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ROSY VISTA-Logo

In den 80er Jahren konnten sich ROSY VISTA ziemlich rasch einen guten Namen erspielen. Zum einen, weil die Band überzeugende Liveshows auf die Bretter legte, aber auch, weil es sich um die erste, nur aus Mädels bestehende Hard Rock-Band Mitteleuropas handelte. Doch so schnell sich das Quartett mit der EP »You Better Believe It!« sowie den Gigs und Tourneen, die es ROSY VISTA unter anderem ermöglichte, zusammen mit Größen wie URIAH HEEP, Manfred Mann oder MÖTLEY CRÜE aufzutreten, in die Herzen der Fans spielen konnte, so rasch verschwand die Formation auch wieder in der Versenkung.

ROSY VISTA-Bandphoto 1

Gut, daß Gitarristin Anca Graterol die Liebe zur Rockmusik in den letzten 30 Jahren nicht abhandengekommen ist, denn im Prinzip gingen sämtliche Versuche, ROSY VISTA zu reaktivieren, von ihr aus. Ihre Hartnäckigkeit scheint sich nun endlich auch bezahlt zu machen, denn vor kurzer Zeit hat die Band mit »Unbelievable« tatsächlich ihr erstes Langeisen präsentieren dürfen. Daß die gebürtige Rumänin darüber hocherfreut und demnach auch bestens gelaunt ist, als wir uns mit ihr zum Telefonat verabredeten, war vorhersehbar. Ein solches Ausmaß von Euphorie war aber dann doch nicht abzusehen.

Anca, habe ich recht, daß mit diesem Album ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen ist?

Oh ja, das stimmt! Ich hatte schon vor gut 15 Jahren zum ersten Mal versucht, die Band wieder an den Start zu bringen, doch irgendwie fehlte den anderen damals das Interesse. Wahrscheinlich ist es für mich deshalb einfacher gewesen, mich wieder für ROSY VISTA zu erwärmen, da ich auch nach dem seinerzeitigen Ende nie aufgehört habe, Musik zu machen.

Was genau mußte denn passieren, daß es nun doch so weit ist?

Ob Du es glaubst oder nicht, irgenwie war es Zufall. Oder vielleicht sogar eine Fügung des Schicksals. [lacht] Es war vor ungefähr zehn Jahren, als wir - das heißt unsere Schlagzeugerin Marina Hlubek, unsere Sängerin Andrea Schwarz und ich - uns eher zufällig bei einem Konzert in die Arme gelaufen sind. Dabei kam der Ball recht bald wieder ins Rollen, sprich das Thema "Band" wieder zur Sprache. Ob es dem Umstand geschuldet war, kann ich heute nicht mehr sagen, Tatsache aber war, daß bei jenem Gig plötzlich das alte Bandfeeling wieder zu spüren war.

Seit diesem Zeitpunkt ist aber doch einiges Wasser den Rhein, die Donau und weiß der Kuckuck welche Bäche sonst noch runterflossen. Woran lag es?

Danach lief in der Tat nicht unbedingt viel spontan. [lacht] Zunächst galt es natürlich erst einmal die Band zu komplettieren. Ein Glück, daß wir mit Angela Mann recht rasch eine begeisterte wie begeisternde Bassistin finden konnten. Danach wurde uns recht rasch klar, daß uns - trotz aller Erfolge, die wir feiern durften, worauf wir auch heute noch sehr stolz sind - noch etwas ganz Entscheidendes in der Bandbio fehlt: ein Album!

ROSY VISTA-Headline

Na ja, im Vergleich zu vielen anderen Bands habt Ihr ja doch eine Veröffentlichung vorzuweisen: Immerhin exisitert ja »You Better Believe It!«, Eure EP aus dem Jahr 1985.

