LOWEMOTOR CORPORATION
PRIVATE LINE
Helsinki (Finnland), Tavastia
6.3.2004
Etwa 24 Stunden später hieß es ein weiteres Mal Mütze runter, Handschuhe aus und rein ins "Tavastia", wo deutlich weniger Zuschauer als am Abend zuvor aber nicht weniger Prominenz der finnischen Szene anwesend war. Leider war es mir nicht möglich gewesen, die Vorgruppe zu begutachten, so daß ich nun das Wort an unsere vor Ort ansässige Mitarbeiterin Klaudia Weber übergebe.
Bei PRIVATE LINE handelt es sich um einen jungen Act aus Helsinki. Rein optisch sieht die Band eher aus wie frisch aus einem Gothic-Glam-Sado-Maso-Laden entsprungen, die Mucke geht indes ab wie BACKYARD BABIES & Co. Dreckiger, aber melodiöser Rock'n'Roll eben, mit einem Schuß Punk. Gewissermaßen die bösen, kleinen Brüder von THE RASMUS...
Der Hauptact LOWEMOTOR CORPORATION hingegen ist eindeutig ein Fall für männliche Wesen...
Die Truppe, bei der der AM I BLOOD-Gitarrist Pexi Corner zockt und Flamin' Tent die Drums bedient, der schon bei WALTARI, SINERGY, BARATHRUM oder NOMICON zu hören war, spielt dreckigen Rock'n'Roll, was jedoch nur nebensächlich ist, sobald man Frontlady Claudia Carnal gesehen hat, die als skandinavische Antwort auf Shakira durchgeht, gepaart mit der Verruchtheit einer Wendy O. Williams und der Keckheit einer jungen Lorraine Lewis. Tief dekolletiert war sie die pure, in Leder gehüllte Sünde, die das weibliche Publikum zum Tanzen brachte, während das männliche Publikum gewisse Schwierigkeiten hatte, sich zu bewegen, da sich der Großteil des Blutes in Richtung Beckenregion verabschiedet hatte.
Ihre etwas eindimensionale Stimme machte Claudia somit umgehend mit ihrer äußerst dreidimensionalen Erscheinung aus, so daß man nicht den Fehler begehen sollte, LOWEMOTOR CORPORATION als neue musikalische Sensation zu feiern. Mit den Aktien, die die Combo während ihres 50-minütigen Gigs auf den Tisch legte, ist sie trotzdem ein ganz heißer Anlagetip für die nähere Zukunft...
Photos: Stefan Glas
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© 1989-2023 Underground Empire |
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