STÖNER
SLOMOSA
Wien, Arena
19.05.2022
We are SLOMOSA, Nick Oliveri's favorite band from Norway", lautet die flotte Ansage von Benjamin Berdous, dem Gitarristen und Sänger des Quartetts aus Bergen. Die Formation scheint dem alten Stoner Rock-Haudegen tatsächlich ans Herz gewachsen zu sein, denn der gute Mann nimmt sich nicht nur die Zeit, um sich den Supportact (einmal mehr auf dieser Tournee, wie man berichtet) aus der ersten Reihe anzusehen, er unterstützt den Vierer dabei auch tatkräftig. Der Mix der Norweger aus Stoner, Classic und Psychedelic Rock kommt generell gut beim Publikum an. Kein Wunder also, daß die Vinyl-Edition des selbstbetitelten Debuts danach ebenso mehrfach über den Merch-Stand gereicht wird wie diverse Shirts mit dem niedlichen Kamel-Bandlogo.
Eine verhältnismäßig kurze, und durch Classic Rock aus der Konserve kurzweilige Umbaupause später steht Nick dann zusammen mit seinen STÖNER-Kollegen Brant Bjork und Ryan Gut selbst auf den Brettern. Das Trio zelebriert nicht nur den als Bandnamen annektierten Sound, es lebt ihn regelrecht. Das nennt man Authentizität! In seiner erst kurzen Existenz hat das Dreiblatt bislang zwei Studio- und ein Livealbum veröffentlicht. Material für eine Show ist also reichlich vorhanden, auch wenn nicht wenige Fans auf alte KYUSS-Nummern hoffen. Die gibt es aber nicht, immerhin aber ein flottes ›R.A.M.O.N.E.S.‹.
Doch wie man von den beiden STÖNER-Vorständen aus der Vergangenheit weiß, sind sie immer für Überraschungen gut. Deshalb kredenzt man uns mittendrin auch einen noch bis dato unbetitelten Song, der erst auf dem nächsten Album enthalten sein wird. Stilistisch schließt man damit jedoch nahtlos an das erst wenige Wochen zuvor aufgelegte »Totally...« an, das auch den Großteil der Setlist ausmacht. Doch auch das unmißverständlich betitelte Erstlingswerk »Stoners Rule« wird vorstellig gemacht, unter anderem in Form einer unglaublich intensiven Version von ›Own Yer Blues‹.
Nach gut anderthalb Stunden wird mit dem Longtrack ›Tribe/Fly Girl‹ die Show beendet. Die Herrschaften haben einmal mehr unter Beweis gestellt, daß sie weder "Turnübungen" noch sonstigen Firlefanz nötig haben, um ein Publikum zu erobern. Das gelingt den US-Amerikanern aber trotzdem ganz locker, nur eben allein durch ihr Charisma und die unvergleichbaren, simpel wie effizienten Songs. Danke für einen überaus unterhaltsamen Abend!
Photos: Walter Scheurer
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© 1989-2024 Underground Empire |
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