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”UNDERGROUND EMPIRE 7”-Datasheet

Contents:  KAGE (US, VA)-Interview

Date:  26.05.1993 (created), 05.04.2022 (revisited), 05.04.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here!

Comment:

Im Magazin war dies eine der Seiten, auf denen etwas Farbe verwendet wurde: Das KAGE-Logo war in der Erstauflage in Hellblau, was auch die dominate Farbe des »A Change Of Seasons«-Demoeinlegers war, in der Zweitauflage in Grün, wie das »State Of Mind«-Cover gefärbt war, zu sehen.

Als nächstes lag unter dem Text der Interviewtitel in abgesofteter Version, und am unteren Rand war der Singleshot von Jeff Brasfield zu sehen, den wir hier auf die zweite Position geschoben haben.

Wenn man dann die Seite umblättert sieht man in großer Version das KAGE-Logo, das ebenfalls hinter dem Text liegt, sowie am Seitenende das Bandphoto. Zugleich hatte ich mir mit beiden Elementen aber noch ein Späßchen erlaubt, denn ich hatte das Logo quasi teilweise über und unter dem Bandphoto plaziert: Der erste Abstrich von K sowie jener vom A verschwinden hinter dem Photo, während der weitaus dominantere zweite Abstrich des K über das Bandphoto ragte und sogar teilweise die "No Trespassing"-Schrift auf dem Schild überdeckte. Wer genau wissen will, wie das aussieht, aber die gedruckte Ausgabe von UNDERGROUND EMPIRE 7 nicht besitzt, kann versuchen, ein Exemplar auf eBay zu ersteigern. Oder aber er schaut sich das Bandphoto auf der Seite von KAGE in den "Metal Archives" an, denn hierbei handelt es sich offensichtlich um einen Scan des Photos aus UNDERGROUND EMPIRE 7.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

KAGE (US, VA)-Logo

Have you ever been KAGEd? fragt die Band auf einem ihrer Aufkleber. Wie Deine Antwort auch immer lauten mag - jetzt wird es passieren! Keine Chance abzuhauen! Ab hinter Schwedische Gardinen, in den Käfig. Während der Einsitzzeit beantwortet der oberste Schlüsselmeister Jeff Brasfield einige Fragen!

KAGE (US, VA)-Bandphoto 1

Auffällig finde ich die Tatsache, daß Du KAGE 1984 gegründet hast und daß Du heute 21 Jahre jung bist!

Ja, ich war etwa zwölf oder dreizehn alt, als ich KAGE gründete. Heute bin ich 21, genauer gesagt werde ich nächsten Monat 22 (Ein Geburtstagsständchen! Bitte alle kräftig mitsingen! "Happy Birthday to Jeff!"... - Red.). Ich bin das einzige Gründungsmitglied, das immer noch bei KAGE ist. Wir spielen seit etwa 1988 regelmäßig in allen Clubs unserer Gegend. Wir hatten einige Besetzungswechsel während der letzten Jahre. Derzeit bestehen KAGE aus Doug Gery (g), Gary Jordan (b) und Morty (d) und mir. 1990 veröffentlichten wir unser erstes Album »State Of Mind«, und im letzten Herbst nahmen wir »A Change Of Seasons«, eine 6-Song-EP, auf. Momentan sind wir erneut im Studio, um einige Sachen aufzunehmen, die verschiedene Plattenfirmen hören wollten.

Wie seid Ihr damals eigentlich auf die Idee gekommen, gleich ein Album mit einer Länge von 55 Minuten zu veröffentlichen?

Als wir »State Of Mind« aufnahmen, hatten wir eine Menge Fans, die uns von den Liveauftritten her kannten, und sie mochten ganz verschiedene unserer Stücke. Wir wollten ein komplettes Album veröffentlichen und hatten keinen Bock, den Leuten für eine 30-minütige CD 10 Dollar abzunehmen. Das empfanden wir als Abzieherei unseren Fans gegenüber, die wirklich sehr loyal waren. Also nahmen wir unsere besten zwölf Songs auf und veröffentlichten sie als CD und Kassette, weil wir den Eindruck hatten, daß dies das Beste für unsere Fans sei!

Vier Stücke von »State Of Mind« wurden ein Jahr früher aufgenommen als die restlichen Nummern. Ich vermute mal, daß es sich dabei um alte Demoaufnahmen gehandelt hatte!

