Es mag ja durchaus nett gemeint sein, daß MEGADETH-Basser Dave Ellefson als Mentor (und Produzent) für dieses vierköpfige Quartett aus den USA eintritt. Dennoch muß man sich berechtigterweise fragen, ob es den vier Mädels im Teenager-Alter ohne diese Protektion überhaupt hätte gelingen können, auf sich aufmerksam zu machen. Die Mädels scheinen zwar in der Heimat auch schon überaus bekannt zu sein und bekamen Support-Shows für unterschiedliche Acts wie SOCIAL DISTORTION oder D.R.I. zugesprochen, die sechs Tracks ihrer ersten EP »In Your Face« sind - bei allem Respekt vor ihrer jugendlichen Unreife - nicht wirklich überzeugend.
Zwar lassen so manche punkig intonierte und ungezähmt wirkenden Passagen durchaus auf die Hingabe schließen, mit der das Quartett zur Sache geht. Leider wurde speziell diese durch die Produktion jedoch dermaßen "geschliffen", daß beispielsweise das an sich durchaus heftige und wilde ›Wring Me Out‹ zielgruppentechnisch dennoch eher jene Klientel bedienen dürfte, die sich ansonsten vornehmlich Künstlerinnen wie Avril Lavigne zugehörig fühlt. Ganz schlimm, weil schlicht vor Schmalz nur so triefend, kommt die Kitschballade ›Blind‹ aus den Boxen, der als "Lichtgestalt" eine rotzige (angebliche "Live"-Version) des Gassenhauers ›Weatherman‹ gegenübersteht.