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”Y-Files”-Datasheet

Contents:  NEVERMORE (US, WA) & CANDLEMASS-Interview

Date:  31.03.2005 (created), 15.03.2023 (revisited), 14.01.2024 (updated)

Origin:  HEAVY

Status:  published

Task:  from paper to screen

Comment:

Natürlich gibt es zu der großen Titelstory für die erste Ausgabe unter dem verkürzten Namen HEAVY eine Menge zu sagen, was wir nun nacheinander abarbeiten werden.

 


 

Dies war eine der Stories, bei welcher der intern nur als "Head" titulierte Minibeitrag in der Kopfzeile abgedruckt wurde. Mittlerweile wurde kein Unterschied mehr zwischen der Plazierung auf einer rechten oder einer linken Seite gemacht, sondern das kleine Dekophoto stand nun immer auf der rechten Seite. Im vorliegenden Fall gab der Head folgendes preis:

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-HEAVY-Head 1Warrels erste Band -
noch vor SERPENT'S KNIGHT -
trug den Namen WARHED.

Natürlich gab es bei einer derart umfangreichen Titelstory jede Menge Platz, um mehr als nur einen Head unterzukriegen. Also ging es weiter mit:

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-HEAVY-Head 2Die MP3s von Messiahs REQUIEM-Projekt
kann man noch unter
http://requiem.laggafett.net/ finden.

Und dann gab es eine weitere Fortsetzung, denn nach einem Head zu Warrel und einem zu Messiah, gab es noch einen drittem, der sich auf beide bezog:

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-HEAVY-Head 3Messiah und Warrel
stehen beide auf alte Horrorschinken
wie "Dracula" oder "Frankenstein".

 


 

Wie schon beim Cover angedeutet, war mit dieser Story ein sehr erlebnisreicher, aber auch verdammt anstrengender Trip verknüpft. Das begann schon vor dem Abflug, denn es war nicht ganz so einfach, den Mitarbeitern von GERMANWINGS zu verklickern, daß ich nicht nur meinen Rimowa-Photokoffer, sondern auch noch den viel größeren Koffer mit dem Beleuchtungsset als "Hand"-Gepäck mitnehmen wolle. Doch letzten Endes konnte ich sie überzeugen, daß die Lampen zu empfindlich seien, um sie mittels der Förderbänder in den Flugzeugbauch zu wuchten. Die Bordcrew von GERMANWINGS war dann letzten Endes sogar so cool, daß sie den Koffer in ihrem Personalschrank verstaute. Danke nochmal dafür!

So trafen HEAVY-Kollege Martin Römpp und ich gegen Mittag in der britischen Hauptstadt ein, aber unsere Zimmer waren noch nicht bereit, so daß wir lange Zeit in der Lobby rumhängen mußten, wo sich dann nach und nach die Journalistenmeute versammelte. Am Nachmittag stand dann die Listening Session für das anstehende NEVERMORE-Album an, von der es dann gleich in den "Underworld"-Club ging, wo NEVERMORE eine Show spielten, zu der ich ein Livereview schrieb.

Am nächsten Morgen war ich schon extrem früh auf der Matte, da ich zunächst mein Hotelzimmer zum Photostudio umfunktionierte. Zu diesem Zweck stellte ich die Bettgestelle hochkant an die Wand, klemmte die Bettlaken mittels zweier mitgebrachter Klemmen an die Vorhangsstange und erhielt so nicht nur den Raum, um die Beleuchtungsausrüstung aufzubauen, sondern auch einen neutralen Hintergrund für die Photos.

Dann ging es ab in den "London Dungeon", wo ich eine Mitarbeiterin für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit traf, mit der ich mich schon im Vorfeld per Mail verabredet hatte, um die Location komplett in Augenschein zu nehmen, wo später die Photosession mit Warrel und Messiah stattfinden solle. Anschließend ging es dann zurück ins Hotel, wo das Titelphoto mit den beiden Musikern geschossen wurde. Im Bündel fuhren Martin und ich mit den beiden Musikern (plus NEVERMORE-Bassist Jim Sheppard, der den ganzen Tag dabei war) wieder zum "London Dungeon", wo wir noch ein paar Minuten Zeit hatten, einige zusätzliche Photos machen; dazu gehörte beispielsweise der Shot auf der U-Bahn-Rolltreppe, die auf den Inhaltsseiten auftauchte, oder das Photo, das ich jetzt für das zweite Alternativcover verwendet habe. Dann ging es hinab in den Kerker, wo endlos gute Motive zu finden waren. Ab und zu mußten wir einige Minuten warten, um zum nächsten Raum zu gehen, da erst eine reguläre Besuchergruppe durchgeschleust werden mußte. Am Ende des Parcours war dann die Souvenirboutique des "London Dungeon", wo Warrel, Messiah und Jim sich begeistert auf die verschiedene Objekte stürzten.

Auf alle Fälle dauerte die Phase "down in the dungeon" so lange, daß wir für den Rückweg ein Taxi nehmen mußten, weil für die Musiker noch etliche Interviewtermine anstanden. Die Rückfahrt nutzen Martin und ich, den ersten Teil der Interviewstrecke durchzuführen, wo die beiden Musiker gemeinsam interviewt wurden. Martin und ich hatten als Konzept ausgemacht, daß wir die beiden über ihre Gemeinsamkeiten befragen wollten, und jeder hatte sich ein paar Fragen überlegt, doch letzten Endes lief das Interview sehr spontan und frei ab. Auf alle Fälle waren die beiden Jungs (und auch Jim, der sich immer wieder am Talk beteiligte) so gesprächig, daß es schade war, daß wir bei der Ankunft am Hotel abbrechen mußten. Na ja, schließlich brauchte ich auch noch eine gewisse Zeit, um mein Hotelzimmer wieder in seinen Urzustand zurückzuversetzen - um dann alsbald todmüde ins Bett zu fallen.

Am nächsten Tag standen dann die Einzelinterviews an, wobei ich mit Messiah kurzerhand in das chinesische Restaurant gegenüber des Hotels zum Mittagessen traf. Ich weiß noch, daß ich gleich mit dem Interview starten wollte, doch Messiah - ganz Genußmensch - bat darum, daß wir erst essen und dann reden sollten. Derweil nahm Martin den guten Warrel in die Zange, doch dieser Part fehlt unten natürlich und wird durch das Auslassungssymbol gekennzeichnet, was auch auf den Part mit Martins Vorabeinschätzung der anstehenden NEVERMOR-Scheibe geschehen ist). Da aber der Part mit Warrel und Messiah im Taxi eine Gemeinschaftsproduktion war, taucht Martins Name ebenfalls unter dieser Online-Version Story auf.

