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Movie

Rock'n Roll Fantasy



ART MEDIA

DVD



Stefan Glas


Man nehme den Pitch auf der Rückseite der DVD-Hülle: "Ein Rockstar wird von einem tollen und geilen Mädchen in das Studentenhaus der Hochschule entführt. Die Party beginnt. Jetzt will im Studentenhaus selbstverständlich jeder mitmachen." Dat wirkt in etwa so billig wie das Coverbild, bei dem ein Langhaariger einen Baß hochhält und sich gleichzeitig eine leichtbekleidete Blondine an ihm schubbert und neben dem das Motto das Films zu entziffern ist: "Prepare To Party Where No Man Has Partied Before"; und dessen Druckqualität so mistig aussieht, so daß man meinen könnte, dieses Machwerk sei schnell mit Hilfe des heimischen Tintenspritzers und DVD-Brenners realisiert worden.

Es handelt sich indes um eine gepreßte DVD, was man nicht fassen kann. Denn "Rock'n Roll Fantasy" wurde augenscheinlich mit einem Budget von fünf Dollar fuffzich gedreht, und in die Synchro wurden nochmal satte zwosiebzig reingepulvert. Denn die Synchronisation schreit noch mehr als die schauspielerischen Nullnummern zum Himmel: Es wirkt so, als hätte jemand irgendwelche Bekannten eingeladen, wahllos die Rollen verteilt und jeder würde seinen Part in ein Mikro sprechen, das mindestens hundert Meter entfernt steht. Der Ton ist nämlich viel zu leise, und jeder neue Sprachpart wird durch ein Rauschen begleitet. An Lippensynchronität oder ansatzweise der Szene oder dem Charakter angepaßte Sprechweise ist natürlich nicht im entferntesten zu denken.

Folglich zieht dies den an sich schon unterirdischen Streifen noch weiter nach unten, bei dem man schon mit der Tatsache werben muß, daß das PLAYBOY-Covermädel Avalon Anders einen Kurzauftritt hat und daß es sich bei dem Hauptdarsteller um das "internationale Supermodell Atilla" handelt. Na ja, immerhin ist die Musik, die von den X-OT-X, Kevin Shower, Dave Waterberry und der Gruppe TV stammt, halbwegs rockig und hörenswert. Ach ja - und wenn man natürlich sonst nichts hat, was man in die Waagschale werfen kann, dann müssen natürlich auch ein paar blanke Brüste herhalten.

"Rock'n Roll Fantasy" - selbst in seiner wildesten Phantasie kann man sich nicht vorstellen, daß es noch schlechter werden könnte...

 
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