UNDERGROUND EMPIRE 7-Datasheet |
Contents: "Rudi"-Special |
Date: 26.05.1993 (created), 12.11.2012 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: UNDERGROUND EMPIRE 7 |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here! |
Comment: Meine Großcousine hatte den Grundstein für meine Liebe zu Comics gelegt, als sie Klein-Stefan ihre Asterix-Comics auslieh. Seither bin ich der Aneinanderreihung von Bildchen mit den Sprechblasen, die eine Geschichte erzählen, komplett verfallen. Es gibt wohl kaum einen Asterix-Band, den ich nicht mindestens hundertmal gelesen habe! So stieß ich dann dank eines Comic-Fanzines auf diverse unbekanntere Comics, unter denen sich "Rudi" sehr schnell als ein neuer Liebling herausstellte. Da das UNDERGROUND EMPIRE schon immer für außergewöhnliche Ideen offen war, wollte ich eben jene Comicreihe den Lesern vorstellen und bastelte zu diesem Zweck eben jenen Comicstrip, wo Rudi im Schaufenster seines Stammkiosk die neue UNDERGROUND EMPIRE-Ausgabe entdeckt, dann darin blättert und schließlich ein Exemplar erwirbt. Dabei legte ich ihm jene Gedanken, die ich beim Zusammenstellen des Inhalts von UNDERGROUND EMPIRE 7 gesponnen hatte, in den Mund (sowie zum Abschluß eine dezente Abwandlung eines damals populären Werbespruchs - frecher geistiger Diebstahl; empörend!) und machte Rudi somit zum unfreiwilligen Werbeträger fürs UNDERGROUND EMPIRE; zur Belohung darf er sich in einer Sprechblase auch noch selbst einen kleinen Tritt ans Bein verpassen... :-) Am aufwendigsten war natürlich das erste Bild zu basteln, machte aber zugleich eine Menge Spaß, diese kleine Persiflage auf die damalige metallische Presselandschaft zusammenzustellen. Da viele dieser Publikationen schon längst Vergangenheit sind, machen einige Anmerkungen an dieser Stelle sicherlich Sinn. So wurde beim METAL HAMMER lediglich der Name etwas blechern transformiert, während das ROCK POWER, das man damals als die BRAVO unter den Metal-Magazinen ansah, mit einer Aufklärungsecke versehen wurde. Natürlich mußte auch das MORTAL SIN einen kleinen Seitenhieb ertragen, zu dem sich am Heftende bei "Empire Spezial" noch ein weiterer hinzugesellte. Natürlich zählt das MORTAL SIN bis heute zu den besten Fanzines, die die deutsche Szene hervorgebracht hat, so daß ich hier augenzwinkend auf die Vorwürfe, die in einer Ausgabe aufgrund meiner Mitarbeiterschaft beim METAL HAMMER erhoben wurden, reagierte. Weiter geht es mit dem VISIONS, das damals bekanntlich an der Schwelle vom Death Metal-Fanzine zum großen Kioskmagazin stand und sich nun ganz anderer Musik widmete, so daß sich so mancher sicherlich fragte, ob das Mag denn "Metal or not Metal" sei. Beim HEAVY, ODER WAS!? persiflierte ich lediglich den schon immer "streitbaren" Namen mittels einer noch verdrehteren Schreibweise, während beim BREAKOUT lediglich auf seine Vorliebe für die eher sanfteren Stilrichtungen hingewiesen wurde. Die zweite Reihe beginnt mit dem HORROR INFERNAL, bei dem ich mich seinerzeit immer wieder über das unpassende Layout wundert, so daß hier das Wort "Horror" in einer Schrift geschrieben wurde, die nun wahrhaftig überhaupt nicht horrormäßig ist. Daneben erspähen wir lediglich den Namen THUNDERBOLT, das ich als eines der damals größten und besten Fanzines aus Deutschland einfach erwähnen wollte - Ehre, wem Ehre gebührt. Ganz anders verhält es sich beim METAL STAR, die mit "1.000.000 Auflage" einen gezielten Tritt vors Schienbein bekommen sollten, denn das Magazin machte sich damals in der ganzen Szene lächerlich hoch zehn, indem sie völlig unrealistische Auflagenzahlen proklamierten, um so mehr Anzeigenkunden an Land ziehen zu können. Beim REVELATION daneben war es indes wieder eine Verneigung vor dem damals wohl innovativsten Fanzine Deutschlands, wo ich