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”Y-Files”-Datasheet

Contents:  DEATH DEALER/DEAF DEALER-Special

Date:  26.09.1997 (created), 13.07.2022 (revisited), 18.03.2024 (updated)

Origin:  IRON PAGES-Verlag

Status:  published

Task:  from paper to screen

Comment:

Dieser Artikel gibt natürlich nur den Stand der Dinge bis zum Herbst des Jahres 1997 wider, als ich ihn verfaßte und das Buch dann im IRON PAGES-Verlag veröffentlicht wurde.

 


 

Ab etwa 2009 wurde die Band wieder aktiv, die im weiteren Verlauf in zwei Inkarnationen existierte; eine unter dem ursprünglichen Namen DEATH DEALER, eine unter dem später veränderten Namen DEAF DEALER. 2014 sollte dann zwei Alben erscheinen, zum einen das unveröffentlichte zweite Album »Journey Into Fear« unter dem DEAF DEALER-Banner, zum anderen »An Unachieved Act Of God« unter dem DEATH DEALER-Banner mit neuen Songs. Diese Situation durchleuchtete ich damals übrigens mittels eines Interviews im ROCK HARD.

Dank zweier Compilation aus dem Jahr 2008, einmal unbetitelte via HIGH ROLLER, einmal »Coercion To Kill« via CULT METAL CLASSICS, wurde dankenswerterweise auch ein Großteil des Demomaterials aus DEATH DEALER-Tagen konserviert.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

Death Dealer/Deaf Dealer

Michael Flynn (v)
Ian Penn (g)
Marc Hayward (g)
J. P. Forsyth (b)
Dan McGregor (d)

Diese Combo ist ein Paradebeispiel für eine Band, die von der Presse sträflich vernachläßigt wurde. Lag es daran, daß man dem Fünfer immer vorwarf, nur ein billiger IRON MAIDEN-Abklatsch zu sein? Doch ebenso wie dieser Vorwurf jeglicher Grundlage entbehrte, war die Ignoranz fehl am Platze, denn DEATH DEALER, wie sich die Band in ihren Anfangstagen noch nannte, spielten traumhaften Riffmetal mit viel Melodie und Power. Jedoch darf nicht unerwähnt bleiben, daß es den Kanadiern nie gelang, ihre Leistungen von den Demos auf Vinyl zu wiederholen.

In den Jahren 1983 und '84 nimmt der Fünfer aus Montreal mehrere Demos auf, die zusammen auf eine unglaubliche Spielzeit von 120 Minuten kommen. Sicherlich waren etliche Durchhänger dabei, aber das Gro der Songs war deutlich oberhalb des Durchschnittsniveaus angesiedelt. Allen voran stehen zwei Nummern, die den Flair von DEATH DEALER formvollendet verkörpern: ›Occident Tale‹, ein energiegeladener Creeper mit einem hypnotischen Refrain, und ›Just Until The Day‹, ein rhythmusstarker Banger mit einem befreienden Gitarrenthema.

Schon zu diesem Zeitpunkt beginnen die Vergleiche mit IRON MAIDEN, die für DEATH DEALER sicherlich einen Einfluß darstellen, die Kanadier aber nie auf den Kupferweg führen. Wahrscheinlich waren zu jenem Zeitpunkt doppelte Gitarren so rar, daß diese Vergleiche zwangsläufig auftauchen mußten. Wenig clever erscheint jedoch die Idee, daß DEATH DEALER zu diesem Zeitpunkt live gleich zwei jungfräuliche Nummern covern: ›Where Eagles Dare‹ und ›Phantom Of The Opera‹.

Brian Slagel, zur damaligen Zeit der Talentscout der Metalszene schlechthin, bleiben die Qualitäten von DEATH DEALER nicht verschlossen, und er packt den Track ›Cross My Way‹ auf den vierten Release seiner »Metal Massacre«-Serie. Zu diesem Zeitpunkt besteht die Band aus Andre La Rouche (v), Yves Pednault (g), Marc Brassard (g), Jean-Pierre Fortin (b) und Michel La Rouche (d), doch dieses Line-up soll nicht mehr lange Bestand haben. Bei DEATH DEALER kommt es zu Unruhen, blutiger als die Französische Revolution und folglich rollen Köpfe ohne Zahl. Einzig Basser Jean-Pierre überlebt, und DEATH DEALER scheinen vor dem Aus zu stehen.