Ja, wir hatten 1989 ein Demo mit acht oder neun Songs veröffentlicht. Als wir dann »State Of Mind« in Angriff nahmen, waren wir der Meinung, daß diese vier Stücke vom Demo für die Fans immer noch sehr neu waren. Außerdem fanden wir sie gleichwertig zum anderen Material, so daß wir die alten Aufnahmen verwendeten, zumal sie im gleichen Studio mit dem gleichen Engineer gemacht wurden. Wir spürten, daß es gute Stücke mit viel Energie waren und daß sie es verdienen würden, auf dem Album zu erscheinen.

Wenn ich mir die Art, wie der Titel von »State Of Mind« geschrieben ist, anschaue, so sieht es für mich wie die Wellen eines EEG, eines Elektroencephalogramms (Ein Gerät zum Messen und Aufzeichnen von Hirnströmen, mal ganz populärwissenschaftlich ausgedrückt - Red.) aus. Würde eigentlich auch zum Titel passen! War dies Eure Intension?

Das war exakt das, was wir beabsichtigten! Ich wollte nicht, daß unser erstes Album zu streng an ein Konzept gebunden war. Ich stellte jedoch fest, daß jeder Song irgendeinen geistigen Zustand behandelte. So kamen wir zu dem Titel, und das brachte uns auf die Idee die Schrift wie EEG-Wellen zu gestalten.

Wenn ich diesen Faden weiterspinne, so fällt auf, daß diese Linie mit normalen Zacken beginnt und dann in die beiden Worte "state" und "of" übergeht. In der zweiten Zeile sind die Zacken recht flach, es folgt das Wort "mind" und anschließend ist da eine absolute Nulline. Das könnte man nun dahingehend interpretieren, daß die Gehirnaktivität des Hörers nach dem Genuß von »State Of Mind« gleich Null ist!

Wir hatten nicht vor, damit auszusagen, daß man hirntot ist, nachdem man unser Album gehört hat. Wir wollten den Leuten zeigen, daß wir keine Band sind, die nur über Parties, Sex, Drogen und ähnliches singt. Man muß eher sagen, daß der größte Teil der Albums ziemlich dunkel ist.

Auf der Innenseite des Covers von »State Of Mind« sieht man ein Bild eines Gehirns. Dieses wird teilweise durch ein Puzzle eines Schädels verdeckt, welcher wiederum teilweise durch ein weiteres Puzzle, das aussieht, als sollte es den Joker aus BATMAN darstellen. Ist das nur eine Assoziation meinerseits oder waren KAGE damals im großen BATMAN-Fieber? Wie auch immer - auf jeden Fall paßt dieses Design zum Titel des Albums!

Ich war nie ein großer BATMAN-Fan, und dieses Design hat auch nichts damit zu tun! Aber Du hast recht, daß es sich stark auf den Albumtitel bezieht. Es soll zeigen, daß die Musik funny ist, aber dennoch ein dunkles Zentrum besitzt. In diesem Artwork stecken eine Menge Symbole!

KAGE (US, VA)-Headline

Du hast Euren Song ›Standin' There‹ den BEATLES gewidmet. Als alter BEATLES-Fan muß ich dabei daran denken, daß die BEATLES einen Song namens ›I Saw Her Standing There‹ und frage mich daher, ob die BEATLES ein Einfluß für Dich waren!

Als ich aufwuchs, hörte ich viel die frühen Sachen der BEATLES, weil der Radiosender, den ich hörte, oft Songs von ihnen spielte. Daher prägten sie meine Ansichten über Musik. Ihre Stücke waren fröhlich und melodisch und gingen Dir wochenlang nicht mehr aus dem Kopf. Als ich dann ›Standin' There‹ schrieb, gab es aufgrund des Titels eine offensichtliche Verbindung zu der BEATLES-Nummer ›I Saw Her Standing There‹, und daher habe ich ihn den BEATLES gewidmet, um zu zeigen, daß sie ein Einfluß für mich sind. Andere Metal-Bands würden so etwas vielleicht nicht zugeben wollen, aber ich schäme mich nicht, das zuzugeben!

Auf »State Of Mind« habt Ihr ›Knockin' On Heaven's Door‹ gecovert. Stell' Dir doch mal vor, es wären nicht GUNS N' ROSES im Jahr 1992 gewesen, die mit diesem Cover solchen Erfolg gehabt hätten, sondern es wären KAGE im Jahr 1990 gewesen!