So hatten wir die Details für unsere besondere Titelstory zusammen. Als Titel bot sich ein Zitat aus dem SAVATAGE-Song ›The Dungeons Are Calling‹ an, in dem es zur Eröffnung heißt "Down in the dungeons of concrete and terror". Zudem hatte die Mitarbeiterin des "London Dungeon" natürlich immer wieder freundlich lächelnd gesagt, daß wir doch bestimmt kräftig Werbung für ihren Arbeitsplatz machen würden. Auf alle Fälle war sie sehr zuvorkommend gewesen und hatte mitgeholfen, daß die Story so gut aussehen konnte. Daher schickte ich ihr nach Veröffentlichung auch ein paar Exemplare nebst eines Schreibens, das ich an ihren Boß persönlich adressiert hatte, in dem ich die gute Dame über den grünen Klee lobte.

Für die Gestaltung der Story und das Cover ließ sich Horst die Kombination der beiden Logos einfallen, die ich immer noch sehr cool finde. Um der großen Anzahl an möglichen Photos Rechnung zu tragen, schlug ich das Konzept mit den Diastreifen vor, so daß dadurch möglichst viele Eindrücke vermittelt werden konnten.

Kurz: Ja, es war eine anstrengende Entstehungsgeschichte, doch angesichts des Resultats hatte sie sich gelohnt.

 


 

Da bei den bereits im UNDERGROUND EMPIRE online veröffentlichten Artikeln bei der Portierung der HEAVY-Seiten nur ein kleines Thumbnail der HEAVY-Story zu sehen ist, von dem aus man zu der bereits veröffentlichten, meist umfangreicheren Version gelangt, soll diese kleine Graphik im Falle einer noch nicht online zu findenden Story nun hier auftauchen:

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Story

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Logo

Düster, modrig, gefährlich - der "London Dungeon" ist ein Platz, an dem selbst gestandene Metaller das Hosen- beziehungsweise Kuttenflattern bekommen. Dennoch schickten wir unsere beiden Folterknechte Martin Römpp und Stefan Glas an die Themse mit dem Auftrag, Warrel Dane von NEVERMORE und Messiah Marcolin von CANDLEMASS in Kerkerhaft zu nehmen und ihnen die Daumenschrauben anzulegen. Schließlich spielen beide Bands nicht nur beim kommenden "Bang Your Head!!!", sondern es gab darüber hinaus viele Themen, über die die beiden ausgequetscht werden mußten: So legen NEVERMORE gerade den letzten Schliff an ihr nächstes Album »This Godless Endeavor«, und CANDLEMASS haben sich nach überstandenen internen Querelen endgültig zusammengerauft, so daß ihr Comebackalbum dieser Tage in die Läden kommt.

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Headline

Doch zunächst knöpften sich unsere Folterknechte die beiden Sänger gemeinsam vor, die als echte Veteranen der Szene viel zu erzählen hatten:

Ihr seid beide schon seit über zwanzig Jahren ein Bestandteil der Metalszene. Wie beurteilt Ihr die Entwicklung, die sich während dieser Zeit abgespielt hat?

Warrel: Ich glaube, daß die Entwicklung der Szene während dieser Zeit einen Kreis beschrieben hat: Als ich begonnen hatte, war die Situation für Metal sehr gut, doch wir mußten mit NEVERMORE jene Phase überleben, in der Metal völlig out war. Mittlerweile feiert der Metal seine Wiederauferstehung und wird wieder respektiert, was ein sehr gutes Gefühl ist. Ich kann zwar nicht sagen, ob es jemals so werden kann, wie es früher war, allein schon weil es für mich persönlich eine ganz besondere Zeit in meinem Leben war und damals alles neu war. Heute bin ich gewiß etwas zynischer, aber ich habe immer noch meinen Spaß am Metal und werde garantiert nie aufhören.

Messiah: Ich bin froh, daß es immer noch Bands wie NEVERMORE oder CANDLEMASS gibt, die echte Musik machen, ganz gleich ob sie mal in war oder nicht. Mönchskutten waren nie ein Modetrend, aber sie sehen immer noch cool aus.«

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 01

Wie seid Ihr dem Metal verfallen? Was sind Eure ersten Jugenderinnerungen?

Messiah: Ich wuchs in der südschwedischen Stadt Ronneby auf, in der einfach nur tote Hose angesagt war. Da es bestenfalls eine normale Disco gab, in der garantiert nie Metal gespielt wurde, trafen ich mich immer mit meinen Freunden zu Hause, um Party zu machen. Wir saßen also bei einem von uns im Zimmer rum, hörten Metal und tranken Bier, bangten und spielten Luftgitarre bis wir besoffen auf dem Boden lagen. Völlig verrückt.

Warrel: Zu der Zeit als ich meine ersten Banderfahrungen machte, fuhr ich zusammen mit meinen Freunden nach Portland, Oregon, das etwa 250 Kilometer von meiner Heimatstadt Seattle entfernt ist, um MERCYFUL FATE zu sehen. Wir hatten uns alle fein herausgeputzt: Leder, Spandex, Nieten, Ketten... Die Band gab eine Autogrammstunde in einem Plattenladen, und ich hatte dabei die Möglichkeit, mich mit King Diamond unterhalten zu können, der damals mein absolutes Idol war. Doch meine Mutter war überhaupt nicht von meiner MERCYFUL FATE-Leidenschaft begeistert: Eines Tages kam sie in mein Zimmer als ich gerade den Song ›Black Funeral‹ vom MERCYFUL FATE-Debut »Melissa« hörte. Sie war völlig geschockt, nahm mir die Platte ab und zerbrach sie. Als wir dann Jahre später mit MERCYFUL FATE tourten, war das unglaublich für mich, denn ich stand zusammen mit meinem einstigen Idol auf der Bühne. Während dieser Tour telephonierte ich mit meiner Mutter und fragte sie: "Kannst Du Dich noch an die Platte erinnern, die Du mir weggenommen hattest, weil der Sänger immer 'Hail Satan! Hail Satan!' gesungen hat? Ich bin gerade mit dieser Band auf Tour!" Es folgte ein langes Schweigen, und dann sagte meine Mutter mit zitternder Stimme: "Oh Liebling, bist Du in Sicherheit?" Doch immerhin habe ich es irgendwann doch noch geschafft, meine Mutter mit Hilfe von ACCEPT auf Heavy Metal einzuschwören: Sie steht total auf den Song ›Balls To The Wall‹.

