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Von wegen "Nebenprojekt": Die fraglos als "Supergroup" zu betrachtende Besetzung hat das Unternehmen W.E.T. seit jeher nicht nur als gleichberechtigte Band ernstgenommen, sondern auch so betrieben. Selbst wenn es keinem der Musiker je in den Sinn gekommen wäre, auf andere Verpflichtungen zu verzichten, hat sich der Name längst etabliert.
Erik Martensson, der nicht nur für einen Großteil der Kompositionen, sondern auch für Gitarre und Keyboards sowie für einen Teil des Gesangs zuständig ist, sieht W.E.T. immer schon als Vollzeitbeschäftigung.
Der Veröffentlichungszyklus von vier bis fünf Jahren scheint optimal für Euch zu sein, oder?
Generell sieht es danach aus, ich weiß. Allerdings war eine dermaßen lange Pause nach unserem 2021er Album »Retransmission« dieses Mal nicht geplant. Eine Ausrede dafür brauche ich aber erst gar nicht zu suchen. Und auch die Angelegenheit der Einfachheit halber auf unsere prallen Terminkalender zu schieben, liegt mir fern. Die Veröffentlichung von »Apex« zu einem früheren Zeitpunkt war einfach nicht realisierbar. Ohne die Pandemie, die uns ja nicht nur bei W.E.T., sondern natürlich auch bei unseren anderen Bands in die Quere gekommen ist, wäre die Scheibe definitiv schon länger verfügbar.
Dieses Schicksal teilt Ihr mit nahezu allen anderen Bands. War es bei Euch auch so, daß Ihr die Songs dieses Mal viel länger reifen lassen konntet?
Nein, eigentlich nicht. Dafür sind wir aber wahrscheinlich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Da hilft es nicht einmal, daß mir kaum etwas leichter fällt, als Songs zu schreiben. Mitunter habe ich dermaßen inspirierte Phasen, so daß ich nahezu täglich an neuen Songs arbeite.
Fällt es Dir schwer zu entscheiden, ob Du einen Song für W.E.T. verwenden wirst? Oder wartest Du erst einmal ab, ob die Nummer nicht doch besser zu einer anderen Band paßt?
Nein, da ich ab dem Zeitpunkt, an dem wir vereinbart haben, ein neues Album aufzunehmen, nur noch darauf fokussiert war. Diese Arbeitsweise hat sich bestens bewährt, und deshalb konnte ich auch meine Kollegen davon überzeugen.
Apropos: Bei Euch sitzt ein neuer Mitarbeiter hinter dem Schlagzeug, korrekt?
Oh ja, darauf ich bin stolz ohne Ende! Jamie Borger galt schon in meiner Jugend als einer der besten Drummer hier bei uns, und ich war ein Riesen-TREAT-Fan. Und jetzt darf ich mit ihm in einer Band spielen. Was für ein Hit! Auch unser Sänger Jeff Scott Soto jubelte, als Jamie bei uns eingestiegen ist. Logo, denn dadurch hat das T in unserem Bandnamen eine Doppelbelegung bekommen, die beiden haben ja auch schon bei TALISMAN zusammengespielt.
Dir scheinen langfristige Kooperationen am Herzen zu liegen, oder täusche ich mich da?
Keinesfalls, denn genau so ist es auch. Ich weiß, daß viele denken, wir wären nichts weiter als eines von vielen Projekte, das von unserem Label zusammengestellt wurden, doch das ist keineswegs so. Unseren Gitarrist Robert Sall etwa kenne ich schon seit dem Kindergarten. Wir sind mehr oder weniger zusammen aufgewachsen. Nicht zuletzt deshalb wage ich auch zu behaupten, daß wir als Band eine wunderbare Basis haben. Das macht das Arbeiten viel einfacher.
Ist denn Jeff auch in den Entstehungsprozeß der Tracks eingebunden? Die Geographie macht es Euch diesbezüglich nicht gerade einfach.
Das stimmt. Aber dennoch ist er ein vollwertiges Mitglied. Daß er seine Gesangspassagen in den USA aufnimmt und uns dann zukommen läßt, ändert nichts daran. Wäre er etwa aus Dänemark oder auch nur aus einem anderen Teil Schwedens, würde es wohl kaum einen Unterschied machen. Wir führen quasi eine Fernbeziehung. [lacht] Eine, die perfekt funktioniert!
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Photos: André Tedim [Jeff Scott Soto], Aleksandra Pajak [Erik Martensson & Magnus Henriksson], Victoria Alexeeva [Andreas Passmark], Richard Manley [Robert Sall], Peter Mansson [Jamie Borger]
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