|
|
”Y-Files”-Datasheet |
|
Contents: Fanzine-Special: UNDERGROUND EMPIRE-Special |
|
Date: 08.08.1995 (created), 11.07.2022 (revisited), 01.03.2024 (updated) |
|
Origin: HEAVY, ODER WAS!? |
|
Status: published |
|
Task: from paper to screen |
|
Comment:
So hatte Peter Fischer das UNDERGROUND EMPIRE vorgestellt, bevor es dann an die Antworten zu den drei Standardfragen ging. Selbige hatte ich mit folgendem Begleittext versehen: Allerdings hatte Peter meinen Fließtext für das gedruckte Heft wieder auseinandergerupft und den einzelnen Fragen zugeordnet; zudem hatte er den Text gekürzt. Hier seht Ihr nun den Text so, wie ich ihn eingereicht hatte.
P.S.: Für den untenstehenden Titel habe ich eine Schrift ausgesucht, die mindestens so häßlich ist wie die damals im HEAVY, ODER WAS!? verwendete Effektschrift. :-)
Da bei den bereits im UNDERGROUND EMPIRE online veröffentlichten Artikeln bei der Portierung der HEAVY, ODER WAS!?-Seiten nur ein kleines Thumbnail der HOW-Story zu sehen ist, von dem aus man zu der bereits veröffentlichten, meist umfangreicheren Version gelangt, soll diese kleine Graphik im Falle einer noch nicht online zu findenden Story nun hier auftauchen:
|
|
Supervisor: Stefan Glas |
1. Was wollt Ihr mit Eurem Fanzine erreichen bzw. was wollt Ihr damit verändern. Könnt Ihr damit etwas bewegen oder feiert Ihr Euch gar als letzte Bastion des guten Geschmacks?
2. Wer braucht Euch eigentlich? Gerade in einer Zeit, in der eine Gazette der anderen das Wasser abgräbt. Was unterscheidet Euch von anderen Zeitschriften?
3. Wie seht Ihr die Entwicklung des Undergrounds in den letzten Jahren? Was bedeutet Underground für Euch und könnt Ihr Euch überhaupt noch damit identifizieren? Oft entsteht auch bei Fanzines der Eindruck, daß diese mittlerweile nicht mehr unabhängig agieren, sondern lediglich als Handlanger diverser Plattenfirmen auftreten.
Ich wage zu bezweifeln, daß es für ein Fanzine heute noch möglich ist, wirklich viel zu bewegen. Die Metalszene wird, wie unsere gesamte Gesellschaft, mehr denn je allein vom Geld regiert und gesteuert. Es ist heute sicher nicht mehr wie noch vor knapp zehn Jahren möglich, als dem Boom des Progressive Metals (damals eher Techno Thrash genannt) nahezu ausschließlich in den Fanzines der Boden bereitet wurde. Mittlerweile hat die Industrie erkannt, daß sich mit dem "Aussätzigenthema" von damals, dem Heavy Metal, richtig gut Kohle machen läßt. An die Stelle übersprudelnder Kreativität, die an die Öffentlichkeit drängt und als Zeichen der Zeit sein Recht fordert, sind nun A&R-Manager getreten, die künstlich Trends planen und produzieren.
Den Kopf hängen zu lassen, wäre sicher die falsche Methode, sondern man sollte sich stattdessen über die kleinen Lichtblicke freuen. Für mich stellt die Liebe zur Musik die Triebfeder für das UNDERGROUND EMPIRE dar und solange der Underground Bands wie DIVINE REGALE, VAUDEVILLE oder DREAM WORKS hervorbringt, werde ich optimistisch in die Zukunft schauen. Ja, ich kann mich immer noch mit Underground identifizieren, mit all' seinen Problemchen, die er in unterschiedlicher Form zu jedem Zeitpunkt besessen hat. Denn der Underground ist und bleibt die einzige Antwort auf alle Fragen, und es sind bestimmt nicht METALLICA, die mittlerweile kreativ ausgepowert zu sein scheinen, oder PANTERA, die mit einer Stildrehung um 180 Grad den Erfolg erhalten, den sie früher verdient hätten, und ganz bestimmt kein Mister Bon Jovi, der sich mittlerweile mit einem "Bruce Springsteen für Arme"-Image zufriedengibt. Nur aus dem Underground können neue Impulse kommen, die unsere Musik interessant und lebenswert machen!
Wer uns braucht? Niemand! Nein, ernsthaft. Es ist dem UNDERGROUND EMPIRE wichtig zu zeigen, daß es Musik jenseits von MTV & Co. gibt, die oftmals viel besser, lebendiger, frischer ist. Und genau jene Leute, denen es nicht genügt, einer gesichtlosen, vorverdauten Masse zu folgen, werden vom UNDERGROUND EMPIRE angesprochen werden! Mut zu Experimenten, der Wille, nicht die großen Kiosk-Brüder zu kopieren und das absolute Festhalten an der eigenen Unabhängigkeit prägen das Bild unseres Zines. Außerdem sollte ein Punkt nicht vergessen werden, auch wenn er auf den ersten Blick banal erscheinen mag - die Zeit. UNDERGROUND EMPIRE feiert gerade sechsjähriges Jubiläum, was für ein Fanzine eine erschreckend lange Lebenszeit ist, und die gesammelte Erfahrung ist unendlich wertvoll und unbezahlbar. So unbezahlbar, wie der Platz, der mir gerade ausgeht. Aber vielleicht stellt das HEAVY ODER WAS?! mir in der nächsten Ausgabe vier Seiten zur Verfügung. Manche Leute behaupten nämlich, an mir wäre ein guter Verschnitt aus Prediger und Politiker verlorengegangen (laber, schwätz, sülz, schwall...)
|
© 1989-2024 Underground Empire
|
|
