Der Remake-Eifer in Hollywood erstreckt sich mittlerweile auch auf Titel, die seinerzeit sicherlich nicht im Mainstream mitschwammen - wie beispielsweise Joe Dantes Schocker "Piranha" (auch wenn selbiger er seinerzeit gewiß durch den Riesenerfolg von "Der weiße Hai" inspiriert worden war). Doch im Gegensatz zu damals zielt die Neuverfilmung (auch als "Piranha 3D" bekannt) definitiv auf den Mainstream mit Hang zu Metzelphantasien.

So dürfen sich die urzeitlichen Fischchen nämlich an einem See an knackigem Frischfleisch delektieren, da gerade Horden von Studenten zum "Spring Break" eingetroffen sind. Die Szenen beim Festmahl sind recht deutlich und blutig dargestellt, so daß "Piranha" eine FSK 18-Empfehlung mit auf den Weg bekommen hat. Allerdings nimmt man als Zuschauer am Schicksal der großen zernagten Massen keinen Anteil, da diese doch recht eindeutig als strunzdoof dargestellt werden - getreu dem alten Motto der natürlich Auslese, etwas schlichter formuliert: "zu doof, um zu überleben..." Erst bei den etwas genauer beleuchteten Figuren empfindet man wenigstens ein bißchen Mitleid im Stile: "Och, die aber nicht! Die war doch eigentlich ganz nett gewesen."

Ergo: "Piranha" färbt das Wasser zwar ordentlich rot, doch wirklich berührt wird der Zuschauer nicht, woran wohl auch die 3D-Version nichts ändern dürfte, da sie allenfalls das fischige Gemetzel plastischer darstellen dürfte. Zudem ist der Streifen mit absoluter No-Go-Musik aus der HipHop- und Dance-Ecke vollgepropft, so daß man die Panikschreie beim Angriff der Piranhas fast schon als angenehm empfindet... So stellt in dieser Hinsicht der einzige Lichtblick Hauptdarsteller Steven R. McQueen dar, der zunächst mit einem PIXIES-Shirt herumläuft. Später sehen wir dann, daß er in seinem Zimmer ein Poster von den RAMONES hinter der Tür hängen hat. Piranha-Piranha-hey!

http://www.piranha-3d.com/