UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 74 → Interview-Übersicht → Steve Grimmett's GRIM REAPER-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Logo

Seit seinen Anfängen bei GRIM REAPER in den frühen Achtzigern, mit denen er einige der großen Hits der NWoBHM geschaffen hat - an dieser Stelle sei nur ›Rock You To Hell‹ genannt - zählt Steve Grimmett zu den charismatischsten Stimmen im Metal. Nach GRIM REAPER hat er bei unzähligen anderen Bands seine Qualitäten unter Beweis gestellt und zugleich unterstrichen, daß er zu den wenigen Auserwählten zählt, deren Stimme nicht altert. Nachdem er in den letzten Jahren den Namen GRIM REAPER wiederbelebt hat, folgte im Herbst 2016 ein neues Album namens »Walking In The Shadows«. Doch was sich dann ereignen sollte, damit hätte wohl Steve selbst am wenigsten gerechnet.
2017 war nämlich ein Jahr tiefgreifender Veränderungen für den Sänger: Auf Tour in Ecuador mußte er wegen einer Infektion nach der Show am 14. Januar ins Krankenhaus gebracht werden. In Folge mußte Steve der rechte Unterschenkel amputiert werden. Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, stellte sich zudem heraus, daß seine Krankenversicherung die Kosten nicht übernehmen würde, was weltweit eine Welle der Solidarität auslöste. Zudem tat es gut, Steve beim "Kep It True" in erstaunlich guter Verfassung zu sehen, wo er für eine Autogrammstunde eingeladen worden war. Mittlerweile hat Steve sein Leben so weit wieder im Griff, daß er 2018 mit der Band verstärkt aktiv werden möchte.
Grund genug also die gesamte Karriere dieses Mannes zu durchleuchten, zunächst aber mit einem abschließenden Blick auf die letzten zwölf Monate zu beginnen.

Steve, das Jahr 2017 muß Dir doch wie ein Alptraum vorgekommen sein. Was kannst Du im Rückblick sagen?

Ich kann an dieser Stelle nur sagen, daß ich alle meinen Fans danken möchte, die mich mit ihrer Liebe und ihrer Hilfe bedacht haben, seit ich mein Bein verloren habe. Ich freue mich darauf, Euch alle im neuen Jahr wiederzusehen!

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Headline

Dann wollen wir uns der Vergangenheit zuwenden: Als allererstes mußt Du uns Dein Geheimnis verraten. Die meisten Sänger bekommen Probleme mit ihrer Stimme, wenn sie älter werden. Du singst jetzt seit fast 40 Jahren und meistert Deinen Job immer noch problemlos - ganz egal, ob es die alten GRIM REAPER-Songs oder das aggressivere ONSLAUGHT/THE SANITY DAYS-Material ist. Wie machst Du das?

Ob Du es glaubst oder nicht, ich habe mir alles selbst beigebracht. Wenn ich einen Sänger hörte, den ich mochte, versuchte ich, so zu singen wie er. Meine erste Herausforderung war Rob Halford, und dabei fand ich heraus, daß ich seine Parts hinkriege. Aber der Sänger, der mich dazu gebracht hat, selbst zu singen, war Sir Elton John. Ich liebe bis heute, was er gemacht hat.

Waren MEDUSA eigentlich Deine erste Band? Dort hast Du mit Lance Perkins gespielt, der später zu WRATHCHILD stieß. MEDUSA brachten es zu zwei Demos, bevor Du zu GRIM REAPER gewechselt bist.

Ja, MEDUSA waren meine erste Heavy Metal-Band. Es war meine Einführung in das Thema "Bandleben" mit all seinen Schwierigkeiten und Versuchen. Mir kommt sofort ins Gedächtnis, daß wir in einem alten verlassenen Haus irgendwo ganz weit draußen probten und daß wir mit Pyrotechnik herumexperimentiert hatten. Ich bin sehr froh, daß wir sie nie wirklich benutzt haben, denn man kann bestenfalls sagen, daß sie saugefährlich waren. Aber alles in allem schaue ich sehr gern auf diese Tage zurück.

Etwa zur gleichen Zeit hast Du das erste CHATEAUX-Album »Chained And Desperate« eingesungen, aber mehr ist auf dieser Baustelle nicht passiert. Warst Du jemals ein Mitglied der Band, oder war es nur ein Studiojob?

