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PRIMAL FEAR
BRAINSTORM (D, Stuttgart)
PALACE (D, Speyer)
DRAGONY

Wien, Szene

03.04.2012

Unter dem Motto "Metal Nation" begaben sich zwei Schwaben-Kommandos auf Konzertreise und hatten auf dem Plan, an diesem Abend auch Wien einzunehmen. Gute und vielversprechende Vorzeichen also für die Einheimischen, denn weder PRIMAL FEAR noch BRAINSTORM waren in letzter Zeit hier zu Gast, und so war es auch kaum verwunderlich, daß sich mehr als 300 Zuseher in der Szene einfanden, um sich an einer geballten Dosis Schwaben-Power zu erfreuen.

Die Eröffnung des Abends blieb jedoch den Lokalmatadoren von DRAGONY überlassen, die ihre Sache ordentlich erledigten und das Publikum zum Mitmachen animieren konnten. Lob gebührt den Burschen darüber hinaus aber auch dafür, daß dieses Package überhaupt hier gastierte. Die Connection kam schließlich erst dadurch zustande, da sich DRAGONY für ihr Debut »Legends« Ralf Scheepers als Gastsänger eingeladen hatten.

BRAINSTORM [D, Stuttgart]-Liveshot 1

Nach diesem gelungenen Auftakt lag es an PALACE, die österreichischen Metaller mit Teutonen-Stahl auf Betriebstemperatur zu bringen. Zwar durch und durch unschwäbisch, aber dennoch perfekt zum Motto der Tour passend, legte das Quartett einen gelungenen Auftritt hin, denn schon nach dem Eröffnungsdoppel ›Between Heaven And Hell‹ und dem Titeltrack ihres aktuellen Drehers ›Dreamevilizer‹ war jegliches Eis gebrochen, und die Herren dürften diesen Gig als Gewinn verbuchen, schließlich fanden sich schon kurz nach dem Ende zahlreiche Fans am Merchstand ein, um sich mit Artikeln der Truppe einzudecken. Fein auch, daß sich die Musiker nur wenige Minuten nach ihrem Auftritt ebendort versammelten, um mit den Fans zu plaudern. Vorbildhaft diese Arbeitseinstellung!

BRAINSTORM [D, Stuttgart]-Liveshot 2

Eine solche sagt man Schwaben generell nach, und so lag es zunächst an BRAINSTORM, dies unter Beweis zu stellen. Und das taten sie auch und wie! Mit einer unbändigen Spielfreude enterte der Fünfer die Bretter und zelebrierte einmal mehr seinen exzellenten Power Metal mit viel Melodie. Der Auftritt war logischerweise auf das aktuelle Album »On The Spur Of The Moment« zugeschnitten, wobei die neuen Nummern (›Below The Line‹ - live noch zwingender als auf Scheibe!) nicht nur funktionierten, sondern auch verdammt gut mit den älteren (besonders gefeiert: ›Shiva's Tears‹ und das Finale ›Highs Without Lows‹) harmonierten. Und so gedieh der Auftritt zu einem wahren Triumphzug für die Band, was vom wie immer permanent gute Laune versprühenden Frontmann Andy einmal mehr mit einem knackigen "Scheißegeil!" kommentiert wurde.

PRIMAL FEAR-Liveshot 1

Doch das war selbstredend noch lange nicht alles, was die Eindringlinge aus dem Schwabenland auf ihrem Eroberungsfeldzug anzubieten hatten. Den Gnadenstoß erhielt das Publikum schließlich von PRIMAL FEAR, die Wien in den letzten Jahren fast schon sträflich vernachlässigten. Noch nicht einmal ihre erprobten Legionäre Mat Sinner und Alex Beyrodt schafften es zuletzt hierher, denn auf der SINNER/VOODOO CIRCLE-Tournee im letzten Dezember konnten die beiden nur bis nach Tirol vordringen. Riesengroß also die Vorfreude im Auditorium, das sich zuvor schon an der reichhaltigen Auswahl an Merchandising-Artikeln erfreute und die löblich niedrigen Preise für Shirts (15 Euro) und CDs (12 Euro) entsprechend zu schätzen wußte. Ein wenig überraschend für mich war jedoch die überaus hohe Damenquote an diesem Abend. Respekt an die Herren auch dafür, denn - ganz ohne Schmäh: Mir sind mehr Mädels in PRIMAL FEAR-Shirts aufgefallen, als so manch' andere Traditionsmetal-Truppe in Wien Besucher zu verzeichnen hat... Was genau den Unterschied ausmacht? Keine Ahnung, belassen wir es also dabei, daß die Band momentan offenbar alles richtig macht! Das war auch an diesem Abend so, denn angeführt von Ralf Scheepers in Bestform dirigierte die Band das Publikum förmlich durch ein von Highlights gespicktes Programm. Besonders auffällig einmal mehr Saitenvirtuose Alex, dem es anzumerken war, daß jeder Griff an seinem Arbeitsgerät von jeder Faser seines Körpers mitgelebt wird. Spielfreude und Hingabe pur! Neben unvermeidlichen Klassikern wie ›Nuclear Fire‹ bekam Wien ganze sechs Exemplare des aktuellen Drehers »Unbreakable« geboten, und es war völlig egal, was die Truppe auch spielte, das Publikum fraß den Herren förmlich aus der Hand. Mehr noch, jede Geste, jede Animation wurde entsprechend quittiert und die Stimmung dadurch permanent am Siedepunkt gehalten. Ihrem Status als Headliner wurden PRIMAL FEAR absolut gerecht. Daher ein herzliches Danke an alle - solche Invasionen lassen wir uns hierzulande immer wieder gerne gefallen!

PRIMAL FEAR-Liveshot 2


Walter Scheurer

Photos: Paul Bossenmaier


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