UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
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”UNDERGROUND EMPIRE 7”-Datasheet

Contents:  MAYFAIR-Interview

Date:  08.05.1993 (created), 06.11.2012 (revisited), 22.01.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here!

Comment:

Im gedruckten Heft hatten wir in das Bandphoto sowohl das Logo als auch den Interviewtitel reingepackt: Das Logo stand im oberen Teil des Bogens und hatte ein fischgrätenartiges Parkettmuster abbekommen, welches wir heute nachempfunden, aber zusätzlich noch mit ein paar Effekten aufgemotzt haben. Im rechten Sandsteinbalken des Tores war dann senkrecht stehend von oben nach unten der Interviewtitel zu lesen.

Doch damit nicht genug der graphischen Spielereien, denn auf der zweiten Interviewseite hatten wir das Logo, mit einem dezenten Verlaufsraster versehen, mittig in der Hintergrund gelegt, knapp darunter war dann der Satz von Pater Medardus zu erspähen: Einer der MAYFAIR-Musiker hatte mir seinerzeit diesen Spruch auf Elephantenhaut in kaligraphischen Buchstaben geschrieben mit einem Brief mitgeschickt, so daß ich selbigen scannte und ebenfalls quasi als symbolisches Schlußwort in den Hintergrund legte.

Doch solche optischen Elemente sind online quasi nicht nachzuempfinden, sondern bleiben den Besitzern der gedruckten Ausgabe vorenthalten. Apropos: Falls einer von Euch dieses Erlebnis noch haben möchte, dann sei zur Eile geraten. Denn: Vor wenigen Tagen habe ich die letzte Kiste mit Exemplaren von UNDERGROUND EMPIRE 7 geöffnet, so daß diese Ausgabe in überschaubarer Zeit ebenfalls ausverkauft sein wird - was letzten Endes eine coole Antithese zu der Tatsache ist, daß das MAYFAIR-Album »Behind« demnächst wieder erhältlich sein wird, da die Jungs gerade einen Deal bei PURE PROG RECORDS unterschrieben haben, so daß zunächst mal ein Re-Release des MAYFAIR-Erstlings mit Bonusstücken erfolgen wird.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

MAYFAIR (A)-Logo

Noch nie zuvor haben lediglich zwei Songs ausgereicht, um mich in interviewwütige Stimmung zu versetzen! Das 2-Song-Demo »Find My Screams Behind This Gate.« der Formation MAYFAIR hat mich dermaßen beeindruckt, daß ich ihnen gegenüber andeutete, daß ich an einem Interview sehr interessiert wäre und sie bat, wenn möglich, noch weiteres Material zu schicken. Diese Aufnahmen zeigten ebenfalls offenkundig, daß in dieser Combo enorm viel Talent steckt. Die Band kreiert in unnachahmlicher und noch nie dagewesener Weise herrlichen, ausdrucksvollen, inspirierten, gefühlvollen, spannungsgeladenen, geheimnisvollen Metal voller verzaubernder Melodien, extatischer Rhythmik und unheimlicher Dramatik. Damit ist der Rahmen, in dem sich MAYFAIR anmutig und monströs bewegen, aber nur flüchtig abgesteckt. In Wirklichkeit steckt noch viel mehr in ihrer Musik, mehr als Worte fassen können - Frühling, Sommer, Herbst und Winter, Leben und Tod, Höhen und Tiefen, Melancholie und Freude, Verwirrung und Antwort auf alle Fragen des Lebens. Musik, der man sich ganz hingeben muß! Man sollte darüberhinaus bedenken, daß diese Band erst am Anfang steht, so daß ich mir kaum auszumalen wage, was MAYFAIR in den nächsten Jahren noch alles bewegen werden. Freuen wir uns drauf und beginnen nun mit dem ersten Schritt, dem Interview mit der Band! Dieses wurde von der Band gemeinschaftlich beantwortet, die sich zusammen die Antworten überlegten, welche Sänger Mario dann auf Band sprach.