Das stimmt. Wir hatten die EP eingespielt, doch die gibt - genauer gesagt gab, denn so ganz einfach ist das Gerät gar nicht mehr zu bekommen - es obendrein bislang nur als Vinyl-Ausgabe. Also Schallplatte, aber Du versteht das schon, denn so jung kannst Du ja auch nicht mehr sein, wenn Du Dich an die EP erinnerst. [lacht] Eine CD von uns konnte man jedoch bislang nicht finden! Daher brauchten wir auch nicht lange zu überlegen, was denn der erste Schritt für die Band sein müßte!

Sehr lobenswert diese Einstellung. Dabei hätte doch eine neuerliche Auflage der EP ausgereicht, oder?

Ja schon, aber das reichte uns nicht. Du weißt ja wie Mädels sind, oder? [lacht] Um die Songs der EP wieder in Erinnerung zu rufen, haben wir zunächst die fünf Songs in der neuen Besetzung eingespielt und diese mit sieben weiteren Titel auf das Album gepackt.

Der lange Weg der Anca Graterol


Auch wenn man vielleicht den Eindruck gewinnen könnte, Anca Graterol hätte lediglich mit ROSY VISTA im Jahr 1985 die »You Better Believe It!«-EP veröffentlicht, sei dann abgetaucht, um nun mit ROSY VISTA und dem »Unbelievable«-Album wieder zum Leben zu erwachen, entspricht dies keineswegs den Tatsachen. Ganz im Gegenteil hat Anca das geschafft, wovon viele Musiker nur träumen können: von der Musik leben zu können. Und ihr Weg beginnt schon lange vor ROSY VISTA.

Teil' doch bitte ein paar Erinnerungen an CATENA mit uns, die bei Walter schon kurz aufgrund der Nummer ›Hopatina‹ zur Sprache kommen. Du hattest die Band 1968 in Deiner rumänischen Heimat gegründet, und sie wurde aufgelöst, als Du im August 1977 nach Deutschland übergesiedelt bist.

Genau, die Band CATENA war die erste Band, die ich als junges Mädchen gegründet habe. Das war 1968 in Rumänien. Mit dieser Band habe ich es vor Ort ziemlich weit nach vorne geschafft, bis zu landesweitem Bekanntheitsgrad. Es war keine gewöhnliche Band - für die damaligen Verhältnisse war eine Frauenband extrem exotisch! Dazu noch die ganzen Verbote im Kommunismus nicht nur bezüglich Texten, sondern auch der Sprache: Wir durften nämlich nur auf Rumänisch singen. Auf die Garderobe will ich erst gar nicht zu sprechen kommen! Einmal bekamen wir für ein ganzes Jahr TV-Verbot, weil wir uns beim Spielen zu viel bewegen und keine BHs tragen - und nein: Wir spielten nicht mit freiem Oberkörper. [zwinkert] Die Band spielte bis 1977 landesweit in Clubs, Theatern, Stadien, großen Festivals, etc. Es entstand natürlich der Wunsch, über die Grenze hinaus zu spielen! Dank einer "formalen Hochzeit" kam ich 1977 nach Deutschland. Zwei Jahre später kamen zwei weitere Mädels meiner Band nach. 15 Jahre später kam sogar die Sängerin. 1990 gründeten wir BIG MAMA & THE KIDS - wo zu Beginn vier Original-CATENA-Mitglieder spielten.

CATENA-Bandphoto 1970

Es gab da mal BARACUDA, wo auch Andrea Schwarz als Sängerin dabei war. Die einzige Veröffentlichung der Band war wohl der Song ›Carry On‹ auf dem Sampler »Hannover Szene '84«. Was sollten wir sonst noch über BARACUDA wissen?

BARACUDA war ein Projekt von Wieland Hofmeister, wir nahmen einen Song auf, ›Carry On‹, der auf dem Sampler »Hannover Szene '84« erschien. Andrea und ich übernahmen die Gesangsparts. Auf dem gleichen Sampler erschien auch ein Song von CATENA, die inzwischen eine gemischte Band war - also nicht mehr "all girl". Durch diesen Sampler habe ich Wieland kennengelernt, mit dem ich dann das Projekt YARGOS gründete. Nein, bei der Band mische ich nicht mehr mit, ich war nur bei den ersten zwei Alben dabei - also in der Zeit des leider verstorbenen Sängers Andrew McDermott, mit dem ich die Vocals produzierte und aufnahm. Die neue YARGOS-Sängerin Becky kenne ich nicht, da sie später hinzukam.

