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Contents: PSYCHOTIC WALTZ/DEATHROW/LIFE ARTIST-''Living Underground''-Artikel |
Date: 18.07.1991 (created), 01.05.2010 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: METAL HAMMER |
Status: unreleased |
Reason: database overflow |
Task: revitalize |
Availability: original printed issue possibly still available, check here! |
Comment: Hierbei handelt es sich um ein Livereview, das ich für den METAL HAMMER geschrieben hatte, dort aber nie abgedruckt wurde. Während ich einen Teil der CD-Reviews übernahm ich dann eben für UNDERGROUND EMPIRE 5, doch dieses Überbleibsel soll nun, bevor es an die Online-Umarbeitung von UNDERGROUND EMPIRE 5 geht, nachträglich in jene Ausgaben einsortiert werden, für die es ursprünglich verfaßt worden war.
Dummerweise hatte ich damals keine Photos gemacht (oder aber sie sind in der Zwischenzeit untergegangen), so daß wir hier kurzerhand ein LIFE ARTIST-Photo verwendet haben, das eigentlich erst einige Tage später bei der GYPSY KYSS-Show entstehen sollte. Was ich noch vorgefunden habe, war ein Textfragment, das ich nun zu einem vollständigen Text zusammengebacken habe. Das deutet darauf hin, daß ich wohl schon im Vorfeld den Hinweis erhielt, daß kein Platz für den Text sei, so daß ich ihn überhaupt nicht mehr vollendete. |
Supervisor: Stefan Glas |
PSYCHOTIC WALTZ
DEATHROW
LIFE ARTIST
Dossenheim, Out!
17.07.1991
Die Bandzusammenstellung PSYCHOTIC WALTZ, DEATHROW und LIFE ARTIST war auf den ersten Blick nicht perfekt, doch wenn man sich vor Augen führt, daß sich DEATHROW spielerisch schon immer auf hohem Niveau bewegten und mit den neuen Stücken gar eine gewisse Abwendung vom Thrash vollzogen haben, muß man feststellen, daß die drei Combos durchaus miteinander harmonierten.
Somit stand einem perfekten, progressiv angehauchten Abend nichts im Weg, den die Senkrechtstarter LIFE ARTIST eröffneten. Das erste Demo ist erst wenige Tage alt, und schon ist die Truppe mit Bands vom Kaliber PSYCHOTIC WALTZ oder GYPSY KYSS auf Tour - Respekt! Ihren vertrackten Progressive Metal brachte die Combo problemlos rüber und Sänger Marco Witte vermittelte glaubhaft den Eindruck eines Psychopathen. Somit blieben LIFE ARTIST nicht den Beweis schuldig, daß ihre Mucke auch live funktioniert.
Daß DEATHROW, gewissermaßen die Oldtimer dieses Abends, seit jeher ein starker Liveact sind, sollte bekannt sein, so daß man sich an diesem Abend doppelt freuen durfte, daß die Combo wieder aktiv ist! Doch nicht nur mit ihrer Musik schunden DEATHROW Eindruck, sondern es gab auch einen langen Szenenapplaus für Milos Ansage zu ›Scattered By The Wind‹, in der er seine Meinung über die Perversion von Kriegen kundtat und dabei besonders auf die verfahrene Situation in seiner Heimat Jugoslawien einging.
PSYCHOTIC WALTZ - ohne Worte! Es gibt einfach keine Worte in unserer unzulänglichen menschlichen Sprache, die ein Phänomen wie PSYCHOTIC WALTZ adäquat beschreiben könnte. Daß das Demo sowie das Debut Wunderwerke sind, braucht man wohl kaum zu betonen, doch gute Studiowerke ergeben noch längst nicht zwangsläufig gelungene Liveshows. Doch bei PSYCHOTIC WALTZ ist dies der Fall, da die Musiker die Songs noch intensiver darzubieten vermochten. Doch der wichtigste Faktor einer PSYCHOTIC WALTZ-Liveshow ist fraglos Sänger Buddy als Mischung aus Primaballerina, Schloßgespenst und Schlafwandler. Ich hätte meine letzte Socke drauf verwettet, daß sich der Junge auf dem größten Trip aller Zeiten befand, wenn ich nicht noch zwei Minuten vor dem Gig mit ihm gesprochen hätte und er dabei so clean war wie ein Baby bei der Geburt. Nein, Buddy kehrte sein Innerstes nach außen und ließ ihm auf der Bühne freien Lauf. Kein oberflächliches Image, sondern wahrhaftes Sein!
Als PSYCHOTIC WALTZ nach 80 Minuten ihren regulären Set beendeten, hatten wir immer noch lockere 50 Minuten vor uns, bevor sich die Musiker dann endgültig völlig ausgelaugt verabschiedeten. PSYCHOTIC WALTZ sind eine Band, die das Zeug zum Kultact hat! Wer nicht dabei war, hat das Konzertereignis des Jahres verpaßt!
Photo: Stefan Glas
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© 1989-2024 Underground Empire |
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