MAYFAIR (A)-Headline

Ihr habt mir ein Video eines Liveauftrittes geschickt, bei dem Ihr einige Stücke gespielt habt, die eher mit dem Begriff "normaler Metal" zu umschreiben sind - ganz im Gegensatz zu dem, was Ihr heute macht! Ich vermute, daß es sich dabei um ältere Stücke handelt! Also möchte ich Euch bitten, uns Euren Weg von diesem eher normalen Metal zu Eurem heutigen, äußerst ungewöhnlichen Stil zu beschreiben!

Wie Du richtig erkannt hast, handelt es sich auf dem Video um ältere Stücke. Es liegt etwa ein Jahr zwischen den Stücken. Wir verwenden heute nur noch ›Smile‹, ›Daily Screams‹ und ›Madame Pest‹. Die restlichen Songs waren für unseren Lernprozeß notwendig, da es einige Zeit gedauert hat, bis wir den Stil, der auf dem Demo zu hören ist, gefunden hatten.

MAYFAIR (A)-Bandphoto 1

Warum eigentlich MAYFAIR? Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Ihr diesen Bandnamen gewählt habt?

Der Wonnemonat Mai hat bei uns eine große Bedeutung. Im traditionellen Maifest verbirgt sich eine gewisse Hoffnung. Auch in unseren Songs findet man trotz der herrschenden Melancholie einen Touch von Hoffnung.

Laßt uns mit der Entstehungsgeschichte von MAYFAIR weitermachen!

Wir kennen uns seit 15 Jahren, seit unserer Kindheit also, und musizieren seit 1989 als MAYFAIR zusammen. Für uns war und ist MAYFAIR eine Art Ersatzfamilie. Nach intensivem Proben nahmen wir im Herbst 1991 unser Demo »Find My Screams Behind This Gate.« auf. Daraufhin folgten einige Headlinerkonzerte in unserer Umgebung und verschiedene Festivalauftritte in der Schweiz, unter anderem mit BLIND GUARDIAN, ICED EARTH, TANKARD, MESSIAH oder SILENT DEATH. Anschließend verschanzten wir uns im Proberaum, um an neuen Songs zu arbeiten.

Mal abgesehen von René, benutzt Ihr ganz offensichtlich nicht Eure richtigen Namen, sondern habt eher so etwas wie Pseudonyme/Künstlernamen. Als ich mir Eure Namen etwas genauer anschaute, fielen mir gewisse Sachen auf. Zu "Mario le Fate" kam mir der Gedanke, daß da vielleicht ein alter MERCYFUL FATE-Fan seine Lieblingsband in seinem Namen verewigen wollte, was ich mir eigentlich noch halbwegs vorstellen könnte. Bei "Mötle" könnte man noch ein "y" und ein "crüe" anhängen und hätte die Band "MÖTLEY CRÜE", was ich mir aber weniger vorstellen kann. Zu "Little" könnte man sich notfalls auch noch eine Band vorstellen - die LITTLE RIVER BAND vielleicht..., ne, lieber doch nicht! Anyway, das wären also einige dümmliche Assoziationen meinerseits. Kommentiert sie bitte!

Little und Mötle, die nebenbei Brüder sind, haben diese Kosenamen seit vielen Jahren. Little ist in seiner Familie und bei uns in der Gruppe der Jüngste und wird deshalb so gerufen. Der Name von Mötle stammt tatsächlich aus der Zeit, als er noch ein MÖTLEY CRÜE-Fan war. Deshalb kann man diese beiden Namen nicht als Pseudonyme oder Künstlernamen bezeichnen. Mein Name Mario le Fate stammt noch aus unseren Anfangstagen und ist ein bißchen ein Künstlername...

