So sollte eine Festival-DVD aussehen! Statt einer gähnend langweiligen Aneinanderreihung von Bandmitschnitten, die einzig für die Besucher des jeweiligen Festivals interessant ist, hat die DVD über das dänische Mammutfestival in Rosklide den Zusatz "The Party. The Feeling." wahrlich verdient. Die wenigen Liveauftritte dienen nur als Rahmen für diese Doku, für die der dänische Filmemacher Ulrik Wivel acht Jahre lang Material gesammelt hat. Vielmehr entwickelt sich ein Bild des Festivals anhand von einzelnen Fans oder Besuchergruppen, die immer wieder aufgesucht werden. Zudem werden ausgiebige Blicke hinter die Kulissen geworfen, wobei auch das Unglück von 2001, als während des PEARL JAM-Auftritts neun Menschen zu Tode getrampelt wurden, nicht verschwiegen wird. Auch das Phänomen, daß das Festival in Roskilde von nur zwölf fest angestellten Mitarbeitern organisiert wird, während die gesamte restliche Arbeit von freiwilligen Helfern übernommen wird, arbeitet Wivel mittels der Beobachtung von deren Tätigkeiten sehr gut heraus. Somit wird das gezeichnete Portrait auf dieser DVD der Ausnahmestellung gerecht, das das seit 1971 regelmäßig stattfindende Festival in Roskilde innehat.

Doch man darf an dieser Stelle auch die kritischen Worte zum "Roskilde"-Festival nicht vergessen: So werden auf der deutschen, von einem Journalisten unabhängig geführten Homepage http://www.roskilde-festival.de/ Kritik laut. Beispielsweise hatten die Veranstalter 2008 wenige Tage vor dem Festival die ausländischen freiwilligen Hilfskräfte mit einem "Danke für Eure langjährige Arbeit, aber wir brauchen Eure Hilfe nicht mehr" ausgeladen, oder aber man verlangt seither von Journalisten für die Akkreditierung und einen Platz auf dem Medien-Parkplatz mehr Kohle als das Eintrittsticket an sich kosten würde.

Ergo: Wer weiß, ob es nochmal eine solch ausgelassene Doku über "Roskilde" geben wird, so daß wir uns über "Roskilde - The Music. The Party. The Feeling." doppelt freuen können.