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”Y-Files”-Datasheet

Contents:  GRAVEN IMAGE (US, MO)-Interview

Date:  10.03.2001 (created), 23.06.2022 (revisited), 23.06.2022 (updated)

Origin:  post-UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  unreleased

Reason:  medium missing

Task:  revitalize

Comment:

Mittlerweile ist UNDERGROUND EMPIRE 7 komplett online, so daß wir uns nun den Beiträgen zuwenden, die bereits für die Nachfolgeausgabe entstanden waren. Da diese nie erscheinen sollte, blieben diese Texte bislang unveröffentlicht; lediglich einige wurden für die frühen Online-Ausgaben verwendet. Daß aber wir auch nach UNDERGROUND EMPIRE 7 fleißig waren, zeigen diese Artikel, die nun auf diesem Weg veröffentlicht werden; darunter befinden sich allerdings auch einige Fragmente, die in ihrem unvollständigen Zustand wiederbelebt werden, um einen möglichst genauen Eindruck davon zu vermitteln, wie UNDERGROUND EMPIRE 8 hätte aussehen sollen.


Dieser Text von Ralf (und einige andere) sind entstanden, als die Online-Version von UNDERGROUND EMPIRE schon aktiv war. Somit stellt sich auch die Frage, ob obige Betrachtung zu UNDERGROUND EMPIRE 8 hier überhaupt paßt; aber völlig falsch ist sie auch nicht, denn es gab nie einen Punkt, an dem meinereiner offiziell beschloß, daß es eine weitere Printausgabe des UNDERGROUND EMPIRE nicht geben würde. Doch zurück zu Ralfs Text: Warum wurde es nicht veröffentlicht? Ich kann das heute nicht mehr sagen, aber ich vermute, daß es vor allem damit zu tun hatte, daß ich damals beruflich stark eingespannt war. Zudem war die Neuprogrammierung des Content Management-Systems sehr zeitaufwendig. Also vermutlich fehlte mir einfach die Zeit, um dieses Review einzubinden. Sorry, Ralf! Doch nun soll es zumindest in den "Y-Files" ein Plätzchen finden.

Bei diesen Texten war es auch schwer, den Zeitpunkt, an dem sie entstanden sind, festzulegen. Ich konnte lediglich auf das Datum zurückgreifen, an dem die entsprechende Textdatei zum letzten Mal abgespeichert worden war.

Besonders cool finde ich Ralfs Frage, ob die Wikinger die Metaller des Mittelalters gewesen seien - und zwar bevor dem Zeitpunkt, als AMON AMARTH den Viking Metal-Trend richtig losgetreten hatten! Sie sind ein Visionär, Herr Kollege!

Supervisor:  i.V. Stefan Glas

 
 

GRAVEN IMAGE (US, MO)-Logo

Aus Kansas stammen GRAVEN IMAGE, welche sich stilistisch in keine der gängigen Schubladen pressen lassen. Am ehesten kann man die Jungs noch mit BLACK SABBATH, MANILLA ROAD oder CIRITH UNGOL vergleichen. Ihre Songs sind allesamt sehr episch, minimalistisch und sehr eigenwillig. Der Gesang erinnert mich deutlich an Ozzy. Nach mehrmaligem Hörgenuß hat mich der Fantasy-Metal von GRAVEN IMAGE völlig in seinem Bann, und ich komme irgendwie nicht drumherum, ein Interview mit Sänger, Gitarrist und Hauptsongwriter Maxximus zu führen. Dieser entpuppte sich als intelligenter Zeitgenosse und als überzeugter Metal-Freak!

GRAVEN IMAGE (US, MO)-Bandphoto 1

Erzähle mir doch bitte ein bißchen über die Anfänge von GRAVEN IMAGE. Wer waren die Gründungsmitglieder, und wer hatte die Idee zu diesem Namen? Was war das Konzept hinter ihm?