Erläutert doch bitte den Titel »Find My Screams Behind This Gate.«, der zweifelsohne sehr metaphorisch ist, im Zusammenhang mit dem Cover des Demos. Ich denke, daß das Cover absolut die Musik von MAYFAIR verkörpert! Das Cover sieht sehr geheimnisvoll aus, zeigt eine wild überwachsene Mauer mit einem halbgeöffneten Tor. Ich könnte mir vorstellen, daß sich dahinter ein verwunschener Garten befindet. So ähnlich ist es auch mit der Musik von MAYFAIR. Wenn man sie am Anfang hört, ist man sofort fasziniert, man glaubt vor einer riesigen Mauer mit einem halbgeöffnetem Tor zu stehen und fragt sich, was sich wohl hinter diesem Tor befindet. Wenn man sich mit der Musik anfreundet, wird man irgendwann durch das Tor gehen und herausfinden, was dahinter ist und bekommt den tieferen Hintergrund Eurer Musik offenbart. Das sind meine persönlichen Gedanken, die etwas sehr philosophisch ausgefallen sind. Jetzt ist es Eure Aufgabe, meinen Schwachsinn zu berichtigen!

Da können wir fast nichts mehr sagen, weil Du alles, was wir mit diesem Cover und dem Titel ausdrücken wollen, total begriffen hast. Es ist vollkommen richtig, was Du sagst und kein Schwachsinn, denn wir wollen die Zuhörer dazu bringen, sich Gedanken zu machen, was sich hinter diesem Tor abspielen könnte. Wir hatten uns schon unsere Gedanken dazu gemacht und musikalisch umgesetzt. Der Titel ist so zu verstehen, daß wir den Zuhörer dazu animieren wollen, unsere inneren Schreie mit uns zu teilen und in unsere Welt einzutauchen.

Eine kleine Frage am Rande! Das Demo nennt sich »Find My Screams Behind This Gate.« und im ersten Song des Demos singt Mario auch exakt den Satz "Find My Screams Behind This Gate", der Song an sich jedoch nennt sich ›Daily Screams‹. Zudem scheint der Song rein musikalisch zweigeteilt zu sein, denn Ihr habt zwei Titel für diesen Song abgedruckt, obwohl im Stück keine deutliche Trennung zu finden ist!

›Daily Screams‹ ist unterteilt. Bis zum Instrumentalpart heißt der Song ›Daily Screams‹ und spielt in der Vergangenheit. Ab dort wechselt der Text gedanklich in die Gegenwart und heißt ›Long Past And Forgotten...?‹.

Im Innencover des Demos habt Ihr den von Pater Medardus stammenden Satz "...dann betete ich wieder und lachte dazwischen wie ein Wahnsinniger! Überall erklangen um mich Stimmen, die mich verspotteten, verhoehnten... Mein Zustand war in der Tat entsetzlich." abgedruckt. Das mag recht witzig klingen, aber ich denke, daß es von Eurer Seite aus mehr als nur ein dummer Witz war, als Ihr dieses Zitat habt abdrucken lassen! Laßt mich eine Hypothese aufstellen: Dieser Satz offenbart den geistigen Zustand der Band...

Das Lied ›Man Of Sorrows‹ handelt von Pater Medardus, der mit Hilfe des Glaubens jegliche Art irdischer Lust loswerden möchte. Der Satz auf dem Innencover ist ein Ausschnitt aus seinen hinterlassenen Papieren. Hört man sich den Akustikteil von ›Man Of Sorrows‹ an, bemerkt man dort mehrere Gesangslinien und genau dort sollte man diesen Satz lesen.

Das einzige, was ich an »Find My Screams Behind This Gate.« bedauerlich fand, ist die Tatsache, daß nur zwei Songs darauf sind. Auf dem Proberaumtape und dem Livevideo, die Ihr mir geschickt habt, stehen noch einige Songs wie beispielsweise ›Madame Pest‹, ›Advanced In Years‹ oder ›Gloomy Song‹, die um keinen Deut schlechter sind, als das Demomaterial. Hatten diese Songs damals noch nicht existiert?