Ich war eigentlich ein Mitglied von GRIM REAPER, als ich die Aufnahmen für CHATEAUX machte. Ich nahm eine Single für Sie auf, da die Band zu diesem Zeitpunkt keinen Sänger hatte. Daher fragen Sie mich, ob ich Ihnen aushelfen könnte. Einige Monate später kann sie wieder zu mir und fragten, ob ich auch ihr »Chained And Desperate«-Album einsingen könnte. Für mich stellte es die Chance dar, in einen 24-Spur-Studio zu arbeiten. Aber zwischen diesen beiden Aufnahmesessions hatten Grim Reaper einen "Battle Of The Bands" gewonnen, dessen Preis 24 Stunden Aufnahmezeit in einem 24-Spur-Studio war, die wir nutzten, um ein Demo aufzunehmen. Dieses nahm ich mit mir, als ich das CHATEAUX-Album aufnahm. Sechs Wochen später waren wir unter der Vertrag.

Wie kam es eigentlich zu dem Druckfehler auf der Albumhülle, der "Steve Grimitt" aus Dir gemacht hat?

Ich habe leider keine Ahnung.

Anschließend übernahm bei CHATEAUX der Bassist Krys Mason den Gesang. Was war eigentlich Deine erste Veröffentlichung? »Chained And Desperate« oder der GRIM REAPER-Erstling »See You In Hell«, die nahezu gleichzeitig erschienen? Welches Album hatte die Nase vorn?

»Chained And Desperate« war das erste Full Length-Album, das veröffentlicht wurde, auf dem ich zu hören bin.

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Photo 1

Weißt Du, wie es zu dem Namen GRIM REAPER kam? Die Ähnlichkeit mit Deinem Namen kann es nicht gewesen sein, denn die Band existierte schon etwa drei Jahre, bevor Du Dich der Band angeschlossen hast.

GRIM REAPER waren schon eine Band, die regelmäßig live auftrat, als Bandgründer Nick Bowcott mich fragte, ob ich nicht einsteigen will, da er gerade ein neues Lineup zusammengestellte. Daher hast du absolut recht, daß der Bandnamen nichts mit meinem Namen zu tun hat, sondern er bezeichnet einen der vier Reiter der Apokalypse, die aus der Offenbarung in der Bibel stammen.

Du bist die ganzen Jahre über immer aktiv geblieben, obwohl Du mit Deinen Bands nie den großen IRON MAIDEN/JUDAS PRIEST/METALLICA-Durchbruch geschafft hast. Was hat Dir die Energie gegeben, niemals aufzustecken? Konntest Du eigentlich jemals von der Musik leben?

Ich liebe, was ich tue, so daß ich einfach weitermachen mußte, selbst als niemand mehr an mich glaubte. Ich wollte ohnehin nie Millionär werden, alles was ich jemals wollte, war meinen Lebensunterhalt mit dem zu bestreiten, was ich am besten kann.

Im Gegensatz zu Dir sind Deine ehemaligen GRIM REAPER-Kollegen allesamt von der Bildfläche verschwunden. Bist Du mit ihnen in Kontakt geblieben? Hatte einer von ihnen noch eine relevante Band nach GRIM REAPER? Haben Sie Dir den Segen gegeben, den Namen GRIM REAPER weiterhin zu nutzen?

Ich habe keine Ahnung, warum die anderen Jungs nicht weitergemacht haben, und ich habe sie auch nie deswegen gefragt. Dennoch bin ich mit den meisten Musikern, mit denen ich mal zusammengearbeitet habe, immer noch in Kontakt. Manche haben auch schon mal den ein oder anderen Gastauftritt bei mir absolviert, und niemand schien ein Problem damit zu haben.

Woran erinnerst Du Dich gerne, wenn Du an GRIM REAPER in den Achtzigern denkst?

Da gibt es unendlich viel, was ich an dieser Stelle erzählen könnte. Wahnsinn und Zerstörung klebten uns immer an den Hacken, ganz egal wo wir hingingen. Aber meine größte Erinnerung ist, als wir beim "Texxas Jam" im "Cotton Bowl" in Dallas vor 83.000 Rockfans zusammen mit DEEP PURPLE, SCORPIONS, NIGHT RANGER, Ted Nugent und BON JOVI auftraten. Das war ein großartiger Tag, den ich niemals vergessen werde.

Warum haben sich GRIM REAPER um 1988 aufgelöst?

Wir lösten uns auf, weil unsere erste Plattenfirma EBONY RECORDS Klage gegen uns eingereicht hatte, und zugleich RCA, die unsere letzte Platte »Rock You To Hell« ein Jahr zuvor herausgebracht hatten, ihr Interesse an uns verloren.

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Photo 2

Nach GRIM REAPER hast Du Dich ONSLAUGHT angeschlossen, die deutlich heftiger zur Sache gingen. Hattest Du Probleme, Dich darauf einzuschießen? Auf alle Fälle ist "Dein" ONSLAUGHT-Album »In Search Of Sanity« von 1989 war das melodischste der Band. Ist das auf Deinen Einfluß zurückzuführen?