Außerdem hattest Du noch zwei andere Bands, eine hieß MOULIN ROUGE, eine andere PALACE. Von beiden Bands ist sehr wenig bis gar nichts bekannt. Das könntest Du doch jetzt ändern.

PALACE war die erste Band, die ich in Deutschland hatte. Eine Band aus Osnabrück, mit denen ich bis zur Ankunft der CATENA-Mädels spielte - also zwischen 1977 und 1979. Wir hatten nicht viele Gigs, aber dafür sehr "wichtige"... [lacht] Ich meine damit Dinger in größeren Hallen, die uns gut gelangen.

MOULIN ROUGE-Bandphoto 1984

Also kam MOULIN ROUGE später?

MOULIN ROUGE - meine langjährige Coverband. Ich stieg 1982 dort ein und spielte sehr lange dort, verdiente mein Geld damit in Deutschland, um die anderen Projekte zu finanzieren. Sehr gute Leute, alles sehr professionell, sehr beliebt in Hannover und Umkreis. Trotz der Tatsache, daß es eine Coverband war, waren wir sehr originell und eigenwillig. Keine Tanzmucke! Ich spielte und sang dort etwa 20 Jahre. Mit vielen Kollegen aus der Zeit spiele ich immer noch zusammen.

Zu MOULIN ROUGE gab es noch eine Nachfolgeband namens RED M. Vermute ich richtig, daß es ebenfalls eine Coverband war? Wann hat sie existiert?

Da gab es einen nahtlosen Übergang, der etwa im Jahr 2000 geschah. Bei RED M. passierte dann übrigens das gleiche, was zuvor schon bei ROSY VISTA geschehen war: Andrea war Sängerin bei MOULIN ROUGE gewesen, so daß ich sie dann zu ROSY VISTA lotste. Auch hier war es für mich klar, daß Andrea bei RED M. singen mußte. RED M. existierten in etwa bis ins Jahr 2005.

RED M.-Bandphoto

Am ersten ROSY VISTA-Kapitel war auch Barbara Schenker, die Schwester von Rudolf und Michael, kurzfristig beteiligt. Wie kam sie zu Euch? Und warum ist sie nicht sonderlich lang geblieben?

Wir kannten Barbara, weil sie eine phantastische Lederschneiderin war und für viele Musiker und Künstler tolle Bühnenklamotten gemacht hat. Sie fragte mich damals, ob ich nicht Lust hätte, einen ihrer Songs im Studio zu singen, was ich dann auch machte. Irgendwas mit "Mirror", wo ihr Bruder Michael auch Gitarre spielte. Zu der Zeit hatte ich für unsere ROSY VISTA-Produktion, die »You Better Believe It!«-EP, die Keyboards selbst gespielt, und diverse Gigs und Tourneen standen an. Da dachte ich mir, es wäre nicht schlecht, wenn wir eine Keyboarderin dabei hätten! Ich fragte Barbara, sie hatte eigentlich keine Lust und antwortete: "Frauen sind alle Mimosen." Trotzdem kam sie in den Übungsraum - wahrscheinlich weil sie mir den Gefallen tun wollte, nach meinen Vocals auf ihren Song, Nach der Probe sagte sie dann: "Ihr seid keine Frauen." Das war keinesfalls negativ gemeint! Sie wollte damit sagen, daß wir eben keine Mimosen sind - und bleib etwa anderthalb Jahre bei uns - und ganz ehrlich kann ich mich nicht erinnern, warum sie ausgestiegen ist! Es gab keinen Streit. Ach so: Es könnte wegen ihrem damaligen Freund gewesen sein, mit dem sie dann nach England gezogen ist. Wahrscheinlich 'ne ganz einfache, logistische Sache...