Wir hielten uns noch nicht reif genug, um ein Demo aufzunehmen. Erst als wir von einigen Leuten ermutigt wurden, wagten wir diesen Schritt. Mit dem Demo wollten wir auf uns aufmerksam machen. Außerdem sollte es dazu dienen, Konzerte auszumachen. Daß wir nur zwei Songs aufnahmen, war ein rein finanzielles Problem. Trotzdem haben die beiden Lieder ihren Zweck absolut erfüllt.

Die Reaktionen auf »Find My Screams Behind This Gate.« waren großteils euphorisch. War der Verkaufserfolg proportional dazu? Gab es auch Interesse von Plattenfirmen, beziehungsweise habt Ihr diese überhaupt bemustert?

Eine positive Kritik ist für eine junge Band enorm wichtig! In unserem Fall haben sie uns sehr ermutigt, vor allem, weil man uns in unserer Gegend, von einigen "die hard"-Fans abgesehen, anfangs als verrückt abgestempelt hatte, weil wir so eigenartige Musik machen. Auch haben wir durch die guten Kritiken mehr Leute erreicht, die sich das Demo bestellt haben und haben nette Leute kennengelernt. Wir haben von »Find My Screams Behind This Gate.« zirka 700 Stück abgesetzt.
Es war damals einfach noch zu früh, um an einen Plattenvertrag zu denken. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, wie gefährlich es ist, wenn man sich zu früh auf etwas einläßt!

»Find My Screams Behind This Gate.« ist schon über ein Jahr alt. Ich denke, es dürfte Zeit für etwas Neues werden!

Wir werden Mitte Mai ins Studio gehen, um eine Promo-CD mit sechs Titeln aufzunehmen. Das neue Material tendiert etwas mehr in die Gothic-Ecke. Der Titel wird »Behind« lauten und auf dem Cover wird man die Landschaft hinter dem Tor des »Find My Screams Behind This Gate.«-Demos sehen! Das Cover wird von Ernst Zahm gezeichnet. Die CD wird im Herbst bei WITCHHUNT RECORDS veröffentlicht, die auch einen Teil der Aufnahmekosten tragen werden. WITCHHUNT RECORDS sind nicht unsere Plattenfirma, sondern sie helfen uns bei der Finanzierung, und sie werden die CD auf kleinerer Ebene vertreiben, so daß wir die ziemlich hohen Kosten nicht allein tragen müssen. Mit dieser Promo-CD, die aber auch für den Verkauf bestimmt ist, werden wir uns bei verschiedenen Labels bewerben und hoffen, daß wir damit bei einer Firma zu landen, die fähig ist, eigenständige Musik zu vermarkten. Wir möchten aber betonen, daß diese Promo-CD kein Debutalbum wird!

Existiert aufgrund der extrem guten Reaktionen auf »Find My Screams Behind This Gate.« für Euch so etwas wie Erfolgsdruck?

Wir haben keinen Erfolgsdruck gespürt, sondern uns haben die Reaktionen eher ermutigt. Wir machen Musik nur, um uns selbst zu befriedigen. Wenn sie anderen Leuten auch gefällt, freut uns das! Solange man ehrlich bleibt, kann nicht viel schiefgehen. Wir hoffen nun, daß wir das Material gut auf Band bekommen! Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren unseren Stil weiterentwickelt. Hinter dem Tor sehen wir eine Welt voller Depressionen und Angst, aber auch Liebe. Eine Welt von Träumereien, die einen Grund zur Hoffnung geben. Wir haben sehr viele Harmonien verwendet, sehr viele Akustikparts, aber auch ganz schön abgedrehte Parts!

Leider waren auf »Find My Screams Behind This Gate.« keine Texte abgedruckt. Jedoch stand im Info, daß ›Daily Screams‹ an E. T. A. Hoffmann angelehnt ist. Was fasziniert Euch an E. T. A. Hoffmann? Zu ›Man Of Sorrows‹ hatten wir ja schon etwas gesagt, so daß Ihr vielleicht etwas über die neuen Texte erzählen könntet! Titel wie ›Madame Pest‹ oder ›Love/Hate/Lies‹ klingen durchaus interessant!