die Idee, des kreisrunden Loches, das die REVELATION-Macher in das Cover ihrer damals aktuelle Ausgabe hatten fräsen lassen, nachbauen wollte. Um das Auf und Ab der zweiten Reihe zu vervollständigen, folgte nun das HEADBANGERS BALL - jepp, es gab einige Printausgaben zu der Metalsendung auf MTV. Selbige waren allerdings grottenschlecht, so daß das gedruckte Magazin schnell wieder weg vom Fenster war - daher der Zusatz "mit special guest: Mr. Pleitegeier". Die Unterzeile "your kind of Mörtel" spielte ein wenig in bester MORONIC-Manier mit dem Originaluntertitel, der da "Your kind of Metal" lautete. Und schon sind wir in der letzten Reihe angekommen, wo ich das ROCK HARD zu BOCK HASE umfunktionierte, dem ich als Sonderbeilage einen Götz-Starschnitt andichtete - und zwar Teil Nummer 175369; ich habe extra nochmal in der Originaldatei nachgeschaut, welche Zahlen sich da hinter Rudi verstecken.. :-) Es folgte das IRON PAGES, das ebenfalls nicht unerwähnt bleiben durfte, da es als eines der wenigen Fanzines geschafft hatte, für eine gewisse Zeit den Kiosk zu erobern; heute spielt IRON PAGES bekanntlich eine ganz wichtige Rolle bei der Veröffentlichung von Büchern mit metallischem Hintergrund. Auch beim HARD AND HEAVY MAGGIZINE war wieder eine Namensverdrehung im Sinn von Jürgen Grafs einstigem MORONIC-Magazin angesagt, denn es gab kurze Zeit ein Heft namens HARD AND HEAVY MAGAZINE, das allerdings keinerlei eigenes Profil hatte (ergo: "Gut kopiert ist halb gewonnen") und folgerichtig sehr schnell wieder in der Versenkung verschwand. Als nächstes war der KERRANG! an der Reihe, von dem einige deutsche Ausgaben erschienen, die allerdings derart schrottig ausfielen, daß man von Glück sagen konnte, daß das Experiment relativ bald wieder beendet wurde. Obskurerweise sollte im November 2011 etwas ähnliches passieren, denn eine weitere deutschsprachige KERRANG!-Ausgabe erschien, der allerdings nichts weiter folgte. Anyway... Natürlich kriegte auch das UNDERGROUND EMPIRE selbst mittels der Ankündigung, daß es ab sofort monatlich erscheinen würde, sein Fett weg. Das IRON CURTAIN macht schließlich den Sack zu: Es handelte sich um ein in den neuen Bundesländern aus dem Boden gestampftes, aber nur wenige Ausgaben durchhaltendes Magazin, das sich vor allem dem extremen Metal widmete und auch ein sehr blutiges, Slasherfilm-mäßiges Layout hatte, was zu unserer Anmerkung "inkl. Metzgerei-Ratgeber" führte; dort fließt eben das Blut wirklich in Strömen... Als weitere designtechnische Sperenzchen hatten wir diesen Comicstreifen in der mittleren Spalte runterlaufen lassen und das Wort "RUDI" damit quasi durchgesäbelt, so daß die obere Hälfte der vier Buchstaben oben, die untere Hälfte unten zu erspähen war. Außerdem sollte das Wort "RUDI" nochmal als Titel zu sehen sein - allerdings auch etwas "entzweit": Im Hintergund der linken Textspalte lagen die Buchstaben "R" und "U", während bei der rechten Textspalte das "D" und das "I" hinterlegt waren. Alles Rudi, oder was!? Leider hat Peter Puck schon vor einigen Jahren die Serie eingestellt. Wahrscheinlich hat er durch unsere kostenlose Werbung derart Reibach gemacht, daß er schon längst seinen Altersruhesitz auf den Malediven beziehen konnte... Auf alle Fälle sind insgesamt sieben "Rudi"-Sammelbände erschienen, die ich Euch auch heute noch ans Herz legen kann!
P.S.: In einem dieser Comic-Fanzines war übrigens auch ein fabelhafter Comic namens "Gun Gans" (sofern ich mich noch recht entsinne); so was wie Donald Duck auf Crack. Leider weiß ich den Autor nicht mehr und habe auch nie wieder etwas von diesem Comic oder dieser Figur gehört. Falls Ihr also irgendwelche Infos habt - her damit. Ich hätte nämlich Bock auf mehr Gun von der Gans! |
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