Bei ›Black Dwarf‹ kannst Du mich kotzen hören...
(So virtuos kann man sich übergeben...)

Ihr habt beide mit Euren Bands eine Menge erreicht, doch den ganz großen Durchbruch habt Ihr leider nie geschafft. Wie seid Ihr damit klargekommen, daß Ihr neben der Musik immer einen normalen Job haben mußtet?

Messiah: Natürlich wäre es nett gewesen, mit der Musik Geld verdienen zu können, aber das war für mich nie der Hauptgrund. Am wichtigsten war mir immer, daß ich Musik machen kann, die ich liebe, und daß ich mir im Spiegel in die Augen schauen kann. Ich hätte nie des Geldes wegen irgendwelchen Pop-Metal machen können. Es ist also besser, Musik zu machen, die man wirklich mag, und bettelarm zu sein. [lacht]

Warrel: Ich kann Messiah nur zustimmen: CANDLEMASS und NEVERMORE sind Bands, die sich nie haben verbiegen lassen und die immer noch aktiv sind und gute Platten machen. Das ist der wahre Erfolg in meinen Augen!

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 02

Warrel, Du konntest bei SANCTUARY gleich mit einem Majordeal loslegen. Die Vorzeichen für eine große Karriere standen also sehr gut. Wann mußtest Du erkennen, daß dem wohl doch nicht so sein würde?

Warrel: Das war als SANCTUARY sich auflösten: Die Grungewelle überspülte alles, und die anderen SANCTUARY-Musiker wollten die Musik verändern. Doch Jim, ich und Jeff, der damals schon zum SANCTUARY-Line-up zählte, erteilten unseren Kollegen eine Absage, weil wir uns selbst treubleiben wollten.

Mit Sicherheit hattet Ihr auch schon Erlebnisse mit Plattenfirmenmitarbeitern, die Euch in die Musik reinreden wollten, um die Band kommerzieller und besser verkäuflich zu machen. Gab es jemals einen schwachen Moment, in dem Ihr mit einer solchen Möglichkeit geliebäugelt hattet?

Warrel: Hell motherfuckin' no!

Messiah: Solche Situationen gab es natürlich auch für CANDLEMASS, aber das wäre für mich niemals in Frage gekommen.

Warrel: Ich hatte mal ein Meeting mit unserem A&R von EPIC, bei denen wir als Musiker aufgrund des SANCTUARY-Deals noch unter Vertrag standen. Er hatte gerade die ersten NEVERMORE-Demos gehört und sein Eröffnungssatz lautete: "Ehrlich gesagt hatte ich etwas grungigeres erwartet." An diesem Punkt wußte ich, daß es höchste Zeit war, sich von EPIC zu verabschieden.

Bevor wir in die Gewölbe des "London Dungeon" hinabstiegen, hatte Martin die Gelegenheit, in einige Songs des neuen NEVERMORE-Albums »This Godless Endeavor« hineinzuhören, das Ende Juli erscheinen wird:

(...)

Habt Ihr noch Erinnerungen an Eure ersten Bands? Warrel, Du hattest bei SERPENT'S KNIGHT begonnen...

Warrel: Das ist nicht ganz richtig: Meine erste Band hieß WARHED, bei der ich Gitarre spielte und sang. Es war aber nur eine Coverband, mit der wir BLACK SABBATH- und IRON MAIDEN-Songs spielten.

Messiah: Meine erste Band war SOUNDS, und ich spielte damals Schlagzeug und sang. Wir waren sehr von KISS inspiriert: Wir hatten zwar kein Make-up, aber wir trugen alle schwarze Kleider, und der Bassist hatte einen Umhang wie Gene Simmons. Außerdem wollte er unbedingt größer aussehen, so daß er sich die Schutzpolster eines Eishockeyspielers besorgte. Bei unserer ersten Show mußten wir aber dummerweise unseren Umkleideraum mit mehreren anderen Bands teilen und er schämte sich, sein Equipment anzulegen, so daß er letztendlich doch in "normaler Lebensgröße" spielen mußte.

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 03

Spielt Ihr denn Eure "alten" Instrumente noch ab und zu?

Warrel: Oh, nein. Ich war nie sehr gut auf der Gitarre - deshalb bin ich Sänger geworden. [lacht]

Messiah: Ich spiele gelegentlich: Wenn sich die Möglichkeit ergibt, setze ich mich gerne ans Schlagzeug. Das passiert meistens, wenn sich unser Drummer Janne bei den Proben mal verspätet.

Wann habt Ihr eigentlich zum ersten Mal voneinander und Euren Bands gehört?

Warrel: Ich kann mich noch bestens daran erinnern, daß mir das CANDLEMASS-Debut »Epicus Doomicus Metallicus« sehr gut gefallen hatte und ich mir natürlich den Nachfolger »Nightfall« gekauft hatte: Wir waren damals gerade mit SANCTUARY im Studio, um »Into The Mirror Black« aufzunehmen, und unser Drummer Dave Budbill freakte wegen der Platte völlig aus und hörte sie mit quasi religiösem Fanatismus jeden Abend.

Er hat also dank CANDLEMASS zu Gott gefunden..?

Warrel: Wer weiß, was ihn auf den Religionstrip gebracht hat...

Messiah: ...zumindest hat er Messiah gefunden...« [lacht]

Warrel: ...aber mittlerweile ist er wieder runtergekommen und ist relativ normal drauf. Er macht sogar wieder Musik und spielt bei einer Band, die Heavy Rock mit leichten Alternative-Einflüssen macht.

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 04

Wie war das bei Dir, Messiah?

Messiah: Meine damalige Freundin und heutige Frau hatte SANCTUARYs »Into The Mirror Black« gekauft und hörte sich die Platte ziemlich laut an. Ich war sofort begeistert von der Scheibe und habe sie mehr oder minder von ihr geklaut.« [lacht]

Du hast sie also geheiratet, um an die Platte ranzukommen?

Messiah: Genau, ich war nur scharf auf ihre SANCTUARY-Platten.« [lacht]

Messiah, Du und die NEVERMORE-Musiker haben sich heute Mittag voller Begeisterung begrüßt, was die Schlußfolgerung zuläßt, daß die beiden Bands miteinander befreundet sind. Wie kam das zustande?

Messiah: Wir trafen uns zum ersten Mal beim "Bang Your Head!!!" 2002.

Warrel: Ich sehe es heute noch vor meinem inneren Auge, daß wir gerade auf dem Gelände ankamen als CANDLEMASS spielten: Wir flippten völlig aus, stürzten aus dem fahrenden Bus hinaus und rannten zum Bühnenrand, um uns die Show reinzuziehen.