Es entsprang dieser besonderen Verbindung aus ihnen und mir, und zum Großteil hatte ich sehr viel Spaß daran.

Aber auch ONSLAUGHT waren um 1991 Geschichte. Warum ging es auch hier nicht weiter?

Ich verließ die Band 1991, weil es Kräfte gab, die beschlossen hatten, Versprechungen zu brechen, was sie übrigens bis zum heutigen Tag tun.

Anschließend hast Du LIONSHEART gegründet, die musikalisch relativ ähnlich wie GRIM REAPER zur Sache gingen. Warum hast Du nicht den Namen GRIM REAPER wieder aufleben lassen?

LIONSHEART wurden von mir ins Leben gerufen, weil ich guten britischen Rock machen wollte. Wir wir schufen großartige Musik, aber litten immer darunter, daß uns die Gitarristen im Stich ließen, bis Ian Nash sich uns für das letzte Album anschloß, der bis heute mit mir zusammenarbeitet.

Einer der LIONSHEART-Musiker war Brooke St. James von den US-Melodics TYKETTO, der auf dem dritten Album »Under Fire« zu hören ist. Wie konntet Ihr miteinander harmonieren?

Wie schon gesagt, LIONSHEART hatten das Problem, daß die Gitarristen permanent wechselten. So kam irgendwann Brooke zu uns, um auszuhelfen.

Nach drei Alben, dem selbstbetitelten Erstling von 1992, »Pride In Tact« von 1994 und »Under Fire« von 1998, stellten LIONSHEART einstweilen auch den Betrieb ein.

Eigentlich haben wir sogar vier Alben gemacht, doch das vierte liegt auf Eis. Allerdings werden Ian und ich uns eines Tages wieder diesem Projekt zuwenden.

Für Dich folgte ein Projekt namens FRICTION, das man gewisse All-Star-Züge aufwies, denn hier waren Du und Dein LIONSHEART-Kollege Nick Burr im Bunde mit Gavin Cooper, der zuvor bei Paul Di'Annos Truppe KILLERS gewesen war. Wie seid Ihr zusammengekommen, und warum resultierte die Arbeit nur im 2001er Album? Oder war FRICTION von vorneherein als einmalige Angelegenheit geplant gewesen?

Dazu kann ich leider nichts sagen, denn es war nicht mein Projekt. Ich habe lediglich darauf gesungen.

Zu dieser Zeit - zwischen 2000 und 2001 - hast Du auch eine Band namens SEVEN ins Leben gerufen, die dann ihren Namen in SEVEN DEADLY SINS änderte. Dies bedeutete die erste Zusammenarbeit mit Gitarrist Ian Nash, der bis heute an Deiner Seite ist. Warum aber haben SEVEN (DEADLY SINS) nie etwas aufgenommen, sondern sind sang- und klanglos einfach so verschwunden?

SEVEN DEADLY SINS war nur der Name eines Projektes mit lokalen Musikern, aber ich hatte nicht das Gefühl, daß es gut genug war. Daher begonnen Ian und ich das »Abyss«-Album in meinem eigenen Studio zu komponieren.

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Photo [beim ''Metal Assault''-Festival 2016, mit Ex-Bassist Chaz Grimaldi]

Exakt, denn 2004 hast Du für das »Abyss«-Album den Namen LIONSHEART wieder aus der Schublade geholt, obwohl keiner der Musiker an Bord gewesen war, der an den ersten drei LIONSHEART-Alben mitgemischt hatte. »Abyss« blieb das einzige Album für LIONSHEART - Mark II. Auf alle Fälle bist Du 2006 unter dem Namen GRIM REAPER beim "Keep It True"-Festival aufgetreten, was deutlich cooler ausfiel als im Jahr 2000 in Wacken, wo mehr oder minder eine LIONSHEART-Show mit drei GRIM REAPER-Songs angesagt war. Warum habt Ihr damals nicht schon eine "echte" GRIM REAPER-Show gespielt?

Da ist einiges schiefgelaufen, das in mir den Keim gepflanzt hat, daß ich genug habe von der Musikindustrie und von Leuten die mich verarschen. Eigentlich war die Show im Jahr 2000 in Wacken als LIONSHEART-Show angesetzt, aber Jess Cox, der uns vermittelt hatte, sagte den Organisatoren nicht, daß ich die Show als LIONSHEART bestreiten wollte. Wir hatten die GRIM REAPER-Songs im Programm, weil ich diese ohnehin spielen wollte, und so ergab es sich, daß eben nur diese drei GRIM REAPER-Songs im Programm waren. Das "Keep It True" war von Anfang an als GRIM REAPER-Show angesetzt, denn ich dachte damals, daß es mein letzter Auftritt werden würde. Aber die Reaktionen waren so gut, daß ich anfing, meine Meinung zu ändern. Was diese Namen angeht, sollte man immer dran denken, daß es meine Musik ist, mit der ich letzten Endes tun kann, was ich will.

