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Bereits mit ihrer Demo-CD von 1997 konnten sie einige Aufmerksamkeit erwecken, und ihr Debut »The Age Of Cataclysm« ist bis dato das beste Black Metal-Werk aus deutschen Landen. Klare Sache, daß Ralf sich vom CRYPTIC WINTERMOON heimleuchten ließ.

CRYPTIC WINTERMOON-Bandphoto 1

Ihr seid unter dem Namen BLACK PROPHECIES gestartet. Warum die Umbenennung, und wie ging es danach weiter?

Die Musik von BLACK PROPHECIES hat nicht mehr viel gemeinsam mit dem, was wir heute machen. Das liegt vor allem daran, daß ein Großteil der BLACK PROPHECIES-Songs aus der Feder unseres ehemaligen Bassisten stammen, während mittlerweile unser Gitarrist Larsen fast die ganze Musik schreibt. Die Geschmäcker der beiden unterscheiden sich doch sehr. Ich selbst war bei BLACK PROPHECIES noch gar nicht dabei. Bei CRYPTIC WINTERMOON haben wir unendlich viele Line-up-Wechsel durchgemacht was meist berufliche Gründe hatte. Im Laufe der Zeit nahm die Band doch immer mehr Zeit in Anspruch, womit nicht alle klarkamen. Es würde zu weit führen, das jetzt alles noch mal aufzuwärmen. Ich will lediglich erwähnen, daß wir seit der Veröffentlichung unserer CD schon wieder zwei neue Mitstreiter haben: Unser neuer Bassist heißt Jason Löhner und nachdem unserem langjährigen Drummer Alexander zum wiederholten Mal das Trommelfell geplatzt ist, mußte er aussteigen, so daß nun Andreas Schmidt von der Band VIOLATION bei uns ist. Vor unserer ersten Full-Length-CD »The Age Of Cataclism« haben bis heute ein Demo, eine Mini-CD, eine Split-EP mit LORD ASTAROTH veröffentlicht, und ich denke, daß wir uns jedesmal etwas verbessern konnten. Die Musik wurde im Laufe der Zeit etwas härter und wir haben heute viele Einflüsse aus dem Death und Thrashbereich. Als "wahre" Black Metal-Band haben wir uns eigentlich noch nie gesehen. (True oder nicht, ist ehe Kappes, oder? - Red.)

Nach der Mini-CD verging noch einige Zeit, bevor ihr beim kleinen, aber feinen ARS METALLI-Label unterzeichnet habt. Wie kam es zu dem Deal und wie klappt die Kooperation mit Ihnen?

Wir haben nach der Mini-CD einige Angebote bekommen, die aber Großteils indiskutabel waren. Bei der Aufnahmesession zur Split-EP haben wir zusätzlich drei Songs für eine Promo-CD aufgenommen, und diese an alle möglichen Labels und Zines geschickt. Irgendwann rief Peter Schramm vom ABLAZE bei mir an und fragte, ob wir bereits einen Deal unterschrieben hätten. Als ich das verneinte, hat er uns seine Hilfe angeboten, und hat die Promo selbst noch weiterverschickt. Tatsächlich kam darauf hin dann das Angebot von ARS METALLI, das wir im Dezember 1998 annahmen. Die Zusammenarbeit klappt gut, wobei wir aber oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. So kam die CD beispielsweise mit einigen Monaten Verspätung und die T-Shirts sind immer noch in Arbeit. Aber im Endeffekt hat bisher alles zu unserer Zufriedenheit geklappt. Es ist ein sehr freundschaftliches Verhältnis, was bei einem großem Label wahrscheinlich nicht möglich wäre.

Ich fand, daß ›Angels Never Die‹ auf der Mini-CD der herausragendste Song war, der es letztlich auch aufs Album geschafft hat. Was passiert mit den restlichen drei Songs der Mini-CD? Kommen die auf das nächste Werk oder fallen sie ganz weg?

Nein, von der Mini-CD werden wir nichts mehr veröffentlichen. Schließlich haben wir schon zwei Songs davon neu aufgenommen. ›Shadowland‹ für die EP und ›Angels Never Die‹ für die aktuelle Scheibe. Ich denke das reicht. Allerdings werden wir den Song ›Necromancer‹ von unserem Demo für das nächste Album noch einmal neu aufnehmen. Das Stück ist ein kleiner Klassiker geworden und wird bei Konzerten immer wieder gefordert. Da wir es heute völlig anders spielen als noch zu Demozeiten, halte ich die Neuaufnahme für eine gute Idee.

Eure Musik klingt sehr melodisch und bombastisch, ich denke, daß ihr da nicht alleine durch extremen Metal beeinflußt seid?