ROSY VISTA-Bandphoto 1984

Ich möchte gern auf BIG MAMA & THE KIDS zu sprechen kommen. Damals hatten wir uns im "Horus Sound Studio" per Zufall kennengelernt. Ich kann mich noch erinnern, daß Ihr an der Bio für die Band gebastelt und mich kurzerhand für diesen Job "zwangsverpflichtet" hattet. :-) Warum hatte es mit der Band nicht geklappt? Ich war zumindest gespannt gewesen, habe dann nie wieder etwas von BIG MAMA & THE KIDS gehört.

Bei BIG MAMA & THE KIDS waren wie bereits erwähnt vier Original-Musikerinnen von CATENA mit einer einheimischen Gitarristin involviert. Warum es mit der Band nicht geklappt hat? Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht, weil die Kapelle richtig gut war! Wir gewannen viele Preise, machten super Aufnahmen z.B. im "Karo Studio" bei Hamburg. Ständige Präsenz in der Zeitung, hervorragende Kritiken. Leider hat die Band nicht lange gehalten, nur etwa drei Jahre, also von 1990 bis 1993. Zunächst waren wir eine reine Frauenband, danach hatten wir einen männlichen Drummer: Ossy Pfeiffer. Etwa 1993/'94 gründete ich eine andere Band - auch eine Coverband - auch nur Girls. Wir hießen nicht ROSY VISTA, sondern ROSY SISTA - als Witz. [grinst]
ROSY VISTA gab es davor zwischen 1983 und 1990... ROSY SISTA bestand aus komplett anderen Musikerinnen. Witzigerweise endete ROSY SISTA auch wieder mit einem Drummer, und zwar der gleiche wie bei BIG MAMA & THE KIDS: Ossy Pfeiffer.
Irgendwie brauchte ich immer eine Frauenband. Klar fand ich das Spielen mit Jungs immer cool, und machte das ja auch ständig. Aber mit Mädels hab ich nunmal angefangen, und diese Tradition wollte ich immer weiterführen. Im Moment habe ich eine "frauliche" und eine "männliche" Band: ROSY VISTA und IGNORE THE SIGN. ROSY VISTA ist mein Baby. IGNORE THE SIGN ist Ossy Pfeiffers Kind. Bei IGNORE THE SIGN spielen wir gemeinsam - und wir sind seit nun 27 Jahren ein Paar!
Und wenn wir gerade nicht mit unseren Bands spielen, produzieren wir bei mir im "Frida Park"-Studio Bands, machen Sprachaufnahmen, Film-Synchro... Im Grunde alles, was Audio angeht. Einen Großteil unserer Musikvideos schneiden wir inzwischen auch selbst.

BIG MAMA & THE KIDS-Bandphoto 1992

Du hast gerade recht flott drei Jahrzehnte überflogen. Seit den Tagen von BIG MAMA & THE KIDS bist Du auch Besitzerin des "Frida Park"-Studios in Hannover. Außerdem existierten ab etwa 1996 die PURPLE PIRATES. Was gibt es zu dieser Band zu sagen?

Die PURPLE PIRATES spielten - wie es der Bandname schon erahnen läßt - DEEP PURPLE-Covers. Aber das war nur der Anfang, denn nach einiger Zeit hatten wir derart viel Bock auf diese Musik, daß wir angefangen haben, eigene Songs zu schreiben, die im DEEP PURPLE-Stil waren. Am Schluß - die Band existierte etwa bis 2002 - spielten wir fast nur noch eigene Songs.

Nächstes Kapitel: Im neuen Millennium hast Du Dich YARGOS angeschlossen, wo Dich - wie Du zuvor schon erwähnt hast - 2015 Becky Gaber als Sängerin abgelöst hat.