Nach dem "Keep It True" hast Du mit jenen Musikern, die mit Dir als GRIM REAPER aufgetreten war, weitergemacht - aber eben unter Deinem eigenen Namen. So erschien 2007 das »Personal Crisis«-Album. Warum hast Du nicht schon damals den Namen GRIM REAPER beibehalten?

Dazu habe ich zuvor schon einiges gesagt. Es ist einfach meine Musik, und ich kann mit ihr tun, was ich will. Letzten Endes war das Ganze damals als Soloprojekt gedacht, und daher stand eben auch mein Name drauf.

Wie kam es dann zu dem doppelten Steve-Projekt? Du hast Dich mit Steve Stine zusammengetan und 2008 das GRIMMSTINE-Album veröffentlicht? Werdet Ihr dieses Projekt nochmal aufleben lassen?

Ich traf Steve bei einer seiner Shows in Amerika, und ich verliebte mich direkt in sein Gitarrenspiel. Also bat ich ihn, mir einige seiner Songs zu schicken, was in diesem Album resultierte. Ja, wir haben sehr wohl vor, eines Tages ein weiteres Album aufzunehmen.

2011 hast Du Dich dann bei THE SANITY DAYS ehemaligen ONSLAUGHT-Musikern angeschlossen. Allerdings warst Du nur mit Drummer Steve Grice zusammen bei ONSLAUGHT gewesen, während die anderen beiden THE SANITY DAYS-Musiker früher (Bassist Jase Stallard) oder später (Gitarrist Alan Jordan) bei ONSLAUGHT waren.

Steve Grice rief mich ganz unvermittelt an und fragte mich, ob ich an einem Projekt mitmachen wollte, bei dem es um einen Gig in Dubai ging. Das sollte dann letzten Endes doch nicht passieren, aber Steve und ich haben uns immer sehr gut verstanden und sind bis heute gute Freunde. Mit der Besetzungsfindung hatte ich bei THE SANITY DAYS nichts zu tun, denn Jase und Alan waren schon in der Band, bevor ich hinzukam.

Wie stehen derzeit die Aktien bei THE SANITY DAYS?

Es ist kein weiteres Album mit THE SANITY DAYS geplant.

Wie bist Du bei EMPIRES OF EDEN gelandet, wo Du einer von vielen Promisängern warst? Du hast auf dem zweiten Album »Reborn In Fire« (2010) und dem dritten Album »Channelling The Infinite« (2012) mitgemacht, aber nicht mehr bei der vierten und letzten Scheibe »Architect Of Hope« von 2015.

Stu Marshall kontaktierte mich und bat mich bei beiden Alben, daß ich mitmachen solle. Ich mochte in beiden Fällen, was ich hörte, und bin bis heute sehr gut mit Stu befreundet, der nebenbei ein phänomenaler Gitarrist ist.

Da auch Steves derzeitge Mitmusiker seit etlichen Jahren aktiv sind und demzufolge in ihrer jeweiligen Karriere schon etliche Erfahrungen gesammelt haben und daher auch für einige Querverbindungen zu anderen Bands gut sind, nahmen wir sie uns ebenfalls zur Brust und quetschten sie nach allen Regeln der melkenden Kunst aus.

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Singleshot: Ian Nash

Los geht es mit Steves langjährigem Partner, Gitarrist Ian Nash. Er ist seit dem Millenniumswechsel mit Steve zusammen, hatte in den letzten Jahren aber eine weitere Spielwiese.

Ian, wie ist derzeit die Lage bei TAINTED NATION? Ihr habt im Februar 2016 Eure zweite Platte »On The Outside« veröffentlicht.

Wir TAINTED NATION-Musiker sind alle extrem stolz auf die ersten beiden Alben, und wir hatten eine Menge Spaß beim Proben und bei den Konzerten miteinander. Aber durch die sich verändernde Natur des Geschäfts gelingt es nur sehr wenigen Musikern, ihre Zeit auf ein einziges Projekt zu konzentrieren. Das macht die Zeitplanung natürlich sehr schwierig, weil wir alle andere Verpflichtungen haben. Wir haben allerdings tonnenweise Material geschrieben, aus dem ein weiteres Album werden könnte. Wir beabsichtigen, den Nachfolger des 2016er »On The Outside«-Albums im Laufe dieses Jahres zu veröffentlichen und auch wieder Liveshows zu spielen.

GRIM REAPER sind 2016 auch mit Steve Stine an der Gitarre live aufgetreten. Was ist damals passiert?

