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Contents: VIRGIN STEELE/SAHARA (US)-''Living Underground''-Artikel |
Date: 26.07.1993 (created), 20.11.2011 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: METAL HAMMER |
Status: published |
Task: from paper to screen |
Availability: original printed issue possibly still available, check here! |
Comment: Ursprünglich wollte ich dieses Review über die Show im Liveclub "Rough" in Wiesbaden verfassen, wo auch die Livephotos entstanden sind, doch wegen der erwähnten Erkrankung von Liz spielten SAHARA hier nur eine Instrumentalshow, so daß ich kurzentschlossen noch nach Ludwigsburg fuhr, um ein "vollständiges" Livereview abliefern zu können. Apropos "vollständig": Meinen SAHARA-Abschlußsatz "Das war also die 'Mainstream-Metalband bestehend aus drei Damen und zwei Herren, die nicht spielen kann, deren Sängerin sich nur auf ihre Oberweite verläßt' - gut zu wissen!" hatte die Redaktion übrigens herausgestrichen, denn er bezog sich offenkundig auf das impertinente und inkompetente Review, das einige Ausgaben zuvor im METAL HAMMER erschienen war. Zu diesem Thema könnte ich Euch noch was erzählen, werde es aber wieder nicht tun... Daß ich kräftig erzürnt darüber war, sollte dieser Satz aber deutlich machen. |
Supervisor: Stefan Glas |
VIRGIN STEELE
SAHARA
Ludwigsburg, Rockfabrik
14.07.1993
Es ist mittlerweile schon einige Jährchen her, daß die New Yorker VIRGIN STEELE Deutschland mit ihrer Anwesenheit beehrten. In ihrem neuen Leben jenseits der Ruinen kamen sie dann gleich als Hedliner und brachten mit SAHARA eine Band mit, die man getrost mit Spannung erwarten durfte.
Jedoch meinte es das Schicksal mit SAHARA nicht besonders gut und bescherte Sängerin Liz eine Mandelentzündung, so daß man die drei vorhergehenden Gigs instrumental bestreiten mußte. In Ludwigsburg griff Liz zum ersten Mal wieder zum Mikro und sang, daß der Begriff "Gänsehaut" an jenem Abend neu definiert wurde. Eine unglaubliche Stimme, die erst live richtig aufzublühen scheint! Die Kollegen ließen sich nicht lumpen und legten ein undurchdringliches Instrumentalgewand hin. Da SAHARA den meisten Anwesenden unbekannt waren, zeigte sich das Publikum anfangs sehr reserviert, jedoch steigerte sich die Stimmung dermaßen, daß die Band zu vier Zugaben auf die Bühne zurückgeholt wurde! Das war also die "Mainstream-Metalband bestehend aus drei Damen und zwei Herren, die nicht spielen kann, deren Sängerin sich nur auf ihre Oberweite verläßt" - gut zu wissen!
Daß VIRGIN STEELE live nie verlieren kann, versteht sich von selbst, denn mit David DeFeis hat man einen Sänger voller Ausstrahlungskraft, der zur Elite seines Fachs zu zählen ist. Mit aller Erfahrung spielte man sich von Stück zu Stück, wobei erwartungsgemäß die alten Werke weitaus euphorischer aufgenommen wurden als das neue Material. Die Stimmung ist bombig, und viele der Anwesenden haben diesen gewissen verklärten Gesichtsausdruck, scheinen sich in goldene, vergangene Zeiten zurückversetzt zu fühlen. Während der nette junge Herr im GRAVE-T-Shirt neben mir endgültig zur Furie wird, kommen VIRGIN STEELE mit ›Noble Savage‹ endlich zum Höhepunkt des Abends, um sich dann nach einer kurzen Pause auf den Zugabeteil zu stürzen. Hier wirkte man stellenweise etwas konzeptlos und langatmig, was jedoch das positive Fazit des Abends nicht beeinträchtigen kann.
Tat echt gut, das Konzert! Nachahmenswert!
Photos: Stefan Glas
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