YARGOS ist das Projekt von Wieland Hofmeister, mit dem er schon zu Teenagertagen Musik gemacht hat. Irgendwann kam er zu mir und sagte, er würde YARGOS gerne nochmal aufleben lassen und Songs aufnehmen. So fingen wir an, zusammen mit Ossy Pfeiffer an den Songs zu arbeiten. Außerdem kam noch "Mac" dazu (gemeint ist der ehemalige SARGANT FURY- und THRESHOLD-Sänger Andrew McDermott, der leider 2011 verstorben ist - Red.), mit dem die Zusammenarbeit phänomenal war. So entstand dann das 2005er Album »To Be Or Not To Be«.

Warum ging es aber mit YARGOS nicht großartig weiter?

Es hat irgendwie nie hingehauen, daß wir unsere Terminpläne so koordiniert gekriegt haben, um richtig loszulegen, so daß die Sache nach und nach eingeschlafen ist. Mit dem Tod von Mac war das Kapitel für YARGOS natürlich endgültig beendet.

Aber bei dem Neustart im Jahr 2015 warst Du nicht im Gespräch?

Wieland hatte mich gefragt, aber ich hatte damals einfach keine Zeit.

YARGOS-Bandphoto 2005

Ist es eigentlich richtig, daß ROSY VISTA im Grunde schon seit 2002 wieder aktiv sind und es in diesem Jahr auch eine Version der Band gab, bei der Ihr in Gaby Neitzel erstmals eine zweite Gitarristin hattet und Heike Busche den Baß bedient hat?

Ganz genau. Andrea und ich hatten uns zufällig irgendwo getroffen und kamen ins Gespräch, daß es super wäre, ROSY VISTA wieder aufleben zu lassen. 2002 passierte das dann in der Tat, wobei zunächst wieder Guiness Hellmann den Baß spielte - wie schon in den Achtzigern. Doch sie war schnell wieder aus dem Spiel, war übrigens auch vor dem neuen Album passierte: Auch da war Guiness zunächst kurz bei uns, und nachdem sie sich wieder verabschiedet hatte, übernahm Angela Mann den Baß. 2002 kamen dann in der Tat Gaby Neitzel, die schon mit mir bei BIG MAMA & THE KIDS gewesen war, und Heike Busche dazu. Daß es damals nicht länger Bestand hatte, lag nicht dran, daß wir keinen Bock gehabt hätten, sondern es ist einfach immer mal was dazwischengekommen. Ich hatte irgendwelche Termin, irgendjemand hatte gerade ein Kind gekriget, oder was auch immer. Daher dauerte bis etwa 2016, daß wir konsequent auf das Album zuarbeiten konnten.

ROSY VISTA-Bandphoto 2002

Bei den neuen ROSY VISTA hat - wie Du schon erwähnt hast - Angela Mann den Baßjob bekommen. Ist sie die Frau von Steve Mann, mit dem Du heute beispielsweise bei IGNORE THE SIGN zusammenspielst?

Ja, genau! Angela ist die Frau von Steve Mann. Wir kennen uns seit langem, und so bleibt der Rock'n'Roll in der Familie! Sie war davor noch keine aktive Musikerin, sondern sie spielte nur Klavier zu Hause. Steve sagte mir irgendwann, daß sie angefangen hat, Baß zu spielen und ob ich sie nicht in einer meiner "Workshop-Bands" einbinden könnte. Ich coache und leite seit über 30 Jahren diverse Projekte. Leider hatte ich zu der Zeit nichts, wo Angela reingepaßt hätte, aber ich schlug vor, daß sie gerne in meinem Studio vorbeischauen und mit ROSY VISTA einige Sessions machen kann. Gesagt - getan! Wir haben einfach gejammt, und Angela hat sich in die Band integriert.

Wie läuft es bei IGNORE THE SIGN, die Du auch schon kurz angerissen hast? Eure Platte ist vor etwa einem Jahr erschienen. Wie seid Ihr zufrieden mit der Resonanz? Welche weiteren Pläne habt Ihr?