Die US-Tour dauerte insgesamt sechs Wochen. Nach etwa vier Wochen wurde es leider unumgänglich für mich aus persönlichen Gründen nach England zurückzukehren. Wir hatten das große Glück, das Steve ein toller Freund und ein großartiger Gitarrist ist, der ganz kurzfristig einspringen konnte und die letzten beiden Wochen der Tour bestreiten konnte. Und er hat einen tollen Job gemacht!

Allem Anschein nach hast Du auch mal bei einigen Shows Baß gespielt. Wie kam es zu dieser Konstellation?

Dieses Gerücht kann ich ganz einfach aus der Welt schaffen: Ich habe nie baß bei einer GRIM REAPER-Show gespielt! Das ist absolut nicht mein Ding. Wir hatten die Ehre, daß Nick Bowcott sich bei einigen Shows als Gast angekündigt hatte, bei denen wir die Gitarrenarbeit teilten, aber ich habe nie Baß gespielt. Bässe sind ohnehin viel zu schwer und haben nicht genug Saiten... [lacht]

Du hattest früher mal eine Band namens POKE. Was kannst Du uns darüber erzählen?

POKE entstanden aus den Trümmern von SEVEN DEADLY SINS. Sowohl Steve als auch sein GRIM REAPER-Kollege Nick Bowcott waren als unsere Produzenten tätig; Nick hat sogar bei einigen Shows am Baß ausgeholfen. Leider wurde allerdings nie ein Album veröffentlicht. POKE wurden etwa ein Jahr nachdem ich etwa 1993 SEVEN DEADLY SINS verlassen hatte. Ich schloß mich der Band 1995 an - oder müßte ich eher sagen, daß ich zu der Band zurückkehrte? Die Band war in Worcester, in den Midlands beheimatet. Die Musik war zornig, in der Art von WHITE ZOMBIE oder PANTERA. Eigentlich nicht so ganz mein Ding, aber es hatte eine Menge Spaß gemacht. Wir haben viel live gespielt, wo es echt abging, aber im Studio hat es nie richtig geklappt. Es gibt eine Platte namens »U.MO«, doch ich hatte nichts mit den Kompositionen am Hut. Außerdem war ich damals an einem Tiefpunkt mit meinem Gitarrenspiel. Diese Scheibe gehört garantiert nicht zu meinen größten Werken...

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Singleshot: Paul White

Weiter geht es mit einem weiteren Musiker, der vom Anfang der Steve Grimmett's GRIM REAPER-Episode an der Seite von Steve steht, der uns aber auch schon zuvor bei anderen Bands begegnet war.

Paul, Du hast auf dem 1996er BLITZKRIEG-Album »Ten« gespielt. War es nur ein Studiojob, oder warum warst Du nur sehr kurz bei BLITZKRIEG? Außerdem hast Du in der Vergangenheit bei sehr unterschiedlichen Bands gespielt: Es war Black Metal mit REIGN OF EREBUS, Gothic Metal mit SEASON'S END, progressivere Mucke mit NEPHWRACK und modernere, am NWoAHM-orientierten Klänge mit NYA angesagt? Wie konntest Du das alles unter einen Hut kriegen?

Eine Antwort von Paul erhielten wir leider nicht, sondern er schickte lediglich dem Promoter, der für Steve Grimmett's GRIM REAPER zuständig war, eine kurze Absage, die dieser an mich weiterleitete. Sie lautete wiefolgt:

Ich will nicht trotzig klingen, aber da hat ganz offensichtlich jemand nicht ordentlich recherchiert. Ich war gerade mal zwölf Jahre alt, als bei BLITZKRIEG ein Typ namens Paul White spielte. Dann nennt er einige Amateurbands, bei denen ich vor unzähligen Jahren gespielt habe, anstatt die professionellen Bands wie THE DEFILED, Tricky oder Blaze Bayley zu erwähnen. Ich kann diese Frage nicht beantworten, ohne arschig zu klingen.

Doch damit wollte ich mich nicht zufriedengeben, sondern ließ Paul über den Promoter folgende Zusatzfrage zukommen:

