Ende der Sechziger waren "Report"-Filmchen anscheinend nicht nur in Deutschland in - man denke nur an die humoristisch wertvolle "Schulmädchen-Report"-Serie... Ron Dorfmann fühlte sich nämlich berufen, dem Groupie-Phänomen auf die Spur zu kommen. Zu diesem Zweck strich er mit seiner Kamera durch einige der bekanntesten Livelocations der USA wie die beiden "Fillmore"-Clubs oder das "Whisky A Go Go", um dort die Groupieszene und ihre Protagonisten unter die Lupe zu nehmen.

Sein Resultat ist allerdings bescheiden; wer sich erhofft, etwas über die Gründe, Groupie zu werden, die Hoffnungen und Träume, die mit dem Groupiedasein verbunden sind, oder die Faszination des Groupielebens, zu erfahren, wird rundum enttäuscht werden, denn der häufigste, in den Interviewsequenzen geäußerte Satz lautet "I don't know" und ansonsten dominieren belanglose Geschichtchen von zumeist zweifelhaftem Wahrheitsgehalt.

Auch unter voyeuristischen Gesichtspunkten bietet "Groupies" wenig bis nichts: Zwar darf man den Damen dabei zuschauen, wie sie sich für die "Jagd" zurechtmachen, doch da gibt es heutzutage schon im Frühstücksfernsehen mehr zu sehen (obgleich "Groupie" als FSK 18 eingestuft ist)... Auch die Bilder vom Heranpirschen in den Clubs, dem Überwinden der Hindernisse und dem Erreichen des Allerheiligsten sind eher verwackelt als aufschlußreich - und daß man die Damen bei der "echten" Ausübung ihrer Tätigkeit nicht sieht, ist ohnehin klar.

So bleiben letztendlich die dazwischengeschnittenen Liveaufnahmen von Joe Cocker, TEN YEARS AFTER, SPOOKY TOOTH und Terry Reid der interessanteste Part von "Groupies", doch leider ist die Bildqualität sehr bescheiden, da CHERRY RED für die DVD-Veröffentlichung von "Groupies" wohl keine nennenswerten Be­müh­ungen getätigt haben.