Die Geschmäcker in der Band sind sehr breit gefächert. Es sind sämtliche Bereiche aus dem Heavy Metal vertreten, aber auch darüber hinaus gibt es viele interessante Sachen. Was den Bombast betrifft, so wären da Soundtracks wie »Conan« oder »Interview With A Vampire« zu nennen. Es gibt außerdem gute Elektro- oder Gothic-Sachen... Wir hören eigentlich alles, was gefällt. Egal, ob es true ist oder nicht.

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Was hälst Du von Alben, auf denen von vorne bis hinten durchgeknüppelt wird?

Ich bin absoluter Fan solcher Bands. DARK FUNERAL sind absolute Götter, auch wenn ich ihr Image nicht ganz ernst nehmen kann. Diese Art Musik killt ohne Ende, ohne dabei auf Melodie und Atmosphäre zu verzichten.

Wie geht Ihr mit dem ständigen DIMMU BORGIR-Vergleich um? Ich hatte bereits einigen DIMMU-Fans Eure CD empfohlen und die konnten es gar nicht glauben, daß Ihr aus Germany kommt.

Eigentlich fasse ich das als Kompliment auf, da ich DIMMU BORGIR immer noch sehr gerne höre. Auf ihrer letzten Scheibe war zwar das Keyboard zu sehr im Vordergrund, aber sie ist trotzdem sehr gut. Ich scheiße auf die ganzen Kommerzvorwürfe, solange sie noch gute Musik machen, und das machen sie zweifellos. (Genau! - Red.) Kommerziell ist doch eigentlich jede Band, die einen Plattenvertrag unterschreibt. Jedenfalls freut es mich zu hören, daß wir mit den ganz Großen in der Szene mithalten können. Allerdings finde ich unsere Musik doch sehr eigenständig, und ich denke nicht, daß man uns als Kopie abwerten kann.
Daß die Leute nicht glauben können, daß wir aus Deutschland kommen, ist doch eigentlich typisch. Warum soll eine deutsche Band nicht genau so gut sein wie eine skandinavische? Es ist schön, daß wir solche Vorurteile zerschmettern können, aber es gibt viele gute Bands aus Deutschland, die niemand beachtet. Vergeßt doch mal die Herkunft und konzentriert euch auf die Musik!

Wo bekommt man eigentlich Euer Merchandise her? Ein Kumpel von mir bräuchte ein Shirt von Euch, da er aber mit einem majestätischen Bierbauch gesegnet ist, müßte es schon XXL sein!

Da sind wir wieder bei dem Thema: lange Wartzeiten. Bis heute, da ich das Interview schreibe, gibt es noch kein Merchandise. Allerdings sollten Shirts und Poster schon lange fertig sein. Wenn das Interview erscheint, wird es aber hoffentlich mal soweit sein. Dann könnt ihr die Sachen entweder direkt bei uns, oder über ARS METALLI oder andere Mailorder bestellen. XXL-Shirts wird es wahrscheinlich nicht geben. Die Standardgrößen sind glaube ich L uns XL. Empfehle deinem Kumpel doch mal ein Girlie-Shirt. Kommt bestimmt gut.

Können wir hoffen, Euch demnächst mal live zu sehen?

Touren waren schon immer ein Problem bei uns. Wir mußten im letzten Jahr schon mehrere Touren absagen, weil wir es einfach nicht geschafft haben, alle zur gleichen Zeit Urlaub zu bekommen. Im Januar ist wieder eine Tour geplatzt, wegen des Trommelfellrisses unsres Drummers. Ich hoffe aber, daß wir es bald mal auf die Reihe bekommen. Das neue Album ist in Arbeit. Wenn alles klappt, wollen wir noch Ende dieses Jahres wieder ins Studio gehen. Neben eigenen Songs, die aufgrund des neuen Drummers um einiges heftiger ausfallen werden, wollen wir auch eine Coverversion von JUDAS PRIESTs ›Nightcrawler‹ mit aufnehmen. Wann die Scheibe dann aber erscheint, können wir bisher noch nicht abschätzen.

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c/o Ronny Dörfler
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ronny.doerfler@t-online.de

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Ralf Henn

CRYPTIC WINTERMOON im Überblick:
CRYPTIC WINTERMOON – The Age Of Cataclysm (Rundling-Review von 2000 aus Online Empire 4)
CRYPTIC WINTERMOON – Online Empire 5-Interview (aus dem Jahr 2000)
CRYPTIC WINTERMOON – Online Empire 20-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2004)
CRYPTIC WINTERMOON – News vom 28.09.2004
CRYPTIC WINTERMOON – News vom 12.05.2009
Soundcheck: CRYPTIC WINTERMOON-Album »A Coming Storm« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 70" auf Platz 13
Soundcheck: CRYPTIC WINTERMOON-Album »Of Shadows... And The Dark Things You Fear« im "Soundcheck Heavy 81" auf Platz 36
Playlist: CRYPTIC WINTERMOON-Album »Age Of Cataclysm« in "Jahrescharts 2000" auf Platz 5 von Stefan Glas
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