GRAVEN IMAGE wurden geboren, als James und ich Olly Oliver getroffen haben. Wir spielten drei Jahre lang in einer Coverband, und wir beschlossen, daß es an der Zeit war, eigene Songs zu schreiben. Wir versuchten 1992 einige Line-ups durch und schalteten dann eine Zeitungsanzeige, um einen Bassisten und einen Drummer mit ähnlichen Interessen zu finden. Wir trafen Olly und unseren ursprünglichen Bassisten Matt Nutt durch diese Anzeige. Danach rekrutierten wir unseren ersten Sänger Paul Brown, mit dem wir schon früher zusammengearbeitet hatten. Wir fingen gleich an, Songs zu schreiben, und bereiteten uns auf die Aufnahmen unserer 5-Song-EP »Game Of Iron« vor.
James kam mit dem Namen GRAVE IMAGE an. Damals gab es jede Menge Bands mit unsinnigen oder anrüchigen Namen, aber wir wollten einen Namen mit etwas seriöserem Anstrich. Wir kannten keine andere Band mit gleichem Namen, damals gab es noch kein Internet. Wir suchten einen Namen, der nicht als Stereotype eines bestimmten Stils fungieren würde, uns als Death Metal oder Thrash abstempeln würde. GRAVEN IMAGE ist eindeutig ein Metal-Name, wir sind halt Metaller.

Ihr hattet also gar keine Ahnung, dass in den Achtzigern schon eine Band namens GRAVEN IMAGE am Start gewesen war, ein richtiger Kult-Act?

Absolut nicht. Wie du schon sagst, es war Kult-Act. Wir wollen ein internationaler werden. Ich hoffe, dass uns mehr Aufmerksamkeit zuteil wird, wir werden auf jeden Fall dafür kämpfen.

Meiner Meinung nach ist »Emperor Of Eternity« ein wahres Meisterwerk des Epic Metals, vergleichbar mit Bands wie BLACK SABBATH, TROUBLE, CIRITH UNGOL oder PENTAGRAM. Der Geist der alten Helden mit dem Sound von heute. Was sind Eure Haupteinflüsse?

Vielen Dank für diese Lobhuldigungen. Zuerst einmal hast Du SABBATH richtig erkannt. Ein Kriterium, das neue Mitglieder erfüllen müssen ist, daß ihnen die alten SABBATH gefallen. Tony brachte mir zu spielen bei und ich stehe dafür für immer in seiner Schuld. Ich bin mir sicher, dass es immer eine Verbindung zwischen uns geben wird, denn seine Musik hat einen Teil meiner Seele berührt. Viele Leute sagen, ich klinge wie Ozzy und glaube es oder nicht; es ist nicht gewollt.
Ich habe bis zum »Emperor Of Eternity«-Album nie versucht zu singen, und es hat sich einfach so ergeben. Unsere Einflüsse sind aber weiter gesteckt als nur SABBATH. James und ich sind beide große Fans orchestraler Musik. Wir haben hier in Kansas City ein großartiges symphonisches Orchester, und wir sind immer dabei, wenn sie ein Stück eines unserer Lieblingskomponisten spielen. James hat am Musikkonservatorium hier in Kansas City Kurse in klassischer Gitarre absolviert, und das war ein großer Einfluß für ihn. JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN, THIN LIZZY, KANSAS, Randy Rhoads beeinflussen uns auch. Jeder in der Band hat vergleichbare Interessen, so haben wir auch alle eine vergleichbare Vision.

Erzähle mir doch etwas über die Texte. Auf den ersten Blick erscheinen sie wie Fantasy-Sachen, aber es gibt dennoch einige moderne Messages darin, oder?