Tut mir leid, daß ich ganz offensichtlich einigen Blödsinn gelabert habe. Bitte vergib' mir, aber ich kenne einfach Dein Alter nicht. Ich weiß lediglich, daß Du im Jahr 2000 bei REIGN OF EREBUS warst und schon zuvor bei SEASON'S END gespielt hast. Somit war es nicht völlig unwahrscheinlich, daß Du 1996 für BLITZKRIEG getrommelt hast. Vor allem taucht diese Querverbindung auch in den verschiedensten Quellen im Internet auf, unter anderem in den "Metal Archives", die diesbezüglich wohl die Referenz schlechthin sind.
Weshalb ich REIGN OF EREBUS, SEASON'S END, NEPHWRACK und NYA genannt habe, liegt vor allem daran, daß wir Dich und diese Bands in der Vergangenheit "verfolgt" haben, wie Du Deiner Übersichtsbox übernehmen kannst.
Zu THE DEFILED kann ich nur sagen: Sorry, daß ich Deinen Künstlernamen "Needles" nicht kenne, unter dem Du dort aufgetreten bist. Irgendwie ist es ohnehin interessant, daß Musiker sich ein Pseudonym gibt und sich dann wundert, daß er nicht erkannt wird - das nur als Bemerkung am Rande... Trotzdem danke für den Hinweis, denn ich konnte nun besagte Übersichtsbox auf den aktuellen Stand bringen. Wie auch immer, da THE DEFILED Industrial Metal gemacht haben, der nun wirklich nicht mein Ding ist, habe ich kaum Notiz von der Band genommen, sondern lediglich leidenschaftslos die Auflösung der Band in den News dokumentiert hatten.
Nun ja, und der TripHop-Künstler Tricky - und somit Deine Mitarbeit bei ihm - ist jedem Metaller garantiert meilenweit am Arsch vorbeigegangen.
Was Blaze Bayley betrifft so hat man bei ihm das Gefühl, daß er seit dem Ausknipsen seiner Band BLAZE und seit er stattdessen unter seinem Künstlernamen auftritt quasi bei jeder Show mit anderen Musikern auf der Bühne steht. Hier kann ich nur wieder auf die "Metal Archives" verweisen, die Dutzende Livemusiker von Blaze dokumentiert hat - und Dein Name taucht dennoch nicht darunter auf.
Das soll nicht wie eine Ausrede klingen, sondern soll nur erläutern, wie es zu meinen Fragen kam. Also, erzähl' uns doch bitte, wann Du mit Blaze gespielt hast und wie die Erfahrung für Dich war.
Unterm Strich bleibt aber der Kern meiner Frage bestehen: Du hast in vielen Bands gespielt, die sich stilistisch stark unterschieden haben. Wie paßt das zusammen? Oder laß mich provokativer werden: Bist Du einfach nur ein musikalischer Söldner, der alles spielen kann, aber nie wirklich mit seinem Herzen dabei ist?

Ob meine Frage zu scharf war, oder was auch immer der Grund war, aber Paul antwortete nicht darauf - auch nach monatelanger Wartezeit und mehrfachen Nachfragen über den Promoter blieb es leider bei der Funkstille.
Bei Blaze Bayley haben wir Paul hinzugefügt, denn nach einer langwierigen Recherche konnten wir Hinweise finden, daß Paul allem Anschein nach im Jahr 2010 mal für den Ex-WOLFSBANE-Shouter getrommelt hatte. Netter Nebeneffekt der Suche nach dem genadelten Brand ist die Tatsache, daß ich herausfand, daß Paul kurz vor der Auflösung der Band auch bei FOURWAYKILL gespielt hatte - wo er nun auch addiert ist. Mister Tricky wird allerdings garantiert nicht in unserer Datenbank landen, da er uns weiterhin gepflegt am Arsch vorbeigeht, auch wenn mal ein Metaller bei ihm getrommelt hat. Gehen wir stattdessen einfach einen Schritt weiter.

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Singleshot: Martin Trail

Widmen wir uns nun dem letzten Neuzugang bei Steve Grimmett's GRIM REAPER: 2016 löste Martin Trail den bisherigen Bassisten Chaz Grimaldi (siehe weiter unten) ab, woraufhin er zunächst mal »Walking In The Shadows« offiziell noch als Gastmusiker einspielte. Doch er wurde umgehend zum festen Mitglied transformiert und ist seither mit Steves Truppe verbandelt. Doch auch er hat eine Geschichte abseits des gar Grimmen Schnitters, die es zu beleuchten gilt. Leider wollte er uns nichts über FURY erzählen, doch zu einem anderen Projekt war er gesprächiger.

Du warst auch ein Mitglied des All-Star-Projekts ARKHAM'S RAZOR. Wie ist das erste Album »Carnival Of Lost Souls« gelaufen? Wird es weitere Aktivitäten seitens der Band geben?

Es hat tierische Spaß gemacht, das Album aufzunehmen! Neil Hibbs, der Hauptsongwriter, ist ein toller Kerl und ein guter Freund von mir. Als er mir das Demo schickte, war ich sehr beeindruckt von dem, was ich zu hören bekam. Zudem war ich angenehm angetan, daß ich mit solch großartigen Musikern zusammenarbeiten solle. Er gab mir mehr oder minder freie Hand, zu tun, was ich wollte. Daher gibt es einige coole Baßlinien und technische Sperenzchen auf der Platte. Es war sehr erfüllend für mich als Musiker, diese PLatte einzuspielen. Ich würde sehr gerne mehr mit diesem Projekt machen, aber alle beteiligten Musiker sind schwerstens beschäftigt, so daß es sehr schwierig ist, hier etwas in Gang zu bringen. Aber man weiß nie, was passieren wird.

