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Erst schien es, als ob bei der schwedischen Doom-Institution nach den Reunionshows vor einigen Jahren endgültig Schicht im Schacht sein sollte, doch dann tat man sich nochmals zusammen und veröffentlichte »Candlemass«, das wohl bislang gewinnbringendste Album in der Geschichte der Band. Den zu diesem Zeitpunkt offenbar gegebenen Run auf Produkte der Schweden schließen sich auch ESCAPI MUSIC an und veröffentlichen mit »The Curse Of Candlemass« eine üppige Doppel-DVD, die es in sich hat. Im Gegensatz zu »Documents Of Doom« wurde hier ein Auftritt aus dem Jahre 2003, und zwar genauer gesagt einer vom 29. November im "Fryshuset Klubben" zu Stockholm, festgehalten und dokumentiert somit jene Phase in der Bandhistorie nach der Reunion, aber noch vor der Veröffentlichung von »Candlemass«. An jenem Abend waren die Kameramänner aber wohl ein wenig in Partystimmung, denn die Kameraführung wirkt nicht immer qualitativ hochwertig, sondern mitunter eher amateurhaft, da die Bilder nicht immer gelungen über den Bildschirm kommen. Der Qualität der Songs kann dieses Vorgehen aber nichts anhaben, denn Nummern wie ›The Bells Of Acheron‹ oder ›Solitude‹ lassen sich wohl auch unter Wasser nicht verunglimpfen. Besonders sympathisch kommen die Schweden dadurch rüber, daß man im Studio offensichtlich nichts mehr nachbearbeitet hat und man so die Authentizität eines Livegigs von CANDLEMASS perfekt wiedergeben kann. Es war zwar bestimmt nicht der beste Auftritt in der Karriere der Band, den man für die Nachwelt festgehalten hat, aber dafür kann sich der geneigte Fan einmal mehr von der Natürlichkeit der Truppe rund um Frontsympatikus Messiah Marcolin machen. Für die zweite DVD griff man tief in die Klamottenkiste und hat Liveaufnahmen in mehr oder weniger Bootleg-kompatibler Qualität ans Tageslicht gezaubert. Enthalten sind dabei Auftritte aus Uppsala (1987), Fagersta (1989) und Albstadt (2003). Weiters bekommt man auch einen Gig aus Uddevalla im Jahre 1992 zu sehen, wodurch man auch jene Phase dokumentiert sieht, in der Messiah durch Thomas Vikström am Mikro ersetzt wurde. Diese Aufnahmen wirken zwar allesamt irgendwie recht kultig, sind aber nicht unbedingt als qualitativ empfehlenswert zu bezeichnen, was hier aber nicht wirklich negativ auffällt. Das auf der DVD verewigte Interview läßt hingegen ein wenig zu wünschen übrig. Der schwedische Originalton geht ja in Ordnung, aber wenn es schon deutsche Untertitel sein sollen, dann bitte so, daß auch der gesamte Text übersetzt wird und nicht nur Fragmente, da so der Sinn mancher Zitate wohl eher entfremdet wurde, oder ist die schwedische Sprache tatsächlich um so viel komplexer als die deutsche?
In Summe ist die DVD zwar eine empfehlenswerte Angelegenheit, um sich die Highlights der Geschichte einer der wohl wichtigsten Doom Metal-Formationen zu verinnerlichen, doch was die Qualität der Ausführung betrifft, hätte man hier einiges besser machen können.
http://www.candlemass.se/
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