FRACTURE
MAD ZEPPELIN
BUSHWACKERS
Mainz, KUZ
31.01.2004
Alle CD wieder lädt die Band FRACTURE zu einem Releasekonzert in ihre Heimatstadt Mainz - bei dem Aufwand, den die Band dabei fährt, würden mehr Shows dieser Art wohl auch den Ruin bedeuten...
Doch zunächst durften zwei Gäste aufs Parkett: Den Anfang machten die BUSHWACKERS, die ihre Musik selbst als "Modern American Rock" bezeichnen, was durchaus zutreffend ist, denn die Truppe präsentierte tanzbaren Rock, der zumeist von Stephan Fees und Patricia Schneider zweistimmig gesungen wurde. Allerdings durfte Patricia auch einige Nummern allein singen, wobei sie sich als etwas schüchtern erwies, denn sie wagte sich maximal von ihrer Seite der Bühne bis zur Mitte der selbigen vor. Außerdem konnten einige Zuschauerinnen in der ersten Reihe ihren Ausdruckstanz stärker inszenieren als die Dame auf der Bühne. Ihren Anheizerjob hatten die BUSHWACKERS allerdings rundum zufriedenstellend erledigt.
Der nachfolgende Act MAD ZEPPELIN widmete sich - oh Wunder - ganz dem Sound des bleiernen Zeppelins. Getreu dem selbstgewählten Motto "The song remains on stage" schaffte man es, selbigen äußerst authentisch darzubieten, während Sangesmann Roman "Evil" Erken seine Extase kultivierte und mal den Eindruck erwecken wollte, er würde sich mit dem Mikrokabel erwürgen und mal versuchte, aus besagtem Kabel, dem Mikroständer und sich selbst ein möglichst unentwirrbares Knäuel zu machen. Seine Bemühungen wurden honoriert, denn es gab lautstarke Zustimmung aus dem Publikum und es war zudem interessant, zum LZ-Sound bangende Mähnen über DEATH- und DIMMU BORGIR-Shirts zu sehen. Dennoch: Unterm Strich bleibt eine Coverband eben doch eine Coverband und spätestens bei der Schlußnummer ›Stairway To Heaven‹ wurden die auf alle Zeiten unüberwindlichen Grenzen aufgezeigt.
Die Headliner FRACTURE erwiesen sich erneut als perfekte Gastgeber und ließen es ihren Gästen an nichts fehlen: So hatte man natürlich weder Kosten noch Mühen gescheut und Lt. Fred Fist direkt aus Los Angeles eingeflogen und seinem Arbeitgeber, dem LAPD, war es natürlich wie immer eine Ehre, ihn für seine schwermetallische Pflicht freizustellen.
Obgleich das Konzert als CD-Präsentation diente, hatte man nur vier Songs des Neuling »Hypothermia« zu Rate gezogen, was natürlich auch daran liegt, daß die Band mittlerweile einige Gassenhauer wie ›The Bomber's Eyes‹, ›Machine Gun Kelly‹ oder ›Metal Night‹ um sich geschart hat, ohne die man sie nicht von der Bühne gehen lassen würde. So war an diesem Abend ›Breaking The Law‹ die einzige Coverversion, die gesichtet werden konnte. Im Gegensatz dazu gab es noch mehr Pyros wie gehabt, denn manchmal schossen die Flammensäulen im Sekundentakt hoch, um die Decke des KUZ kräftig zu verkokeln.
Lt. Fred Fist, der sich in der Zwischenzeit von Robocop persönlich einige Schrittkombinationen hat beibringen lassen, sorgte zudem für einige der humoristischen Höhepunkte des Abend: Gleich nach den ersten beiden Songs ›Hypothermia‹ und ›Cages And Chains‹ zog er einen Zettel hervor, um im breitesten Kaugummienglisch anzukündigen: "This is my Deutschzettel. And here stands: Wir spielen heute alte leaders und neue leaders, viele leaders..." Nicht ganz so einfach war hingegen seine Ansage zu entschlüsseln, daß die neue Nummer ›Get Out‹ "inspired by a Fasnachtssong called "Ruckizucki" wäre, was man live nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Diesen Sachverhalt konnte man erst verstehen, wenn man sich auf der Heimfahrt die neue CD reinföhnte - doch hier soll nicht zuviel vorweggenommen werden, denn das zugehörige Review kommt bestimmt...
Photos: Stefan Glas
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© 1989-2024 Underground Empire |
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