Singleshot von Ex-Steve Grimmett's GRIM REAPER-Musiker Chaz Grimaldi

Kommen wir zum Abschluß zu Chaz Grimaldi, der lange Jahre an der Seite von Steve die dicken Saiten bedient hat. Allerdings wurde im Laufe des Jahres 2016 von dem oben vorgestellten Martin Trail abgelöst. Doch ein Blick auf die neue GRIM REAPER-Variante wäre nicht komplett, wenn er nicht zu Wort käme. Außerdem kann er eine weitgehend unbekannte Geschichte über eine durchaus bekannte Band erzählen.

Chaz, warum hast Du GRIM REAPER verlassen?

Ich war ein Mitglied von GRIM REAPER von November 2008 bis Juli 2016. GRIM REAPER haben ihre Heimat in England, und als ich zurück in die USA gezogen bin, was im Juni 2015 passierte, wurde es für mich sehr schwierig, weiterhin mit der Band zusammenzuarbeiten. Wenn ich nicht England hätte verlassen müssen, würde ich höchstwahrscheinlich immer noch bei GRIM REAPER spielen. Ich wollte allerdings nie eine Last für die Band werden, und ich wünsche Ihnen weiterhin sehr viel Erfolg. Für Steves Soloband und für GRIM REAPER insgesamt acht Jahre zu spielen war einfach toll. Alle Bandmitglieder, gestern wie heute, zählen zu meinen besten Freunden. Wir hatten großartige gemeinsame Erlebnisse, sowohl auf als auch abseits der Bühne, und haben für etliche tausend Fans überall auf der Welt gespielt. Ich bin sehr stolz auf alles, was wir als Band erreicht haben, und daß ich mithelfen konnte, daß die Band ihren heutigen Status erreicht hat. Es war mir eine Ehre, viele neue Freunde auf unseren Reisen kennenzulernen, und ich hoffe, daß Ihr mich bald in einem neuen Projekt erleben werdet. Ich habe unlängst den Baß beim Song ›Fear No Evil‹ für den »Reaper Allstars«-Sampler eingespielt, der ein Benefizsampler für Steve ist.

Nun aber zu Deiner Vergangenheit: Du warst Mitglied der ersten Version von GRIP INC. - und zwar als auch der ehemalige OVERKILL-Gitarrist Bobby Gustafson an Bord war. Wie kam es dazu?

Ja, ich war ein großer SLAYER-Fan und freundete mich mit der Band in den frühen Neunzigern an; hauptsächlich lernte ich damals Tom und Dave kennen. Als Dave SLAYER verließ, war ich gerade in Ferien, und er lud mich für einige Tage zu sich ein. Ich nahm meine Gitarre mit, und wir jammten einige Songs. Außerdem hingen miteinander ab, was ein Riesenspaß war. Dave sagte daraufhin zu mir, daß er gern möchte, daß ich in seinem neuen Projekt mitwirken würde, aus dem letzten Endes GRIP INC. werden sollte. Ich war also der erste in der Band neben Dave. Dann kamen Gus Chambers und Bobby Gustafson hinzu. Ich lebte an der Ostküste und begann die Vorbereitungen zu treffen, um nach Kalifornien zu ziehen und mit der Band zu arbeiten. Bobby verließ die Band zwischenzeitlich wieder, so daß Dave stattdessen Waldemar Sorychta verpflichtete. Ich wurde gefeuert kurz bevor die Band ihren Vertrag mit METAL BLADE unterschrieb. Ich war also ein Mitglied der Band zwischen 1992 und 1993.

Daher bist Du wohl auch auf keiner GRIP INC.-Aufnahme zu hören, richtig?

Ich habe lediglich ein paar Kassettenaufnahmen, auf denen ich zu hören bin, aber offiziell wurde das niemals veröffentlicht. Auf dem Originaldemo ist auch Bobby zu hören, aber diese Songs wurden auch nie rausgegeben. Das ist sehr schade, denn es waren einige sehr gute Songs dabei. Ich war zunächst der Gitarrist der Band, wechselte dann aber an den Baß, da solch großartige Gitarristen an Bord waren. Das war mit Sicherheit eine große Veränderung, aber beim Zusammenspiel mit Dave lernte ich, welche Power Baß und Schlagzeug zusammen entfachen können - und zwar auf einem Level, das ich nie zuvor erlebt hatte. Seither habe ich immer Baß gespielt. Allerdings feuerte Dave mich mit der Begründung, daß mein Spiel nicht den Anforderungen entsprechen würde. Es gab auch ein paar persönliche Zwistigkeiten zwischen uns zu diesem Zeitpunkt, was ihn wohl auch beeinflußt hatte. Ich bin der Meinung, daß mein Spiel ziemlich tight war - zumindestens anhand von dem, was ich auf den alten Kassetten höre - aber dennoch war ich ziemlich grün als Bassist.