Ihr habt Euch in der Atmosphäre des "Dungeons" offenkundig wohlgefühlt. Seid Ihr Fans von Horrorfilmen und Co.?

Warrel: Ich bin ein großer Fan von solchen Dingen, und unser Photoshooting quer durch den Dungeon war großartig. Ich würde gerne nochmal hingehen und eine normale Tour mitmachen.

Messiah: Ich weiß noch, daß ich mich als ganz kleiner Knirps immer hinter meinem Vater versteckte und über seine Schulter alte "Dracula"- und "Frankenstein"-Schwarzweißfilme schaute. Als ich mir nun einen DVD-Player zugelegt hatte, waren das auch die ersten DVDs, die ich mir gekauft habe.

Warrel: Als ich zehn oder elf Jahre alt war, gab es in Seattle eine Fernsehsendung namens "Nightmare Theatre", bei der um Mitternacht alte Horrorfilme gezeigt wurden. Meine Eltern hatten mir natürlich verboten, so lange aufzubleiben und diese Filme zu schauen, doch ich fand immer einen Weg, daß ich keinen der Beiträge verpaßte.

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 05

Also steht Ihr eher auf alte Horrorfilme, die nicht aufgrund der Technik sondern aufgrund der Atmosphäre überzeugten. Wie steht Ihr zu modernen Filmen, bei denen ein Special-Effects-Overkill inszeniert wird?

Warrel: Ich mag auch solche Filme, aber mich faszinieren die alten Filme mehr, weil der Horror in der Phantasie des Zuschauers entsteht. Das findet ich effektiver als ein blutiges Gemetzel.

Messiah: Ich stehe ohnehin nicht auf diese Gore-Filme. Ich mag vielmehr die Atmosphäre der klassischen Horrorfilme, ganz gleich ob es die neueren Dracula-Filme mit Christopher Lee oder uralte Schwarzweißschinken sind. So wie wir es heute im "Dungeon" erlebt haben: Diese alten Mauern und Ketten sehen einfach cool aus.

Warrel, Du hast Dich mit NEVERMORE durch die schweren Zeiten in den Neunzigern gebissen, während viele andere Bands aufgegeben hatten, heute jedoch wieder zusammenkommen und eine Menge Aufmerksamkeit erhalten. Was denkst Du darüber?

Warrel: Es ist offensichtlich, daß hinter einigen dieser Reunionen eine einzige Triebfeder steckt: Geld - und das ist der falsche Grund. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Messiah, Du hast nach Deinem Ausstieg bei CANDLEMASS Dein Glück mit Bands wie MEMENTO MORI probiert. Denkst Du heute, daß es ein Fehler war, CANDLEMASS zu Grabe zu tragen? Oder glaubst Du, daß die Band heute mehr Beachtung erhält, als wenn sie weitergemacht hätte?

Messiah: Es ist natürlich schön, daß uns heute eine Menge Aufmerksamkeit zukommt, aber es würde mir genauso viel Spaß machen, wenn uns kein Mensch beachten würde. Das wichtigste ist, daß wir eine gute Band sind. In der Vergangenheit - als wir noch jünger waren - hat es irgendwann nicht mehr zwischen uns geklappt, so daß der Split unumgänglich war. Doch mittlerweile haben wir unsere Probleme ausgeräumt, und ich mag nach wie vor die Songs, die Leif schreibt. Wir haben ein großartiges Album, und ich freue mich für die Fans, daß sie nach fünfzehn Jahren endlich ein neues CANDLEMASS-Album bekommen haben.

Warrel: Und bitte bleibt dieses Mal zusammen!"

Ich sehe im Moment keinen Grund, warum wir nicht weitermachen sollten.
(Die Zukunft von CANDLEMASS scheint gesichert.)

Ihr seid beide Sänger, die jeweils einen sehr eigentümlichen Stil haben. Wie habt Ihr diesen entwickelt?

Warrel: Ich hatte ganz zu Anfang ein paar klassische Gesangsstunden, doch den eigenen Charakter in der Stimme kann man nur selbst entdecken. Natürlich spielen dabei persönliche Einflüsse eine Rolle, die in meinem Fall Bands wie BLACK SABBATH, JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN waren. Doch letztendlich ist es harte Arbeit, seine Stimme zu formen. Aber ich glaube, daß diese einzigartige Persönlichkeit in unserer Stimme einer der Gründe ist, warum wir immer noch da sind.

Messiah: Wenn ich in meinen Teenagertagen abends einen trinken war, hat mein Vater mich morgens immer mit Pavarotti-Platten geweckt und das muß wohl Nachwirkungen gehabt haben. [lacht] Ich hatte zwar letztendlich nur drei Wochen klassische Gesangsausbildung - und habe schätzungsweise schon längst alles vergessen - doch das hatte ebenso einen gewissen Einfluß auf mich wie auch meine Lieblingssänger Ian Gillan und Bruce Dickinson.

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 06

Wärmt Ihr Eure Stimme vor Livekonzerten auf?

Messiah: Früher habe ich mich nie warmgesungen, aber mittlerweile muß ich es tun und brauche dazu etwa 15 Minuten. Meine Stimme hat sich auch ansonsten verändert, denn es ist ein natürlicher Prozeß, daß mit dem Alter die Stimme tiefer wird. Wir haben die Songs schon zweimal um einen halben Ton tiefergelegt, und für die neue Platte wollte ich eigentlich sogar noch einen Halbton tiefer gehen, doch die anderen Musiker waren dagegen. Daher singe ich Parts, die im Grunde viel zu hoch sind. Ich bin also gewissermaßen wie eine Hummel, die nicht weiß, daß sie nicht fliegen kann.

Warrel: Ich trinke heißen Tee und jodele... Ehrlich.

Und so ging das Ende dieses ersten Gesprächs im schallenden Gelächter unter. Doch das Lachen sollte den beiden Herren schnell im Halse steckenbleiben, denn nun sollte sich jeder der HOWler einen der Musiker alleine vornehmen und durch die Mangel drehen. Zunächst ließ Martin die siebenschwänzige Katze auf Warrel niederprasseln:

(...)

Zum Abschluß hatte Stefan einen weiteren Einrichtungsgegenstand des "London Dungeon" entdeckt: eine kuschelige Streckbank, mit der er alsdann Messiah liebkoste.

Euer neues Cover ist extrem schlicht ausgefallen und steht somit im deutlichen Kontrast zu den Artwork der früheren Tage.

