Nur knapp ein Jahr nach ihrem Debut »Heads Will Roll« klopfen uns die schwedischen Japan-Fetischisten mit Vorliebe für traditionell britische Klänge erneut ein Langeisen, das vor Spielfreude regelrecht zu bersten droht, um die Ohren. Generell läßt sich festhalten, daß bei KATANA alles verdammt hurtig abläuft, denn nach ersten, nicht wirklich ertragreichen Gehversuchen, aus denen heutzutage nur noch der Bandname sowie Bassistin Susanna Salminen übrig sind, sollte es zwar bis ins Jahr 2008 dauern, ehe die aktuelle Besetzung - zu der neben Susanna noch Sänger Johan Bergspang, die Gitarristen Patrik Essen und Tobias Karlsson sowie Drummer Anders Persson gehören - zueinander gefunden hatte, doch schon bald darauf ging es aber richtig los. So folgten im letzten Jahr das erwähnte Debut und auch jede Menge an Gigs (unter anderem zusammen mit LIZZY BORDEN und dem W.A.S.P.-Ableger WHERE ANGELS SUFFER).
Davon offensichtlich zusätzlich motiviert begaben sich die Skandinavier unmittelbar im Anschluß daran erneut ins Studio, um mit den Aufnahmen zu ihrem zweiten Album »Storms Of War« zu beginnen. Doch nicht nur dabei scheint alles sehr flott zu laufen, auch unsere Fragen hatte Johan binnen kürzester Zeit beantwortet.
Wie kommt man als europäische Band auf die ungewöhnliche Idee, sich zu einem Bandnamen inspirieren zu lassen, dessen Herkunft in Japan zu verorten ist?
Der Name geht auf unser früheres Mitglieder Oz Osukaru zurück. Der ist zwar längst nicht mehr mit von der Partie, hatte damals aber den Einfall, daß sich der Begriff KATANA ebenso perfekt für eine Metalband eignen würde, wie alles andere auch, das in irgendeiner Form mit Samuraikämpfern zu tun hat.
Wie läßt sich die Entwicklung der Band seit den Anfängen beschreiben?
Zunächst klang die Chose noch weniger fokussiert. Man versuchte, Inspirationen von verschiedenen 80er Jahre-Helden unter einen Hut zu bringen, weshalb die Band manchmal auch nach MÖTLEY CRÜE, zeitgleich aber auch nach DEF LEPPARD oder IRON MAIDEN zu klingen bestrebt war. Erst seit die aktuelle Besetzung zusammen ist, konnten wir uns auf eine Marschrichtung einigen. Seit damals versuchen wir, Musik zu kreieren, der man den Esprit der NWoBHM anhört.
Wodurch, denkt Ihr, Euch von den vielen anderen jungen, hungrigen Bands unterscheiden zu können?
Wir gehen wohl mit einem anderen Ansatz an die Sache heran. Während viele Formationen aktuell bestrebt sind, sich an möglichst unbekannten und obskuren Helden zu orientieren, denken wir wohl mindestens zwei Nummer größer. Für unser neues Album hatten wir uns immer wieder die Frage gestellt, was Martin Birch wohl aus einem Track herausgeholt hätte, und so kam es, daß sich unser Co-Produzent Andy LaRocque im Laufe der Aufnahmen wirklich intensiv mit dessen Werken beschäftigte. Das Ergebnis zeigt, daß sich diese Vorgehensweise ausgezahlt hat.
War das denn auch Eure Intention für »Storms Of War«?
Exakt. Wir wollten nicht mehr, aber auch nicht weniger, als unser Bestes geben. [lacht]
Wer in Göteborg beheimatet ist, hat sicher auch gute Beziehungen innerhalb der Szene, richtig?
Ja, wir haben Kontakt zu zahlreichen Musiker der hiesigen Szene, vor allem aber zu HARDCORE SUPERSTAR, die wir zuletzt nach Spanien begleiten durften, um dort für sie einige Shows zu eröffnen.
Kann und wird es denn in Eurem bisherigen Höllentempo weitergehen?
Keine Ahnung, mir selbst kommt das auch ein wenig eigenartig vor. [lacht] Allerdings muß ich dazu erwähnen, daß sich das alles fast von selbst entwickelt hat. Schon bei unseren ersten Proben in dieser Besetzung war fast etwas Besonderes zu spüren. Magie lag regelrecht in der Luft, und wir wußten, daß sich die richtigen Leute zusammengetan haben!
Genau das ist auf »Storms Of War« auch zu spüren - in diesem Sinne: Auf ein weiteres Stück Edel-Metall im nächsten Jahr!
http://myspace.com/bladeofkatana
Photos: Fredrik Stromberg