Welche Erinnerungen hast Du an GRIP INC.?

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich gefeuert wurde, habe ich tolle Erinnerungen. Dave und ich waren sehr gute Freunde. Ich zog damals in seine Stadt, um nahe genug zu sein, für alles was mit der Band passieren sollte. Ich half ihm, sein Home- beziehungsweise Garagenstudio aufzubauen. Wir hingen ab, sahen uns Liveshows an und fuhren Wasserski. Als Dave mich feuerte, hat mich das sowohl emotional als auch finanziell sehr getroffen, da wir Freunde waren, aber Geschäft ist nun mal Geschäft. Es war die schlimmste Zeit für mich als Musiker, denn ich war so nah an meinem Traum, und dann ist alles auseinandergefallen.

Hiermit endet unser Abstecher zu Steves Partnern, und stattdessen wollen wir wieder den Boß selbst zu Wort kommen lassen.

Okay, Steve, zurück zu Dir und den aktuellen GRIM REAPER, die offiziell "Steve Grimmett's GRIM REAPER" heißen. Wie ist das neue Album »Walking In The Shadows« gelaufen?

Es ist weltweit sehr gut angekommen. Was die Anpassung des Bandnamens angeht, kann ich nur nochmal sagen, daß es meine Musik ist, mit der ich tun kann, was ich will. Ich bin nicht hier, um das zu tun, was die Leute von mir erwarten. Die Benennung der Band als "Steve Grimmett's GRIM REAPER" hängt damit zusammen, daß unser ehemaliger Gitarrist Nick Bowcott und ich eine entsprechende Übereinkunft trafen, weil er nicht wollte, daß es wie eine Reunion aussieht.

Okay, dann traue ich mich nicht mehr, Dich auf das "SG's GRIM REAPER"-Design (und ob es mal Überlegungen gab, die Band so zu benennen) anzusprechen, das 2013 auf Facebook aufgetaucht ist, und dessen "SG"-Teil Du auf den Oberarm tätowiert hast und das auch klein im neuen Logo verewigt wurde. Kommen wir stattdessen zu einem anderen Aspekt: Die GRIM REAPER-Alben aus den Achtzigern hatten immer den ein oder anderen Hit in petto. Denkst Du, daß einer der neuen Songs auch ein solches Potential hat?

Ja, ich denke, daß der Titelsong und ›Wings Of Angels‹ in dieser Hinsicht gute Chancen haben.

Steve Grimmett's GRIM REAPER-Photo 3

Wie sehen Deine weiteren Pläne für Steve Grimmett's GRIM REAPER aus - auch angesichts der Geschehnisse im letzten Jahr? Werdet Ihr am Ball bleiben, weitere Alben aufnehmen und live präsent sein?

Ian und ich komponieren derzeit das neue Album, und 2018 werde ich wieder so viel wie möglich live auftreten.

http://www.facebook.com/grimreaperofficial/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

Photos: Stefan Glas [Photo 3]

Steve Grimmett's GRIM REAPER im Überblick:
Steve Grimmett's GRIM REAPER – Walking In The Shadows (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 68)
Steve Grimmett's GRIM REAPER – Online Empire 74-Interview (aus dem Jahr 2018)
Steve Grimmett's GRIM REAPER – News vom 26.01.2007
unter dem ehemaligen Bandnamen GRIM REAPER (GB):
GRIM REAPER (GB) – News vom 04.02.2008
GRIM REAPER (GB) – See You In Hell (Re-Release-Review von 2003 aus Online Empire 14)
GRIM REAPER (GB) – Underground Empire 5-"Demoklassiker"-Artikel (aus dem Jahr 1991)
GRIM REAPER (GB) – Fear No Evil (Re-Release-Review von 2003 aus Online Empire 14)
GRIM REAPER (GB) – Rock You To Hell (Re-Release-Review von 2003 aus Online Empire 14)
Playlist: GRIM REAPER (GB)-Album »Rock You To Hell« in "Cavelist Metal Hammer 02/93" auf Platz 5 von Stefan Glas
GRIM REAPER (GB) – Online Empire 4-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2000)
GRIM REAPER (GB) – Online Empire 27-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
GRIM REAPER (GB) – News vom 02.03.2006
© 1989-2024 Underground Empire


Stop This War! Support The Victims.
Button: here