»Das Cover war Leifs Entscheidung. Ich persönlich wollte bei den alten Covern anknüpfen, denn es gibt insgesamt vier Bilder in dieser Serie, die auf »Nightfall«, »Ancient Dreams« und »Tales Of Creation« zu sehen sind, und ich hätte am liebsten das fehlende Bild verwendet, zumal es meiner Meinung nach das beste ist.

Es hat den Anschein, als wolltet Ihr ein wenig das Image der Band ändern: Auf den neuen Promophotos habt Ihr Euch in Anzügen ablichten lassen.

»Das rührt noch von unserer erneuten Reunion auf der Hochzeit unseres Gitarristen Mappe her. Wie Du weißt, fiel bei dieser Gelegenheit die endgültige Entscheidung, daß wir weitermachen werden, und wir trugen damals natürlich alle Anzüge. Unser ehemaliger Drumroadie Jonas Åkerlund, der mittlerweile ein gefragter Filmemacher ist und beispielsweise Regie bei dem Film "Spun" aber auch schon bei Videoclips für U2, Madonna oder SMASHING PUMPKINS geführt hat, fand das Styling klasse und schlug uns vor, daß wir es für die neuen Promophotos verwenden sollten. Am besten war allerdings Jonas' Styling bei der Hochzeit: Er trug einen schwarzen Smoking - allerdings mit einem riesigen Totenschädel auf dem Rücken! Im Moment laufen Planungen, daß wir mit Jonas einen Videoclip drehen werden.

Wie weit soll diese Imageänderung gehen?

»Wir hatten einige Diskussionen darüber, und es gab sogar Überlegungen seitens meiner Bandkollegen, daß ich meine Mönchskutte einmotten solle, was ich natürlich vehement abgelehnt habe. Ich trage diese Kutte seit jeher, so daß sie gewissermaßen ein Teil von mir ist. Wir haben versucht, ein paar Konzerte ohne die Mönchskutte zu spielen, aber es hat einfach etwas gefehlt. Mit der Kutte reicht es nämlich, wenn ich die Arme hebe und es sieht imposant aus.
Also gab es die Überlegung, die Mönchskutte an sich ein wenig zu ändern. Leif schlug vor, daß man vorne ein großes Kreuz draufnähen könnte. Doch das war kurz nachdem Dimebag ermordet wurde, so daß ich ihm halb ironisch und halb verbittert erwidert hatte: "Ich will so einem Wahnsinnigen nicht auch noch ein Zielkreuz präsentieren."
Die Mönchskutte blieb also unberührt, und außerdem war es mir wichtig, daß wir das Logo beibehalten haben, doch bei den anderen Veränderungen habe ich mitgespielt. Meine Einstellung hat sich mittlerweile nämlich deutlich geändert. Früher war ich in mancher Hinsicht zu keinerlei Kompromissen bereit und habe alles rigoros abgelehnt, was mir nicht gefiel.

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 07

Auch die Musik hat sich geändert: Die neue Platte klingt eindeutig nach CANDLEMASS, sie ist aber erstaunlich hart und für Doomverhältnisse auch sehr schnell ausgefallen. Wie kam das zustande?

»Ich hatte darauf gedrängt, daß wir die Platte live, mit allen Musikern gemeinsam in einem Raum, einspielen. So haben wir es geschafft, das Feeling von Konzerten und aus dem Proberaum auf Platte zu bringen. Diese Vorgehensweise hat hervorragend geklappt: Natürlich mußten wir die Gitarren anschließend separat aufnehmen, aber wir konnten von dieser "Liveaufnahme" die Drums und den Großteil der Baßspuren beibehalten. Kleinere Fehler haben wir mittels Overdubs ausgemerzt.
Früher haben wir immer zu Clicktrack aufgenommen, den wir extrem langsam eingestellt hatte, so daß alles etwas steif wirkte. Lediglich »Nightfall« entstand ohne Clicktrack und klingt dementsprechend viel lebendiger.

Enthält Eure neue Platte den Doom Metal der Zukunft? Muß Doom anno 2005 so klingen?

»Wir machen uns über solche Fragen kaum Gedanken. "Doom" ist letztendlich nur eine Bezeichnung, der dank »Epicus Doomicus Metallicus« aufkam. Leif hatte für unsere neue Platte großartige Songs geschrieben, und wir haben sie aufgenommen, ohne darüber nachzudenken, ob das nun "typischer" Doom sei.

Handelt es sich eigentlich komplett um neues Material oder gab es auch Ideen, die schon seit Jahren in Leifs Schublade vor sich hinschlummerten?

»Es wurde alles neu geschrieben. ›Witches‹ ist der älteste Song, von dem sich eine Demoversion von 2003 auf dem »Essential Doom«-Best Of-Album befindet. Einige Songs waren noch nicht mal komplett fertig als wir ins Studio gingen. ›Seven Silver Keys‹ und ›The Day And The Night‹ habe ich beispielsweise zum ersten Mal im Studio gehört, und wir mußten mit den Vocals herumexperimentieren, weil wir die Songs zuvor nicht proben konnten. Bei ›Spellbreaker‹ haben wir in Studio beispielsweise die Gesangslinie in der Strophe mehrfach umgeworfen.

Ihr habt Euch für ein wahrlich geschichtsträchtiges Studio entschieden: das "Polar Studio" in Stockholm, in dem schon Bands von ABBA bis LED ZEPPELIN aufgenommen haben.

»Es war großartig, in diesem Studio zu arbeiten. Unser Soundengineer Lennart Östlund hatte schon die Mikrophone für John Bonham positioniert, und jetzt hat er das auch für unser Schlagzeug gemacht. Schließlich ist es eine Wissenschaft für sich, an einem Schlagzeug die Mikrophone richtig zu plazieren, und er ist in dieser Hinsicht ein echter Crack.
Es war natürlich cool, an all' den Goldenen Schallplatte vorbeizulaufen, die andere Bands bekommen hatten, die im "Polar Studio" aufgenommen hatten, aber am wichtigsten war natürlich, daß es dort exzellentes Equipment gibt und daß die Akustik hervorragend ist. Letztendlich hatten wir nämlich kaum Zeit, alles zu genießen, da uns nur zehn Tage zur Verfügung standen und wir sehr schnell arbeiten mußten. Zu allem Überfluß wurde ich noch krank, da ich mir eine Lebensmittelvergiftung zuzog. Bei ›Black Dwarf‹ kannst Du mich kotzen hören...

Es ist also besser, Musik zu machen, die man wirklich mag und bettelarm zu sein.
(Kompromisse sind für Warrel und Messiah undenkbar!)