Wenn ich damals gewußt hätte, was ich heute weiß, so hätten wir ›Knockin' On Heaven's Door‹ niemals für »State Of Mind« aufgenommen. Als wir den Song aufnahmen, hatte niemand den Song bereits aufgenommen und populär gemacht. Wir haben den Song damals live gespielt, und die Fans mochten ihn, so daß wir das Stück für sie aufnahmen. »State Of Mind« wurde veröffentlicht, und einige Zeit später sprach sich herum, daß GUNS N' ROSES ›Knockin' On Heaven's Door‹ für ihre nächste Platte aufnehmen, and I was really pissed!!! Obwohl wir ›Knockin' On Heaven's Door‹ viel früher aufgenommen hatten, sah es plötzlich so aus, als wollten wir auf einen fahrenden Zug aufspringen und GUNS N' ROSES kopieren, obwohl das wirklich das Allerletzte gewesen wäre, was wir beabsichtigt hätten.

Laß' uns bei den Coverversionen bleiben. Auch Eure neue Aufnahme »A Change Of Seasons« enthält eine Coverversion. Aber genauso wie die beiden Alben sehr verschieden sind, könnten die beiden Coverversionen kaum kontrastreicher sein! ›Too Drunk To Fuck‹ von den DEAD KENNEDYS habt Ihr für »A Change Of Seasons« ausgesucht!

Es waren beides Spontanaktionen. Die Entscheidung ›Knockin' On Heaven's Door‹ aufzunehmen, fiel drei Wochen vor dem Studiotermin, so daß wir gerade noch Zeit hatten, das Stück einzuproben. ›Too Drunk To Fuck‹ war überhaupt nicht geplant! Weißt Du, Studioarbeit ist sehr mühsam. Es nimmt eine Menge Zeit in Anspruch bis alle Vorbereitungen getroffen sind, und oft konnten wir erst gegen 1.00 Uhr morgens anfangen aufzunehmen, was sich dann meist bis 6.00 Uhr hinzog. Auf die Dauer fühlt man sich dann ganz schön müde und ausgelaugt. In der zweiten Nacht schnappten wir spontan unsere Instrumente und spielten ›Too Drunk To Fuck‹, um uns selbst den nötigen Kick zu geben. Wir wollten den Song jedoch nicht aufnehmen, aber irgendjemand muß wohl den roten Knopf gedrückt haben. Es hat total Spaß gemacht, den Song zu spielen, und als wir überrascht feststellten, daß der Song mitgeschnitten worden war, war unsere Überraschung nur noch größer, daß die Aufnahme wirklich gut klang! So kam ›Too Drunk To Fuck‹ auf »A Change Of Seasons«, und ich muß sagen, daß es ein sehr guter Entschluß war, denn alle Stücke von »A Change Of Seasons« sind sehr ernsthaft, geradezu düster. Es ist ein netter Kontrapunkt am Schluß, um zu zeigen, daß wir nicht alles todernst sehen. Ja, beide Songs sind sehr unterschiedlich, aber ich sehe auch KAGE als eine sehr dynamische Band, die ganz verschiedene Sachen macht.

Seit »State Of Mind« ist die gesamte Besetzung ausgewechselt worden, und nur Du bist übriggeblieben. Was hat sich ereignet?

David und Mike Groves stiegen etwa im Frühjahr 1991 aus, weil wir total verschiedene Philosophien dazu hatten, was wir mit der Band tun wollen. Ich wollte knallhart weitermachen, so viel spielen wie möglich und zwar auch weiter weg, um eine immer größere Anhängerschaft zu erspielen. Ich will irgendwann einen Deal haben und den Rest meines Lebens als Musiker gestalten. David und Mike wollten die Band mehr hobbymäßig gestalten, hin und wieder einen Gig spielen und sich auf die lokale Szene beschränken. Es war also an sinnvollsten, daß wir uns trennten, anstatt uns in der Band gegenseitig zu killen. Doug und Gary kamen als Ersatz für sie. Alex Thorne blieb in der Band und spielte die Drumtracks für »A Change Of Seasons« ein, entschloß sich dann aber, sich für die Zukunft auf die Schule zu konzentrieren und stieg daher aus. In Morty fanden wir einen neuen Drummer.

KAGE [US, VA]-Singleshot: Jeff Brasfield

Die Musik der beiden KAGE-Alben unterscheidet sich enorm voneinander. Waren die Line-up-Wechsel der Grund dafür? Außerdem muß man sagen, daß »A Change Of Seasons« mehr wie aus einem Guß wirkt, während auf »State Of Mind« sehr unterschiedliche Stücke standen, gerade so als würdet Ihr noch nach Eurem Stil suchen!

