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”Y-Files”-Datasheet

Contents:  Movie-Eye 2 I-Review: »Lovers (Dogma #5)«

Date:  14.11.2006 (created), 13.05.2023 (revisited), 01.09.2023 (updated)

Origin:  HEAVY

Status:  published

Task:  from paper to screen

Comment:

Ab der HEAVY-Ausgabe 87 steuerte auch meine Wenigkeit zu der Filmrubrik "Eyecatcher" Reviews bei, was sicherlich auch damit zu tun hatte, daß sie die Existenz der Rubrik herumgesprochen hatte und verschiedene Firmen begonnen hatten, uns zu bemustern. Das führte nicht nur dazu, daß nach ein paar Ausgaben der "Eyecatcher" auf zwei Seiten ausgedehnt wurde, sondern das Einbinden anderer Schreiber war sinnvoll, da die stilistische Breite sich gegenüber den ersten drei Auflagen, bei denen Peter Fischer seinen extrem exzentrischen Filmgeschmack auslebte, verbreiterte.

An dieser Stelle soll allerdings keine eigene "Eyecatcher"-Kategorie eingeführt werden, sondern meine Filmreviews kommen einfach in die "Eye 2 I"-Rubrik, denn dort gibt es ja schon seit jeher Filmbesprechungen, wo allerdings die "Zulassungsbedingung" herrscht, daß die Filme eine Querverbindung zum Rock oder Metal haben müssen. Dies gilt natürlich für die "Eyecatcher"-Reviews nicht.


Für den "Eyecatcher" in HEAVY 97 hatte ich keine Reviews verfaßt, die wegen der oben erwähnten rockigen respektive metallischen Querverbindung schon im UNDERGROUND EMPIRE online gesetzt worden waren.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 


Movie

Lovers (Dogma #5)



GALILEO MEDIEN AG

DVD



Stefan Glas


Der Titel bringt die Thematik des Films auf den Punkt: Wir erleben die Liebesgeschichte zwischen der Pariser Buchhändlerin Jeanne, schlicht großartig von Élodie Bouchez gespielt, und dem Maler Dragan, einem Flüchtling aus Jugoslawien, der sich illegal in Frankreich aufhält. Doch eines Tages kommt es wie es kommen muß: Dragan droht die Ausweisung.

So weit, so gut. Doch es gibt ja noch den Zusatz im Titel: "Dogma #5". Filmkenner, die sich jenseits des Popcorn-Kinos bewegen, wissen, daß dies ein deutlicher Hinweis auf die Machart von "Lovers" darstellt. "Dogma 95" ist nämlich ein in Kopenhagen ins Leben gerufener Zusammenschluß von Filmemachern, dessen bekanntestes Mitglied Lars von Trier ist. Sie entwickelten ein Manifest, die "Dogma 95 Charta", nach dem sie zukünftig ihre Filme drehen wollten und allen Filmen, die ebenfalls nach diesen Regeln entstanden, das "Dogma"-Siegel zuteil werden sollte. Das oberste "Dogma"-Prinzip lautet, daß ein Film so realitätsnah wie möglich sein soll; daher darf ausschließlich an Originalschauplätzen unter der Verwendung von Handkameras gedreht werden, und Beleuchtungseffekte oder Nachvertonungen sind generell verboten. Die ausführliche Darstellung der "Dogma"-Philosophie, die hier natürlich nur extrem komprimiert widergegeben werden kann, findet Ihr unter:

http://www.dogme95.dk/

"Lovers" ist der fünfte von mittlerweile 112 Filmen, und zugleich das erste französische Werk, das nach den "Dogma"-Regeln gedreht wurde. Er stellte zugleich das Regiedebut des Schauspielers Jean-Marc Barr dar, der in Frankreich durch Luc Bessons "Im Rausch der Tiefe" an der Seite von Jean Reno zum Star wurde.

"Lovers" ist nicht nur dank des "Dogma"-Hintergrundes ein äußerst ungewöhnlicher Film, sondern auch aufgrund des Schnitts, da Barr die einzelnen, meist recht kurzen Szenen nahtlos aneinanderreiht. Daher wirkt "Lovers" wie ein grobes Mosaik und ist gewiß kein einfach zu verdauender Film.

 
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