Bei IGNORE THE SIGN läuft es wirklich gut! Großartige Resonanz auch aufgrund des Deals mit SPV, wo ich ja auch mit ROSY VISTA bin. Wir sind gerade in den Aufnahmen für das zweite Album.

IGNORE THE SIGN-Bandphoto

Gibt es sonst noch etwas, das Du loswerden willst?

Ach ja, eine Sache hätte ich noch fast vergessen: Ich bringe Kindern zwischen 8 und 80 Musik bei. [grinst] Seit Anfang der 90er bin ich Bandcoach, arbeite als freie Mitarbeiterin bei der "Landes-Arbeitsgemeinschaft-Rock Niedersachsen" und betreue verschiedene Projekte. Nicht nur mit Kindern, Jugendlichen, sondern auch mit älteren Menschen, Demenzkranken oder behinderten Personen.
Zu guter Letzt kann ich nur sagen: Wenn ich nochmal geboren werde, mache ich exakt das Gleiche. [grinst]

Wer mehr über Anca wissen will, was dieser Quasi-"Portrait"-Kasten nicht beleuchtet hat, kann Ihre Homepage besuchen, wo auch Hörproben von einigen ihrer Bands zu finden sind:

http://www.anca-graterol.de/


Stefan Glas

Zwei davon mußt Du uns aber noch genauer erklären. Was genau hat es mit ›Hopatina‹ auf sich, und mußte es wirklich eine weitere Version von ›Born To Be Wild‹ sein?

Bei ›Hopatina‹ handelt es sich um eine alte Nummer von mir und meiner Band CATENA. Damit hatte ich in meiner Jugendzeit, als ich noch in Rumänien gelebt habe, sogar einen Radiohit landen können. Natürlich habe ich die Nummer einigermaßen umarrangiert und wir spielen das Stück jetzt wesentlich rockiger als das Original, ich denke aber, daß die Grundstruktur gut erhalten werden konnte und auch, daß die seinerzeitige Inspiration, die von einem türkischen Bauchtanz-Lied kam, noch zu verspüren ist.
Was ›Born To Be Wild‹ betrifft, kann ich natürlich nicht widersprechen, daß es nur wenige Nummern gibt, die in den letzten Dekaden häufiger gecovert worden sind. Dennoch war es uns wichtig, auch diesen Track für das Album aufzunehmen, da wir sehr viel damit verbinden. Was nämlich nicht mehr allzu viele Fans wissen dürften ist, daß wir diese Nummer schon seit den Anfängen in unserem Liverepertoire haben und sich damit für uns in gewissem Maße ein weiterer Kreis schließt.

Das war im Vorfeld von »Unbelievable« offenbar generell ein wichtiges Thema, oder nicht?

Auf jeden Fall! Ich habe mich zwar in der Vergangenheit immer wieder gefragt, warum es im Endeffekt doch nicht so ganz geklappt mit unserer "Karriere", die Tatsache, daß wir es zu keinem Longplayer gebracht haben, hat mich aber viel mehr getroffen. So gesehen geht mit dem Album schlicht und ergreifend ein Traum in Erfüllung!
Allerdings sehen wir die Scheibe mittlerweile eher als Start für den nächsten Bandabschnitt. Das Feuer ist nämlich endlich wieder in jenem Maße entfacht, wie ich es mir gewünscht habe. Ihr könnt sicher sein, daß wir uns schon jetzt auf weitere Taten vorbereiten. ROSY VISTA wollen es nämlich wirklich noch einmal wissen!

http://www.facebook.com/rosyvista

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

ROSY VISTA im Überblick:
ROSY VISTA – Unbelievable (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 78)
ROSY VISTA – Online Empire 79-Interview (aus dem Jahr 2019)
ROSY VISTA – News vom 09.08.2007
ROSY VISTA – News vom 21.11.2018
Playlist: ROSY VISTA-Vinyl-EP »You Better Believe It!« in "Playlist Heavy 105" auf Platz 5 von Stefan Glas
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