Doch der Alleingelassene schafft es, den sich in Todeszuckungen Windenden wiederzubeleben. In Michael Flynn findet er einen starken Sänger, Ian Penn und Marc Hayward werden sein neues Gitarrenduo, und Stockschwinger Ross Richard schließlich soll ihn in der Rhythmusgruppe verstärken. Um den Umschwung komplett zu machen, legt Jean-Pierre sich einen Künstlernamen zu und tritt von nun an als J.P. Forsyth auf. Außerdem erfährt der Bandname ein leichte Kurskorrektur: Der DEATH DEALER wird scheinbar seines Gehörs beraubt und muß sich daher ab sofort DEAF DEALER nennen. Zum einen klingt diese neue Variante weniger anstößig als die alte, und zum anderen will man sich gegen die ursprüngliche Band abzugrenzen.

In dieser Besetzung treibt man die Vorbereitungen für die erste Platte schnellstmöglich voran und findet sich schon bald mit Engineer Guy Bidmead in den "Montreal Sound Studios" wieder. Doch manchmal kann das Leben ungerecht sein, denn nur ein minimaler Bruchteil der Demotracks findet Platz auf der Debutscheibe und eben jene beiden, oben erwähnten Stücke ›Occident Tale‹ und ›Just Until The Day‹ fehlen. Nur vier Demostücke füllen »Keeper Of The Flame«, die zugleich mit einem neuen Songtitel versehen werden, um die Abgrenzung endgültig zu machen: Aus ›Cross My Way‹ wird ›Don't Get In My Way‹, aus ›Faprist‹ ›Sadist‹, aus ›Coerxion To Kill‹ ›Caution To Kill‹ und aus ›Death Dealer‹ wird schließlich ›Deaf Dealer‹ (logo!) Es mag daran gelegen haben, daß man nicht zu viele Songs vom "alten" Line-up auf die Platte der "neuen" tauben Todeshändler nehmen wollte. So wird die erste und leider einzige DEAF DEALER-Platte ein wirklich hervorragendes Werk, jedoch ist allein aufgrund der Tatsache, daß zu viele Faves fehlen, der Lack ein wenig angeschrammt. Dieses Problem hätte man wahrscheinlich jedoch nur mittels einer Doppel- oder Dreifach-LP in den Griff kriegen können. Während der Studiozeit findet ein weiterer Wechsel statt: Als im März Ed Stone die Tracks im "Metal Works Studio" in Toronto mischt, hat Drummer Ross Richard seine Sticks schon eingepackt, und Dan McGregor stößt zur Band.

Doch dieser Wechsel soll die letzte Nachricht von DEAF DEALER bleiben. Zwar ist in Interviews zu lesen, daß die Band eine Tour plant und daß darüberhinaus die zweite Scheibe bereits weitgehend präpariert ist, jedoch all' diese verheißungsvollen Ankündigungen werden nie Realität werden.


Stefan Glas

LP:

»Keeper Of The Flame« Steamhammer 1986

CD:

»Keeper Of The Flame« Steamhammer 1986

Samplerbeitrag:

›Cross My Way‹ auf »Metal Massacre IV« LP Metal Blade 1983

 

DEAF DEALER im Überblick:
DEAF DEALER – Underground Empire 4-"Remember"-Artikel (aus dem Jahr 1991)
DEAF DEALER – ''US Metal Vol. 2''-Special (aus dem Jahr 1997)
DEAF DEALER – ''US Metal Vol. 3''-Special (aus dem Jahr 1999)
DEAF DEALER – News vom 10.04.2008
Playlist: DEAF DEALER-Album »Keeper Of The Flame« in "Playlist Heavy, oder was!? 59" auf Platz 3 von Stefan Glas
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© 1989-2024 Underground Empire


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