Ja, es gibt genauso Fantasy-Songs wie moderne Motive. Ich schreibe die meisten der Texte und versuche, sie intelligent zu machen. Ich habe einen Abschluß in Geschichte und Soziologie und habe Hunderte von Büchern gelesen. Fiktion oder Nicht-Fiktion spielt dabei keine Rolle. Ich hatte schon früh den Traum, ein moderner Barde - oder Skalde, wenn du willst - zu sein. Es gibt eine Million Barden, die in ihren Liedern über wertlosen Müll singen, wir wollten den Leuten also etwas geben, das ihre Aufmerksamkeit wirklich wert ist. Eine Geschichte zu erzählen oder ein interessanter Standpunkt zu einem aktuellen Thema ist immer die Zeit wert. Das »Emperor Of Eternity«-Album hat Songs, die beides vermögen. ›Skies Of Hail‹ und ›Leif's Saga‹ von »Emperor Of Eternity« sowie ›Game Of Iron‹ und ›Crusaders‹ von »Game Of Iron« sind alles Geschichten aus der Historie. "Skies Of Hail" ist ein Tribut an das, was ich als letzte Spur des mittelalterlichen Ritters in der letzten großen Schlacht zwischen Rittern ansehe: den Battle of Britain. Es bringt dem Hörer ein historisches Konzept herüber. Leif Erickson war ein sehr mutiger Mann, und ich denke, dass er eine moderne Saga verdient hat, also habe ich eine für ihn geschrieben. ›Game Of Iron‹ basiert auf einem Wikinger-Mythos; und ›Crusader‹ ist über Richard Löwenherz und den Kreuzzug nach Palästina. ›The Search‹ wiederum basiert auf einem Roman von Michael Moorcock, namens "Knight Of Swords". Wie man an Songs wie ›Take You‹ (über den Verräter Bill Clinton), ›Graven Image‹ und ›Walking Dead‹ erkennen kann, können sich alle Politiker, egal welchen Lagers, zum Teufel scheren.

Du scheinst überhaupt von den vergangenen Zeiten sehr fasziniert zu sein. Was war deine Lieblingsära und warum?

Ich bin vom Herzen her ein Anachronismus. Ich bin der festen Meinung, dass uns die moderne Welt viele Dinge, die einen Wert hatten, aber vielleicht nicht mehr als nötig oder angenehm erachtet wurden, weggenommen hat. Zum Beispiel ist die Kunst des Schwertkampfes für die meisten verlorengegangen, doch wurde sie für Tausende von Jahren weitergeben und verfeinert. Diese Kunst wegzuwerfen ist einfach lächerlich. Die Vorzüge dieses Trainings sind nach wie vor gültig, die Selbstkontrolle und Disziplin, die man hierdurch erlangt, kann man in anderen Situationen des Lebens nutzen. Sogar ein Fechtkurs auf dem College kann für die meisten Leute eine sehr bewußtseinserweiternde Erfahrung darstellen. Es gibt andere Lektionen, die die Leute in der Vergangenheit gelernt haben, die nicht im Abfalleimer der Geschichte landen sollten. Meine Lieblingsära zu benennen ist schwierig. Eine Ära führt zur nächsten, baute auf der davor wiederum auf. Ich denke, dass die Zeit der Wikinger, die Zeit der Aufklärung und die germanische Revolution gegen Rom von 350 bis 600 nach Christus wohl diejenigen sind, die ich am meisten studiere. Männer wie Cornelius Agrippa von Nettlesheim, Martin Luther, Georg Agricola, Johann Sebastian Bach und andere haben die Mauern des mittelalterlichen Denkens durchbrochen und so den Weg für das moderne Zeitalter geebnet. Auf der nächste Platte wird ein Song sein, der sich damit beschäftigt. Es gibt so viel, was wir von der Vergangenheit lernen können. Die Leute, die damals lebten, waren nicht dumm, sie waren nur schlechter ausgebildet als die Bürger der meisten postindustriellen Gesellschaften.

Mein Lieblingssong von »Emperor Of Eternity« ist ›Leif's Saga‹, der Wikinger-Song. Waren die Wikinger die Metaller des Mittelalters?