Ich fuhr damals total auf E. T. A. Hoffmann ab! Das hat sich in der Zwischenzeit total geändert, denn ich mache nur noch persönliche Texte. Auch auf »Behind« werden keine Texte abgedruckt werden, weil man auch kein Tagebuch in einer Zeitung veröffentlichen würde. Die Texte sind sehr persönlich, wobei ich versuche, sie anderen durch eine Geschichte verständlich zu machen. ›Advanced In Years‹ handelt von einem alternden Mann, der als Zeiteinheit nur Sommer und Winter verwendet. ›Schlaflos müde‹ handelt von den inneren Ängsten der Menschen, ›Madame Pest‹ von einem Mädchen, das von ihrem Vater mißhandelt wird und später an der christlichen Lehre Halt findet, sich selbst aber immer als "Madame Pest" bezeichnet. In den Achtzigern hat es eine "Generation X" gegeben, und wir sagen in ›Generation Isolated‹ aus, daß es vielleicht mal eine Generation gibt, die nur noch in Isolation lebt. ›Behind‹ ist die Überleitung von »Find My Screams Behind This Gate.« zur CD, ein kurzes Akustiklied. An einem Text arbeite ich noch. Zu jedem Lied wird ein Photo oder ein Bild als Gedankenstück abgedruckt, den Rest kann man sich mit seiner eigenen Phantasie ausmalen. Auch werde ich die Texte zu etwa zehn Prozent in Deutsch singen, während der Rest Englisch bleibt.

Es wurden in den Kritiken oft Vergleiche gezogen. Auch ich hatte FATES WARNING und WARLORD erwähnt. Was sagt Ihr zu diesen Vergleichen? Schließlich spielt Ihr live »Penny For A Poor Man« von WARLORD. Also gehe ich mal davon aus, daß Ihr diese Band ziemlich verehrt!

Natürlich sind wir stolz darauf, mit solchen Kultbands wie FATES WARNING zu John Arch-Zeiten oder auch WARLORD verglichen zu werden. Vielleicht haben wir uns am Anfang beeinflussen lassen, was aber sicher nicht bewußt geschah.

Euer Logo ist in altdeutscher Schrift geschrieben, was ein typisches Heavyklischee ist!

Es wird für die CD ein neues Logo geben, eine Verfeinerung des alten Logos. Das alte ist okay, aber nicht gerade überwältigend. Es hat eine gewisse Zeit gedauert, bis wir mit geeigneten Leute zusammenarbeiten können, die uns Arbeiten wie das Logo oder auch die Lichtshow, auf die wir ziemlich Wert legen, abnehmen können. Uns ist die Gestaltung sehr wichtig, aber diese Leute sind dafür geeigneter als wir, weil wir hauptsächlich Musik machen wollen.

Zu außergewöhnlicher Musik sollte auch eine außergewöhnliche Liveshow kommen! Habt Ihr Euch dazu schon ein paar Gedanken gemacht?

Wir wollen live intensiv in unseren Songs leben. Man kann sich das wie einen Film vorstellen. Die Lichter werden auf rot und blau reduziert, also eher recht dunkel mit ein paar Kerzenständern. Wenn ein Konzertveranstalter dieses Interview liest, so kann er uns kontaktieren; wir werden sofort spielen!

Bei Liveshows verwendet Ihr die Musik des Films "Kooyanisquaatsi" als Intro. Wenn ich mich recht entsinne, ist das Wort "Kooyanisquaatsi" ein indianischer Ausdruck für "krankes, aus dem Gleichgewicht geratenes Leben" ist. Beabsichtigt Ihr damit eine solche Aussage? Sind MAYFAIR eine Zuflucht vor diesem kaputten Leben, dieser kranken Gesellschaft?

