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TV-Series

Battlestar Galactica - Die komplette Serie



UNIVERSAL PICTURES

25-DVD-Box



Stefan Glas


Obgleich dem "Kampfstern Galactica"-Original - wie beim dortigen Review angedeutet - kein galaktischer Erfolg beschert war, sollte die Serie ab 2003 dem Hollywood'schen Remake-Fimmel anheimfallen: Es begann mit einem zweiteiligen Pilotfilm, der teilweise auch als Miniserie bezeichnet wird, der sich mehr oder minder um jenen Abschnitt dreht, der auch vom ersten '78er "Kampfstern Galactica"-Film abgedeckt wurde: dem Angriff der Zylonen auf die Kolonien, der die wenigen Überlebenden zwingt, die Flucht quer durch die Galaxie anzutreten, um eine neue Heimat namens Erde zu finden.

Es folgten zwei Staffel, der Auftakt mit 13 Episoden und der Nachfolger mit 20 Episoden, der sich dann die zehn Webisodes mit dem Titel "The Resistance" anschlossen, die zusammen 25 Minuten Länge haben und nur Computerbesitzern mit einer US-IP-Adresse vorbehalten war. Allerdings befindet sich die Online-Serie hierzulande auf der DVD-Box der dritten Staffel. Nach diesem Serienabschnitt, der ebenfalls 20 Episoden enthielt, sollte der Fernsehfilm "Razor" entstehen, der thematisch in etwa Mitte der zweiten Staffel einsetzt, als der verschollen geglaubte Kampfstern Pegasus auftaucht, und widmet sich hauptsächlich dem Schicksal dieses Raumschiffs. Dabei wurden viele Szenen aus der Serie zusammengeschnitten, aber es wurden auch einige neue Szenen gedreht.

Nächster Schritt war die vierte Staffel, erneut mit 20 Episoden, wobei von vorneherein bekanntgegeben wurde, daß es die letzte Staffel sein würde, so daß die Geschichte sinnvoll zu einer Auflösung geführt werden konnte: dem Ende der langen Reise dank des endgültigen Findens der Erde - nachdem man zunächst einen Rückschlag auf diesem Weg einstecken mußte.

Als Fußnote wurde dann noch der Fernsehfilm "The Plan" gedreht, der letzten Endes im Zeitraffer die komplette Story von Anfang bis etwa zum Ende der zweiten Staffel im Zeitraffer erzählt - allerdings hier schwerpunktmäßig aus dem Blickwinkel der Zylonen.

Den Machern der neuen Serie gelingt das Kunststück, daß das "Galactica"-Update funktioniert: Es wurde kein Abklatsch produziert, aber man hat sich auch nicht zu weit vom Original entfernt. Optisch hat man die Serie amtlich aufgemöbelt, und das Schauspielerteam glänzt auf ganzer Länge, wobei gerade der ehemalige "Miami Vice"-Lieutenant Castillo (Edward James Olmos) - schnauzerfrei - als Nachfolger von Papa Cartwright (Lorne Greene) als Kommandeur der "Galactica" eine gute Wahl darstellte.

Insgesamt hat man die komplette Thematik neu interpretiert, was auch bedeutet, daß man aufgrund des deutlich größeren Umfangs der Serie mehr Wert auf Charakterzeichnung legt und die gesamte Story doch deutlich verzwickter wird. Als einzige personelle Parallele fungiert Richard Hatch, der im Original Captain Apollo, den Sohn von Commander Adama, verkörperte, und im neuen Millennium den zwielichtigen Tom Zarek geben darf. Ansonsten werden aber einige teils sehr verwunderliche Veränderungen herbeigeführt: So hat Colonel Tigh plötzlich weiße Hautfarbe - was aber noch relativ harmlos ist. Commander Cain stellt eine Steigerung dar, da er eine Geschlechtsumwandlung erfahren hat und plötzlich eine Frau ist. Noch besser geht es Lieutenant Boomer, der von schwarz auf weiß (oder genauer: gelb und mandeläugig) umgetünscht und vom Mann zur Frau umgewandelt wurde, aber als Zugabe gleich noch zum Zylon gemacht wurde - genauer gesagt: eine der vielen Nummern 8. Die Krönung stellt allerdings Lieutenant Starbuck dar: Die Hautfarbe sollte zwar unverändert bleiben, er ist jetzt aber eine Frau und zudem so wat wie ein Propheten-Zombie-Engel - oder was auch immer... Anyway, auf alle Fälle schafft man es recht schnell, sich an diese Variationen gegenüber den Original zu gewöhnen - und ab und zu nochmal etwas drüber zu grinsen.

Mittlerweile ist praktischerweise eine Komplettbox mit 25 DVDs erschienen (die es schon mal vor gut einem Jahr als Special Edition mit einer Zylonenfigur und nahezu unbezahlbarem Preis gab), so daß man wie schon beim Original exzessiv in die Serie eintauchen kann. Dabei stellen wir fest, daß wir - von oben erwähnten Veränderungen abgesehen - im Gegensatz zum Original, wo der Grund für unser Review ganz am Anfang auftauchte, fast bis zum Abspann der letzten Staffelfolge warten, bevor wir den Stift zücken dürfen: Als dann zur großen Auflösung der letzten Geheimnisse auf die Erde von heute umgeschaltet wird, dürfen wir Jimi Hendrix' Auftakt von ›All Along The Watchtower‹ hören. Dann wird uns auch bewußt, daß besagte Musik, die zum Aktivieren der "letzten Fünf", den geheimisvollen verborgenen Zylonenmodellen, diente und deren Noten dann auch als Leitfeuer gen Erde fungieren, exakt jenem Song entstammen, von dem wir am Ende der "Battlestar Galactica"-Serie die ersten Zeilen hören: "There must be some kind of way out of here"...

http://www.battlestargalactica.com/

 
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