Warum überläßt Du es Leif, nicht nur die Musik, sondern auch die Texte zu schreiben? Würdest Du nicht lieber selbst bestimmen, worüber Du singst?

»Leif ist ein großartiger Songwriter und diese Vorgehensweise hat für uns immer großartig funktioniert. Also wäre es idiotisch gewesen, etwas zu ändern, jetzt da wir wieder im Original-Line-up zusammen sind. Ich glaube, ich brauche nicht zu betonen, daß zwischen uns eine ganz spezielle Dynamik besteht, die CANDLEMASS erst zu dem werden läßt, was die Band ausmacht. Letztendlich sind die Songs allein nicht genug, denn Leif hat Alben unter dem Namen CANDLEMASS mit anderen Musikern gemacht, und es klang völlig anders. Deshalb möchte ich nichts an unserer seit jeher eingespielten Arbeitsweise ändern.
Meine Ideen kann ich in meinen eigenen Songs umsetzen. Schließlich arbeite ich schon seit längerem an einem Soloalbum, das eines Tages gewiß Realität werden wird. Doch im Moment liegt mein Augenmerk hundertprozentig auf CANDLEMASS!"

Wie wird Dein Soloalbum klingen? Wird es sich stark von CANDLEMASS unterscheiden?

»Es wird anders sein, aber ebenfalls verdammt heavy ausfallen. Schließlich bin ich nicht aus Versehen zu CANDLEMASS gestoßen, sondern ich mag seit jeher solche Musik. Parallelen zu CANDLEMASS werden sich wohl nicht vermeiden lassen, denn selbst MEMENTO MORI, jene Band, der ich mich Anfang der Neunziger anschloß, als ich CANDLEMASS verlassen hatte, klang allein schon wegen meines Gesangs ein wenig nach CANDLEMASS, obwohl alles viel technischer aufgezogen wurde.
Ich habe zwei Jahre lang eine Schule für Toningenieure besucht und den Abschluß gemacht. Daher bin ich gerade dabei, mein eigenes Studio zusammenzustellen, und ich freue mich schon drauf, meine eigenen Riffs zusammenzubasteln. Wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages mein eigenes Studio eröffnen?"

Laß' uns doch nochmal auf die Texte zurückkommen: Einige der Titel wie ›Black Dwarf‹, ›Spellbreaker‹ oder ›Witches‹ lassen auf typische CANDLEMASS-Themen schließen.

»Allerdings hat sich auch hier etwas geändert gegenüber jenen Zeiten als es Fantasytexte im Stile von ›Mirror, Mirror‹ gab: ›Black Dwarf‹ ist mitnichten ein Text über einen kleinen Zwerg. Der Song handelt vielmehr von Plakaten, die man mittlerweile überall in Schweden sieht, mit deren Hilfe Zeitungen auf sich aufmerksam machen wollen. Sie klatschen Schlagzeilen in riesigen Lettern auf diese Plakate, und oft werden dadurch nur Lügen verbreitet. Und jeder einzelne dieser Buchstaben ist ein solcher ›Black Dwarf‹, den ich besinge. Das interessante an den Texten ist diese Doppeldeutigkeit, die man erst durchschauen kann, wenn man die wirkliche Bedeutung kennt. Als ich den Text zu ›Black Dwarf‹ zum ersten Mal gelesen hatte, fragte ich Leif: "Was ist mit diesem komischen Zwerg los? Ist er böse?"

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 08

Was können wir von CANDLEMASS in der Zukunft erwarten - jetzt, da Ihr Euch endlich und endgültig zusammengerauft habt? Tourneen, regelmäßige Albumveröffentlichungen?

»Das ist schwer zu sagen, da wir alle unser normales Leben neben CANDLEMASS haben. Wir wollen die Band so ernsthaft wie möglich betreiben, aber andererseits war ich lange Zeit arbeitslos und habe endlich wieder einen Job gefunden, den ich natürlich nicht aufs Spiel setzen will. Ich würde gerne zwei, drei Monate auf der ganzen Welt touren, aber es ist sehr unwahrscheinlich, daß das möglich sein wird.

Aber wir können auf jeden Fall sicher sein, daß sich CANDLEMASS nicht so schnell wieder in Wohlgefallen auflösen werden, richtig?

»Ich sehe im Moment keinen Grund, warum wir nicht weitermachen sollten. Aber man kann natürlich nichts garantieren; wenn Leif mir beispielsweise verbieten würde, die Mönchskutte zu tragen, würde ich mit Sicherheit die Band verlassen. Es ist für mich unvorstellbar, ohne die Kutte aufzutreten; ich werde sie sogar bei meinem Soloalbum benutzen.
Ich bin mir allerdings sicher, daß es sehr hilfreich sein wird, daß ich meine Einstellung geändert habe; es wird deswegen nicht mehr so viele Reibungspunkte in der Band geben.

Was war der Auslöser für diese Veränderung bei Dir?

»Wir hatten die Band aufgelöst, weil wir uns bei einigen Dingen nicht einigen konnten. Letztendlich liefen diese Streitereien über E-Mails, und alles geriet völlig außer Kontrolle. Das wäre nie passiert, wenn wir uns an einen Tisch gesetzt hätten, um vernünftig miteinander zu reden.
Als wir dann bei Mappes Hochzeit völlig betrunken ein paar Songs spielten, wurde uns bewußt, daß es ein Schande war, daß die Band nicht mehr existiert. Also haben die anderen angefangen, Demos aufzunehmen und darüber diskutiert, wie es weitergehen sollte. Sollten sie als CANDLEMASS weitermachen und einen anderen Sänger suchen? Also haben wir wieder angefangen, uns miteinander zu unterhalten, und die Jungs eröffneten mir, daß sie ein neues Album aufnehmen werden und es wahrscheinlich unter dem Namen CANDLEMASS erscheinen würde, ob nun mit oder ohne mich. "Nicht schon wieder!", war mein erster Gedanke, denn ich kann mir bis heute »Chapter VI«, die erste CANDLEMASS-Platte nach meinem Ausstieg, nicht anhören. Vor allem mußte ich aber an die Fans denken, die seit 15 Jahren auf ein CANDLEMASS-Album in der Originalbesetzung warten und dann doch wieder eine Platte bekommen würden, die nicht wirklich nach CANDLEMASS klingen würde. Das war der Punkt, an dem ich um der Band willen kompromißbereiter geworden bin.

Laß' uns den Blick in Deine Vergangenheit wenden: Du hast schon erzählt, daß Deine erste Band SOUNDS hieß. Hast Du Dich danach MERCY angeschlossen?