Ich habe das Stück mit 16 Jahren im Musikunterricht zum ersten Mal gehört und war sofort fasziniert. Wir haben das Stück damals durchgesprochen und kamen dabei auch auf diese Bedeutung des Wortes zu sprechen. Als wir MAYFAIR gründeten, habe ich den anderen dieses Stück als Liveintro vorgeschlagen und wir beschlossen, es zu verwenden.
Ja, MAYFAIR ist für uns eine Zuflucht. Wir müssen uns im Leben vieles gefallen lassen, aber wenn wir Musik machen, kann uns keiner reinreden! Wenn wir in unserem kleinen, urgemütlichen Proberaum sind, existiert nur noch unsere Musik und wir vier!

MAYFAIR als Zuflucht für die Musiker, aber gleichsam MAYFAIR als Zuflucht für jeden einzelnen von uns! Das Ticket für diesen Trip kostet nur 12,- DM, hat Kassettenform und trägt den Titel »Find My Screams Behind This Gate.«, welches auch jetzt, da die CD von MAYFAIR erschienen ist, noch erhältlich ist. Ebenso geeignet ist die CD von MAYFAIR, welche im Interview bereits erwähnt wurde. Was sich schon auf dem Demo, das ich zu »Behind« kannte, andeutete, ist definitiv wahrheit geworden: »Behind« ist ein echtes Erlebnis geworden! Sie klingt sicherlich deutlich anders als das Demo, da die Band stellenweise verdammt schräg zur Sache geht! »Behind« bedarf daher sicher mehr der Gewöhnung als »Find My Screams Behind This Gate.«, aber schon bald wird man feststellen, daß sich hier nicht nur mehr Eigenständigkeit offenbart, sondern sich ebenso eine unbeschreibliche Atmosphäre aufbaut. Give it a try!!!
Zum Abschluß eines hoffentlich suffizienten MAYFAIR-Interviews gibt es noch die Kontaktadresse, unter der Ihr Euch mit all den Herrlichkeiten eindecken könnt. Da »Behind« auf dem WITCHHUNT-Sublabel GENERAL INQUISITOR TORQUEMADO'S RELEASES (Ultrageiler Name! - Red.) erschienen ist und über den SPV-Vertrieb läuft, könnt Ihr sie auch in den Läden finden könnt. Fürs Demo jedoch:

http://www.mayfairbrigade.com/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

MAYFAIR (A) im Überblick:
MAYFAIR (A) – Behind... (Re-Release-Review von 2012 aus Online Empire 53)
MAYFAIR (A) – Behind... (Re-Release-Review von 2013 aus Online Empire 56)
MAYFAIR (A) – Behind... (Rundling-Review von 1993 aus Metal Hammer 11/93)
MAYFAIR (A) – Behind... (Rundling-Review von 1993 aus Y-Files)
MAYFAIR (A) – Fastest Trip To Cyber-Town (Rundling-Review von 2000 aus Online Empire 2)
MAYFAIR (A) – Find My Screams Behind This Gate (Demo-Review von 1992 aus Metal Hammer 09/92)
MAYFAIR (A) – Frevel (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 79)
MAYFAIR (A) – My Ghosts Inside (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 67)
MAYFAIR (A) – Schlage mein Herz, schlage... (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 60)
MAYFAIR (A) – Underground Empire 7-Interview (aus dem Jahr 1994)
MAYFAIR (A) – Online Empire 55-Interview (aus dem Jahr 2013)
MAYFAIR (A) – News vom 28.05.2010
MAYFAIR (A) – News vom 13.03.2012
MAYFAIR (A) – News vom 12.05.2012
MAYFAIR (A) – News vom 27.09.2018
MAYFAIR (A) – News vom 11.11.2022
Playlist: MAYFAIR (A)-Album »Behind...« in "Jahrescharts METAL HAMMER 1993" auf Platz 10 von Stefan Glas
Playlist: MAYFAIR (A)-Album »Fastest Trip To Cyber-Town« in "Jahrescharts 1998" auf Platz 10 von Stefan Glas
Playlist: MAYFAIR (A)-Album »My Ghosts Inside« in "Jahrescharts 2016" auf Platz 6 von Stefan Glas
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