Ja, auf »State Of Mind« haben wir wirklich ziemlich viel rumprobiert, weshalb das Album etwas uneinheitlich wirkt. Auf »A Change Of Seasons« haben alle Songs den gleichen Stil. Unser neues Material klingt aber wieder anders. Dennoch klingen sie nach KAGE, denn ich hoffe, daß ich mittlerweile in meinem Songwriting einen gewissen Stil entwickelt habe. Die drei Stücke, die wir gerade aufnehmen klingen definitiv total anders als alles, was wir zuvor gemacht haben, aber man merkt trotzdem deutlich, daß sie von KAGE stammen. Wir werden nie anfangen, nach Schemen zu arbeiten und uns selbst zu kopieren!

Das Cover von »A Change Of Seasons« hat mich sehr beschäftigt, und ich habe dabei einige Details entdeckt, die ich Dir unter die Nase reiben will. Auf dem Cover sieht man einen schwarzen Fleck inmitten einer weißen Masse. Ich habe dies als einen Raben identifiziert, der von einer Schneemasse überrollt wird, die die oberen zwei Drittel des Bildes füllen, während man ganz im Vordergrund noch Gras sieht. Ich sehe darin eine symbolhafte Umsetzung des Titels der EP »A Change Of Seasons«!

Es ist in Wirklichkeit ein Mädchen, das in der Hocke sitzt und sich nach vorne überbeugt. (In diesem Moment entfährt mir ein kleiner Schrei, und ich erkenne, daß hier wirklich ein Mädchen zu sehen ist. Damit wären meine weiteren Interpretationen ganz locker geplatzt... - Red.) Ich kann aber auch den Raben sehen, den Du erkannt hast. Leider ist das Bild im Druck nicht besonders deutlich rübergekommen. Das Original stammt von einem Freund und ist ein Photo von seiner Freundin. Ich habe sie zwar nie getroffen, aber wir dachten, daß das Photo sehr gut die Stimmung des Titels zum Ausdruck bringt. Es wurde eindeutig während eines Jahreszeitenwechsels aufgenommen, denn sie sitzt inmitten von Piniennadeln, die von den Bäumen gefallen sind, und sie neigt den Kopf nach vorne über und beobachtet den Boden. Wir hielten dies für sehr symbolhaft!

Deine Texte wirken sehr realistisch! ›Night Show‹ beispielsweise handelt von Prostitution, und ›Darkness Descends‹ besagt, daß die Macht des Staates den einzelnen als Individuum erdrückt! Sind Deine Texte persönliche Schilderungen dessen, was in Deiner Umgebung passiert?

Halb und halb. Die meisten Texte sind irgendwie persönlich eingefärbt. Ich habe einen Freund, dessen Freund wiederum Herzprobleme hatte. Dieser Freund hat sich bei einer Party eine Line Kokain reingezogen, bekam daraufhin einen Herzanfall, an dem er starb. Darüber habe ich ›Stained Glass‹ geschrieben. Es war also eine Story, in die ich indirekt verwickelt war. Andererseits schreibe ich auch Texte über Themen, die ich in der Zeitung gelesen habe. ›No More Tears‹ handelt beispielsweise von Kindesmißbrauch. Mir ist so etwas nie widerfahren, aber ich hielt es für wichtig, ein solches Thema anzusprechen. Gleiches für das Thema "AIDS", mit dem ich mich unbedingt in einem Text auseinandersetzen wollte, da diese Krankheit sich in einem erschreckenden Maße ausbreitet. Also habe ich ›The Chosen‹ geschrieben.

Warum sind alle Deine Texte total negativ gehalten? Selbst eine Lovestory endet bei Dir tragisch!