»Zuvor war ich noch bei einer Coverband namens ROUGH LIZARDS. Wir waren sehr von THIN LIZZY beeinflußt und hatten unser Logo sehr ähnlich gestylt. Seltsamerweise haben wir allerdings nie THIN LIZZY-Songs gecovert... Damals bekam ich einen Anruf vom damaligen MERCY-Drummer Paul Gustavsson, der mich fragte, ob ich nicht bei ihnen einsteigen wolle: Die Band hatte in zwei Wochen einen Studiotermin und wollte einen neuen Sänger, denn Gitarrist Andrija Veljaca, der die »Swedish Metal«-EP noch eingesungen hatte, wollte den Sängerjob loswerden. Sie hatten gehört, daß ich ein guter Sänger sei, und wollten mir eine Chance geben. Ich entgegnete, daß ich eigentlich Drummer sei, doch Paul antwortete, ich solle mich nicht unterstehen, ihm den Job streitig zu machen; es sei nur der Sängerposten frei. Also eigentlich war es ein Unfall, daß ich ein Full-Time-Sänger wurde...

Welche Erinnerungen hast Du an Deine Zeit bei MERCY?

»Ich kann mich noch an die Tour erinnern, die wir gespielt hatten; na ja, genauer gesagt waren es einfach vier oder fünf Gigs an aufeinanderfolgenden Tagen. Es war Spinal Tap hoch zehn!
Zum einen hatten wir Jack Daniels-Flaschen auf der Bühne, was wir uns bei den großen amerikanischen Stadionbands abgeschaut hatten. Bei unserem ersten Gig kamen einige Leute auf die Bühne gekrabbelt, und wir waren völlig begeistert, weil wir dachten, sie würden dermaßen auf uns abfahren. Doch ihre Motivation war eine andere: "Kann ich bitte ein bißchen Jack Daniels haben?"
Das witzigste war aber unsere Show: Wir wollten die Bühne zu einem Friedhof umwandeln und bastelten Grabsteine aus Styropor, die wir anmalten und an die MARSHALL-Verstärker lehnten. Doch die Dinge waren so leicht, daß sie quer über die Bühne flogen, wenn jemand die Tür öffnete und ein leichter Windstoß hereinkam. Mein Mikrophonständer, ein riesiges umgedrehtes Kreuz, war hingegen so schwer, daß ich ihn unmöglich bewegen konnte.
Außerdem hatte ich mir mit Make-up ein umgedrehtes Kreuz ins Gesicht gemalt. Darüberhinaus trug ich damals schon meine Mönchkutte, hatte darunter aber noch einen Kragen wie ein Priester und ließ während der Show solche Sprüche wie "I'm your pervert priest, welcome to my graveyard!" los - wir waren sehr von MERCYFUL FATE beeinflußt.

Aber Euer Drummer ist bei der Tour nicht umgekommen?

»Nein, aber niemand konnte ihn sehen, denn vor seinem Drumset stand ein riesiger Sarg, der ihn komplett verdeckte - und er war tierisch angepißt deswegen... Doch der Sarg hatte eine besondere Bewandtnis und war ein Bestandteil der Show: Als Intro wurde ›Marche Funebre‹ gespielt, das wir noch bei CANDLEMASS verwenden, die Musiker betraten die Bühne, öffneten der Sarg, so daß man sehen konnte, daß er leer war, und schlossen den Sarg wieder. Doch der Sarg hatte eine unsichtbare Falltür, und derweil krabbelte ich unter den Drumriser, stieg von hinten in den Sarg, öffnete die Falltür und sprang auf die Bühne, indem ich den Sargdeckel von innen aufstieß. Ich hatte dabei eine riesige Streitaxt in der Hand, stürmte nach vorne und hackte die Axt in einen Holzklotz hinein, der am vorderen Bühnenrand stand. Ich war so auf meinen Part konzentriert, daß mir überhaupt nicht aufgefallen war, daß einige Besucher ihre Hände auf den Holzklotz gelegt hatten. Wenn sie nicht blitzschnell die Hände weggezogen hätten, hätten sie wohl ein paar Finger verloren...

Fandest Du es gut, daß Andrija die alten MERCY-Scheiben neu aufgelegt hat?

»Auf jeden Fall, denn die Alben waren echt heavy. Ich finde es gut, wenn Fans die Möglichkeit erhalten, diese alten Aufnahmen wieder zu hören.

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 09

Wird etwas ähnliches nun auch bei MEMENTO MORI passieren?

»Dazu kann ich Dir leider keine Auskunft geben, da ich für die MEMENTO MORI-Platten nie eine einzige Abrechnung zu Gesicht bekommen habe.

Wie kam es damals eigentlich zu dieser All-Star-Band MEMENTO MORI? Immerhin waren neben Dir solche Größen wie Snowy Shaw oder Mike Wead involviert.

»Ich bekam einen Anruf von Mike, der fragte, ob ich Bock hätte, ein paar Demos einzusingen. Ich sagte zu und flog zu ihm. Als ich ankam, war die komplette Band in einem professionellen Studio versammelt, und ich fragte, ob wir wirklich nur Demos aufnehmen würden. Daraufhin entgegnete Mike, daß möglicherweise doch ein Album daraus werden könnte. Allerdings ich stimmte gerne zu, allein schon weil ich Snowys Drumming seit jeher phantastisch finde.

Hast Du Dich nach MEMENTO MORI komplett von der Musik zurückgezogen?

»Ich habe immer eigene Songs komponiert, und wie schon erwähnt, habe ich eine Ausbildung als Soundengineer gemacht und mein eigenes Studio aufgebaut.

Hast Du während dieser Zeit eigentlich verfolgt, was CANDLEMASS gemacht haben?

»Ich habe CANDLEMASS nur beiläufig wahrgenommen, denn es war für mich schmerzhaft, die Band mit einem anderen Sänger zu sehen. Doch ich wurde immer häufiger gefragt, was ich über die anderen CANDLEMASS denken würde, so daß ich mir die Platten von Leif geben ließ. Meiner Meinung nach hat Leif weiterhin starke Songs geschrieben, aber es klang nicht nach CANDLEMASS. Für mich war es eine andere Band.

Was denkst Du über die »Sjunger Sigge Furst«-EP, die 1993 erschien und auf der alle Songs in Schwedisch verfaßt waren?

»Diese EP begann eigentlich als ein Witz als ich noch in den Band war: Wir waren auf Tour in Deutschland, und im Tourbus liefen permanent Metalplatten. Doch eines Tages tauchte jemand mit einer Platte von einem schwedischen Folksänger auf, und als Gag schlug einer von uns vor, wir sollten einen dieser Songs als Intro für die nächste Show verwenden. Ich hätte mir nie träumen lassen, daß die anderen diese Idee wirklich mal in eine Platte ummünzen würden. Ich hätte mich mit Sicherheit dagegen gewehrt, bei diesem Projekt mitzuwirken!