Ja, wahrscheinlich. Ihre ganze Einstellung war sehr unabhängig und unangepaßt. Das ist auch die Essenz des Metal. Sie beteten Thor an, und da er der Donnergott ist, dürfte er sich mit Pyrotechniken ganz gut auskennen. Ich denke, wir sollten ihn davon überzeugen, dass wir die Botschafter Thors sind, denn der Metal ist nun mal voller Donner und Blitze. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sobald sie ihre Angst vor den Verstärkern überwunden hätten, sie ein gutes Metal-Konzert wirklich mögen dürften. Ich bin aber nicht so ganz sicher, ob sich der Rest der Anwesenden es ebenso genießen könnten. Waffen müßten am Eingang abgegeben werden und das wäre wohl ein großes Problem für die Wikinger.

»Emperor Of Eternity« ist euer zweites Album. Erzähle mir etwas über Euer Debüt. Ist es ein vollständiges Album und hat es den selben Stil?

Unsere erste Aufnahme war »Game Of Iron«, eine 5-Song-EP. Wir wollten eigentlich ein komplettes Album aufnehmen, aber aus Geldmangel wurde eine EP draus. Man kann auf »Game Of Iron« einige wegweisende Momente entdecken. Der Sänger klang etwas anders, aber der Stil ist der gleiche. Es war der Beginn unserer Suche, hier liegen unsere Wurzeln. Die Platte zeigt, wozu wir in der Lage waren, als wir angefangen hatten und ich glaube, daß »Emperor Of Eternity« der nächste logische Schritt unserer musikalischen Entwicklung ist.
Das Intro zu ›Crusader‹ hat ein recht düster klingendes Keyboard gemeinsam mit gregorianischen Gesängen, die den Song eröffnen, und das Lied ist absolut ein Kriegslied. Ein Hubschrauber-Korps der US-Armee hat tatsächlich ›Crusader‹ als ihren Erkennungssong gewählt. ›Dancing With The Devil‹ hat nette akustische Breaks und ein elektrisierendes Twin-Guitar-Solo. ›Lost In A Dream‹ war wegen seiner unheilvollen Melodielinien schon seit jeher ein Livefavorit, und der dunkle Text handelt von einem nicht enden wollenden Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt. ›Game Of Iron‹ ist ein weiterer stampfender Song über die erste Schlacht eines jungen Wikingers und seine Erfahrung von der letzten Schlacht von Ragnarök nach seinem Tode. Der Text ist im lyrischen Stil der alten skandinavischen Skalden geschrieben. ›Game Of Iron‹ bedeutet sinnbildlich "Schlacht". Während ich ihn geschrieben habe, habe ich viele Nachforschungen angestellt. Die Namen und die Mythologie sind authentisch.

Die Mitglieder von GRAVEN IMAGE haben deutsche Namen. Habt Ihr deutsche Ahnen oder sind die Namen nur Pseudonyme?

Unsere Namen klingen deutsch, weil wir alle deutscher Abstammung sind. Der US-Staat Missouri wurde von deutschen Einwanderern gegründet. Wir haben viele Brauereien, Winzereien und Wurst/Käse-Fabriken hier, die von Deutschen aufgebaut wurden. Das Oktoberfest in Hermann, Missouri, ist die zweitbeste Sache nach dem Original in der deutschen Heimat. Kein Mitglied meiner Familie war seit der Immigration wieder auf deutschen Boden, ich werde der erste sein.

Was wißt Ihr über die deutsche Metal-Szene? Ich könnte mir vorstellen, daß Ihr gerne ein paar Gigs hier in Deutschland spielen würdet. Und wir würden euch sehr gerne hier sehen! Traum oder Realität?