Du hast recht, alle meine Texte beinhalten ein negatives Element. Wie ich schon sagte, ich schreibe über Dinge, die ich sehe oder die ich erlebe. Leider gibt es im Leben nur wenige Dinge, die für Dich einen großen Einfluß darstellen, und die rundum positiv sind. Ich möchte keinesfalls als Schwarzmaler erscheinen, aber ich glaube, ich bin eher für negative Dinge sensibilisiert, und diese hinterlassen einen größeren Eindruck bei mir. Daher schreibe ich primär über solche Dinge. ›Lock The Doors‹ handelt von Inspiration. Er handelt von einer guten Bekannten, die es geschafft hat, ihren Alkoholismus zu besiegen, weil sie von jemand die Inspiration, die Kraft, erhielt, dagegen anzukämpfen. Es gibt sicherlich auch in diesem Text ein dunkles Element, da Einsamkeit und Abhängigkeit in dem Text eine Rolle spielen, aber das Ergebnis ist positiv.
Weißt Du, ich komponiere grundsätzlich zuerst die Musik und schreibe dann einen Text dazu, der der Stimmung des Songs entspricht. ›The Chosen‹ ist für mich ein düsterer, schwerer Groove-Song, und ich könnte mich nicht gut dabei fühlen, wenn ich zu dieser Musik davon singen würde, daß ich gestern ein Mädchen getroffen habe und nun ganz schrecklich verliebt bin, verstehst Du? Das würde einfach nicht passen! Ich versuche, daß bei jedem meiner Songs Musik und Text zusammenpassen. Da meine Musik eher einen Hang zum Dunklen hat, sind auch die Texte entsprechend. Du kannst mich jetzt einen Fan der Tragödie nennen!

Ihr habt mittlerweile ein vollständiges Album und eine EP in Eigenregie veröffentlicht. Wie sieht es mit einem Deal aus? Irgendwann müßte doch jemand auf Euch aufmerksam werden!

Um ehrlich zu sein, für uns existierte bei unseren beiden Aufnahmen auch der Hintergedanke, einer Plattenfirma zu zeigen, daß wir fähig sind, ein Album zu veröffentlichen und es entsprechend zu promoten. Die Firmen können heutzutage zwischen so vielen Bands wählen, daß sie nur eine Band signen, von der sie wissen, daß sie arbeiten werden, um die Platte zu verkaufen. Die neuen Aufnahmen, an denen wir gerade arbeiten, sind für Labels bestimmt, die Interesse an uns gezeigt haben, aber zunächst aktuelleres Material hören wollten.

Soweit ich weiß, gibt es kein englisches Wort, das "KAGE" geschrieben wird, also liegt die Vermutung nahe, daß Euer Bandname eine Variation des Wortes "cage" ist. Seid Ihr also eine Band "like a lion in a cage"...?

Ich glaube, ich sollte ehrlich sein! Wir hatten ursprünglich einen anderen Namen, der aus zwei Worten bestand und 15 Buchstaben enthielt (RAGING TEDDYBEAR? - Red.). Irgendwann hat es mich dermaßen angekotzt, daß jeder den Namen falsch ausgesprochen hat oder geschrieben hat, daß wir zu einem neuen Namen griffen, der kurz und knackig war. Wir hatten damals einen Song namens ›Cage Of Life‹. Nur noch eine kleine Abwandlung und schon hatten wir unseren Bandnamen!

So einfach geht das! Genauso einfach geht es, KAGE-Stoff zu asservieren, was definitiv ratsam ist, sofern Ihr auf US-Metal steht, der mal kommt wie ein Schlag aufs Zifferblatt, dann wieder ganz einfühlsam gespielt wird, mal flott nach vorne losgeht und dann schwer groovend seinen Lauf nimmt, kurz gesprochen, wenn ihr auf vielgesichtigen, jederzeit meisterlich präsentierten US-Metal von einer hochtalentierten Band steht. Ihr erhaltet das Erstlingswerk »State Of Mind« als CD für 11 Dollar, als Kassette für 7 Dollar und die aktuelle EP »A Change Of Seasons« für 6 Dollar als Kassette. Es ist geplant, auch »A Change Of Seasons« als CD zu veröffentlichen, was aber meines Wissens bislang noch nicht geschehen ist. Daher müßt Ihr Euch vorerst mit den T-Shirts von KAGE trösten, die es mit dem Covermotiv von »A Change Of Seasons« in schwarz und weiß in den Grössen L und XL für je 10 Dollar gibt. Das Angebot ist groß - packen wir's an!

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

Photo: Thomas H. Ilich [Photo 2]

KAGE (US, VA) im Überblick:
KAGE (US, VA) – Underground Empire 6-"Upcoming Internationals"-Artikel (aus dem Jahr 1992)
KAGE (US, VA) – Underground Empire 7-Interview (aus dem Jahr 1994)
Playlist: KAGE (US, VA)-Demo-CD »State Of Mind« in "Cavelist Metal Hammer 12/92" auf Platz 4 von Stefan Glas
© 1989-2024 Underground Empire


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