CANDLEMASS haben sogar ihre eigene Coverband: ANCIENT DREAMS aus Göteborg.

»Ich sehe das als eine große Ehre an. Zudem könnte diese Coverband dazu beigetragen haben, daß CANDLEMASS wieder zusammenkamen: ANCIENT DREAMS hatten eine Show in Göteborg angesetzt, und sie riefen mich an, ob ich Lust hätte, ein paar Songs gemeinsam mit ihnen zu singen. Ich sagte zu und rief außerdem die anderen CANDLEMASS-Musiker an, so daß letztendlich neben mir auch Mappe und Janne bei dieser Show mitmischten. Das wurde in der Presse vorab gigantisch aufgebauscht - gerade so als würde es eine CANDLEMASS-Reunion geben. Daher war der Club mit mehr als 600 Zuschauern proppenvoll, obwohl wir letztendlich nur bei drei oder vier Songs auf die Bühne kamen.

Du hast in Deiner Karriere immer doomige Musik gemacht. War das eine freie Entscheidung Deinerseits, oder hast Du Dich den Erwartungen gebeugt, daß von Messiah Marcolin grundsätzlich Doomklänge kommen müssen? Hast Du dies vielleicht sogar als Bürde empfunden?

»Nein, ich mag solche Musik! Ich hatte »Epicus Doomicus Metallicus« gehört, was der Grund war, warum ich bei CANDLEMASS vorgesungen habe. Aber schon zuvor mochte ich Bands wie TROUBLE, deren beiden ersten Platten immer noch zu meinen Lieblingsscheiben zählen. Selbst als ich bei der Synthesizerband REQUIEM involviert war - die Band klang, als wollten DEPECHE MODE sich umbringen - hatte die Musik einen Doomtouch. Das kam zustande als ich an der Tontechnikschule war: Mein Lehrer spielte mir diese Songs vor und meine Antwort war: "Ziemlich düsterer Stoff, aber ich kann ihn noch düsterer machen!" Ich hatte schon immer ein Problem mit fröhlicher Musik...

NEVERMORE [US, WA] & CANDLEMASS-Photo: Warrel Dane & Messiah Marcolin 10

Benutzt eigentlich noch jemand Deinen richtigen Namen oder nennt Dich mittlerweile jeder "Messiah"?

»Ich heiße seit Teenagertagen tatsächlich "Messiah": Frei nach dem Motto, wenn sich jemand "Madonna" nennen darf, warum soll ich mich nicht "Messiah" nennen, ging ich aufs Standesamt, um meinen Namen ganz legal ändern zu lassen. Daher steht heute in meinem Ausweis "Messiah". Manchmal werde ich noch bei meinem früheren Namen gerufen, der "Bror Jan Alfredo Marcolin" lautete. Aber ich fand "Bror" immer blöd, weil es auf Schwedisch "Bruder" bedeutet. Ich könnte mich also auch "Brother Messiah" nennen...

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Martin Römpp + Stefan Glas

Photos: Stefan Glas

CANDLEMASS im Überblick:
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CANDLEMASS – Dactylis Glomerata (Re-Release-Review von 2007 aus Online Empire 31)
CANDLEMASS – Death Magic Doom (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 39)
CANDLEMASS – Death Thy Lover (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 67)
CANDLEMASS – Diamonds Of Doom (Rundling-Review von 2003 aus Online Empire 15)
CANDLEMASS – Epicus Doomicus Metallicus (Re-Release-Review von 2002 aus Online Empire 13)
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CANDLEMASS – Live (Rundling-Review von 1991 aus Underground Empire 4)
CANDLEMASS – Nightfall (Re-Release-Review von 2002 aus Online Empire 13)
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CANDLEMASS – Tales Of Creation (Re-Release-Review von 2002 aus Online Empire 13)
CANDLEMASS – The Pendulum (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 83)
CANDLEMASS – Underground Empire 7-Special (aus dem Jahr 1994)
CANDLEMASS – Heavy 81-Interview (aus dem Jahr 2005)
CANDLEMASS – Online Empire 12-Special (aus dem Jahr 2002)
CANDLEMASS – Online Empire 14-"Eye 2 I"-Artikel: »Documents Of Doom« (aus dem Jahr 2003)
CANDLEMASS – Online Empire 16-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
CANDLEMASS – Online Empire 23-Interview (aus dem Jahr 2005)
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CANDLEMASS – Online Empire 24-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
CANDLEMASS – Online Empire 27-"Eye 2 I"-Artikel: »The Curse Of Candlemass« (aus dem Jahr 2006)
CANDLEMASS – Online Empire 40-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2009)
CANDLEMASS – Online Empire 56-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2013)
CANDLEMASS – Online Empire 68-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2016)
CANDLEMASS – News vom 19.05.2004
CANDLEMASS – News vom 15.11.2004
CANDLEMASS – News vom 03.05.2006
CANDLEMASS – News vom 07.09.2006
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CANDLEMASS – News vom 04.06.2012
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siehe auch: CANDLEMASS-Poster als Requisite im Film "Knights Of Badassdom"
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NEVERMORE (US, WA) – Enemies Of Reality (Re-Release-Review von 2005 aus Online Empire 23)
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NEVERMORE (US, WA) – The Obsidian Conspiracy (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 44)
NEVERMORE (US, WA) – Heavy, oder was!? 57-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
NEVERMORE (US, WA) – Heavy, oder was!? 59-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
NEVERMORE (US, WA) – Heavy 81-Interview (aus dem Jahr 2005)
NEVERMORE (US, WA) – T5 06/1995-Special (aus dem Jahr 1995)
NEVERMORE (US, WA) – Online Empire 16-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
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NEVERMORE (US, WA) – Online Empire 24-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
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NEVERMORE (US, WA) – Online Empire 28-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
NEVERMORE (US, WA) – Online Empire 44-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2010)
NEVERMORE (US, WA) – Online Empire 44-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2010)
NEVERMORE (US, WA) – Online Empire 46-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2011)
NEVERMORE (US, WA) – News vom 09.03.1999
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NEVERMORE (US, WA) – News vom 27.04.2004
NEVERMORE (US, WA) – News vom 26.04.2006
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NEVERMORE (US, WA) – News vom 15.01.2008
NEVERMORE (US, WA) – News vom 26.04.2010
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