Wir haben festgestellt, daß in Deutschland die beste Metal-Szene ist. Von all dem, was ich gesehen und gehört habe, sind die deutschen Metalheads sehr hingebungsvoll, und ich bin von der Unterstützung, die wir von den deutschen Fans erhalten, überwältigt! Werden wir in Deutschland live spielen? Ich lebe für diesen Tag. Wenn es nur einen Ort gäbe, an den ich reisen könnte, dann wäre es Deutschland. Im Moment versuchen wir die Aufmerksamkeit von Labels zu erlangen, damit jemand anderes einen Trip von uns organisieren kann. Auch wenn das nicht funktionieren sollte, werden wir so lange sparen und unseren Weg selbst finanzieren. Mein Bruder ist in Deutschland stationiert, ich werde also wenigstens für ein paar Tage eine Bleibe haben. Wir alle freuen uns schon unheimlich darauf, in Deutschland spielen zu können und danach mit den Fans zu feiern. Wann? Sobald wir genügend Geld zusammen haben oder uns jemand unterstützt.

Ich habe gelesen, daß Ihr in den USA im Moment für das »Emperor Of Eternity«-Album tourt. Wie funktioniert das? Ist es nicht schwierig mit einem Sound wie GRAVEN IMAGE Konzerte zu bekommen? Die amerikanischen Kids stehen doch eher auf diesen Rap mit harten Gitarren...

Ohne die Unterstützung eines Labels ist es eine wirkliche Herausforderung, gute Shows zu bekommen. Wir reisen viel, um Gigs spielen zu können, und die Metal-Fans, die zu den Shows kommen sind die besten. Metal wird im Underground zu einer Art brüderlichen Vereinigung, denn in den USA sind wir Außenseiter. Trotzdem bekommen wir in ganz Nordamerika Radiozeit in Underground-Metal-Shows und gute Kritiken in den Magazinen. Wir haben keine reichen Verwandten oder gute Freunde mit Verbindungen, daher müssen wir um die Aufmerksamkeit von Labels kämpfen. Ich glaube, wir können es schaffen. Es wird wesentlich besserer Verkaufszahlen bedürfen, aber dank der Anerkennung unserer Musik durch die Fans sind wir auf dem richtigen Weg. Es ist eine Schande, dass die Radios und Fernsehstationen Amerikas mit trendigem Müll zugepflastert sind, der die niedrige Kultur der amerikanischen Slums symbolisiert. Es gibt in den USA eine riesige Underground-Metal-Szene, aber die Medien sind mit ihren eigenen Agendas beschäftigt und nicht damit, was die Leute wirklich hören wollen. Von elitären Kreisen in Washington DC und den Medien wurde dem Metal der Krieg erklärt, und sie benutzen ihre Macht, um den Metal kleinzukriegen. Metalheads sind in Filmen und Fernsehen als drogensüchtige Idioten gebrandmarkt, die jede Art von Gewalt verüben. Zur gleichen Zeit werden unter Drogen stehende Rapper als noble Wilde angesehen, während Britney Spears ihren Arsch vor einem Publikum aus Achtjährigen herumwackeln läßt und fettige Hamburger an Kinder vermittelt. In den USA machen diese Dinge einfach keinen Sinn mehr. Erinnert sich noch jemand daran als Tipper Gore mit ihrer PMRC versuchte, Heavy Metal in den USA zu verbannen und die Position ihres Mannes im Senat dazu benutzen wollte? Und dann versucht ihr Mann Al Gore auch noch, US-Präsident zu werden! Wenn er an die Macht gekommen wäre, wäre es zu einem Alptraum für alle Metalheads in den USA und die Freiheit der Amerikaner im Allgemeinen geworden. Die Elitekreise hassen den Metal, denn wir nennen die Sachen beim Namen. Wir stecken nicht zurück, und wir jagen ihnen Angst ein, aber Metal wird niemals sterben, ganz egal, was sie auch versuchen.

