Y-Files-Datasheet |
Contents: IVORY NIGHT-''Living Underground''-Artikel |
Date: 15.03.1998 (created), 07.07.2022 (revisited), 07.07.2022 (updated) |
Origin: FEEDBACK |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Comment: Ja, wir erleben hier in der Tat die ersten Babyschritte der Herren, die heute den großen HAMMER KING-Hammer kreisen lassen. Liegt immerhin nur knapp ein Vierteljahrhundert zurück... |
Supervisor: Stefan Glas |
IVORY NIGHT
Kaiserslautern, Milliways
Allen, die trotz vorhandener Kenntnisse der K-Town'schen Hard'n'Heavy-Szene mit dem Namen IVORY NIGHT nichts anfangen können, sei gesagt, daß sich der Vierer aus Enkenbach, um Enkenbach und um Enkenbach herum bis vor kurzem BAD MEAN TONE nannte und Ende letzten Jahres den Bronze-Rang beim hochklassig besetzten Kammgarn-Wettbewerb errang - keine Unbekannten also.
Konzerten im "Milliways" haftet stets der besondere Club-Flair an, (wobei dieses Happening erst das dritte in der Kneipengeschichte war), denn es existieren weder Bühne noch konzerttaugliche Beleuchtung - sehr zum Leidwesen der anwesenden Photographen (nach offiziellen Zählungen einer an der Zahl...). Das Illuminationsproblem bekam man mittels eines mitgebrachten überdimensionalen Kerzenständers recht gut in den Griff, während PA, Backline & Co. malerisch an jenen Orten verteilt wurden, die für das Publikum tabu waren. Der Mischer leistete unter den schwierigen Kneipenverhältnisse gute Arbeit, wenngleich der Gesamtsound erst nach zweieinhalb Songs sein Optimum erreicht hatte. Der Lautstärkepegel bewegte sich in Regionen, die die gegen halb elf auf den Plan gerufene Polizeistreife gerade noch in laaaaangsamer Fahrt passieren ließ, so daß die Anwesenden von einem Vortrag zum Thema Nachtruhe verschont blieben.
Patrick Fuchs - Sänger, Gitarrist, Songwriter und Mann für alles - ist für seine an die "alten" Metal-Acts "von damals, als Metal noch Metal und Nietenarmbänder noch Nietenarmbänder waren" erinnernden Röhre mittlerweile szenebekannt - völlig zu Recht, wie dieser Abend wiederum klar bewies: Patrick erreicht Höhen, von denen manch weibliches Wesen nur zu träumen wagt. Dies geschieht dermaßen sauber, präzise und kraftvoll, daß die Sangeskünste des Frontmannes allein die vier Deutschmark Eintritt rechtfertigten. Doch auch an der Sechssaitigen präsentierte der Frontmann einige gleichermaßen erstaunliche Kabinettstückchen.
Dieser Auftritt, der zugleich als Präsentationsgig für die gerade fertiggestellte Demo-CD fungierte, war der letzte in dieser Besetzung, denn Gitarrist Andi und Drummer Mario werden in Zukunft ihre eigenen Wege gehen. Nichts desto trotz bot man ein letztes Mal Heavy Metal in Reinkultur, ohne trendige Mätzchen. Neben Eigenkreationen standen etliche Gäste auf dem Plan: Gemeinsam mit HELLOWEENs ›I Want Out‹, ›Edge Of Thorns‹ von SAVATAGE, ›Breaking The Law‹ von good old JUDAS PRIEST (mit Daniel Ott von DIVINUS als Gastsänger) oder dem Rausschmeißer in Form von IRON MAIDENs ›Hallowed Be Thy Name‹ konnten sich alle Anwesenden über ein gelungenes Konzert freuen.
Photos: Stefan Glas