Wenn wir einen Blick ins Booklet von »Emperor Of Eternity« werfen, dann sieht man, daß es bereits 1998 aufgenommen worden ist. Warum dauerte es so lange bis es herausgekommen ist?

Nun, wir hatten 1998 angefangen und es 1999 fertiggestellt. Wir mussten zu Beginn der Aufnahmen den Sänger wechseln, denn Paul Brown hatte einen Knoten in seinem Rachen und musste sich operieren lassen. Er hat sich davon nie erholt. 1998 waren wir nur loyal, um zu sehen, wie das Erlebnis der Operation ausfallen würde. Wir warteten. Als es klar wurde, dass er nicht zurückkehren könnte, übernahm ich den Gesang. Das nahm wieder Zeit in Anspruch. 1999 machten wir weiter, aber dann fiel das Studio, in dem wir aufnahmen, aus internen Gründen auseinander, und wir mußten uns ein neues Studio suchen. Auch das kostete wieder Zeit. Der Bassist auf der CD entschloß sich auf halbem Wege, die Band zu verlassen, um Drag-Racing zu machen, aber immerhin spielte er erst seine Tracks ein. Wir waren damals ziemlich verzweifelt, aber wir haben uns zusammengerissen und haben das Album fertiggestellt. Sobald Geld von unseren persönlichen Budgets und den Verkäufen der »Emperor Of Eternity«-CDs bereitsteht, werden wir das nächste in Angriff nehmen.

Die Arbeiten zu diesem Album, »Fool's Prayer«, haben schon begonnen. Was kannst Du uns darüber erzählen, und wann wird es erscheinen?

Nun, es wird vielleicht nicht »Fool's Prayer« heißen. Wir tendieren im Moment eher zu »Hell March« als Arbeitstitel, ein weiterer Song unserer neuen Platte. Unser Künstlerfreund ist für das Cover vor allem von ›Hell March‹ beeinflusst worden. Welcher gefällt Dir besser? Das nächste Album wird etwas thematischer als »Emperor Of Eternity« werden, was die Musik angeht. Ich denke, es wird etwas heavier. Es gibt jede Menge musikalischer Feinheiten und epische Texte, und es werden immer noch viele schöne Gitarrenmelodien und Keyboards mit von der Partie sein. Das nächste Album wird eine logische Evolution der Band sein, das nächste Buch unserer Bibel, sozusagen.

Letzte Worte?

Wir schätzen die Aufmerksamkeit, die uns von unseren Fans in Europa - und vor allem Deutschland - zuteilgeworden ist. Unsere Einstellung ist bescheiden. Die Tatsache, dass sich Leute dazu entschlossen haben, unsere Musik zu einem Teil ihres Lebens zu machen ist eine unglaubliche Belohnung für unsere harte Arbeit und eine große Verantwortung. Die Tausenden von Stunden, die wir daran gearbeitet haben, waren es alle wert, wenn wir nun darüber nachdenken, daß 7000 Meilen entfernt jemand einen unserer Songs summt, in dem Land, in dem Beethoven den Höhepunkt der westlichen Musik komponiert hat. Beeindruckend! Wir danken Gott für das Geschenk der Musik und ermutigen all unsere Metal-Brüder: "Stand tall with pride and ... bow before none."

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Ralf Henn

GRAVEN IMAGE (US, MO) im Überblick:
GRAVEN IMAGE (US, MO) – Emperor Of Eternity (Do It Yourself-Review von 2001 aus Y-Files)
GRAVEN IMAGE (US, MO) – Y-Files-Interview (aus dem Jahr 2001)
GRAVEN IMAGE (US, MO) – News vom 19.03.2007
Playlist: GRAVEN IMAGE (US, MO)-Album »Emperor Of Eternity« in "Jahrescharts 2000" auf Platz 6 von Gerald Mittinger
unter dem späteren Bandnamen MALVICTUS:
MALVICTUS – News vom 19.03.2007
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