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”UNDERGROUND EMPIRE 2”-Datasheet

Contents:  Per Anhalter durch die Galaxis-Special

Date:  1989/'90 (created), 05.09.2009 (revisited), 30.07.2024 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 2

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several later issues still available; find details here!

Comment:

Natürlich werdet Ihr jetzt korrekterweise anmerken, daß es nicht bei der Quatrologie bleiben sollte, sondern daß Douglas Adams noch einen weiteren Band namens "Einmal Rupert und zurück" anfügte. Doch selbst das größte Douglas Adams-Fantum beschert einem keine prophetischen Fähigkeiten und ändert zudem nichts an der Tatsache, daß die "Per Anhalter durch die Galaxis"-Saga auch nach Douglas' viel zu frühem Tod im Jahr 2001 einfach eine Pflichtlektüre für jedermann darstellt!

Bitte entschuldigt, daß einige der Cover ein wenig zerfleddert aussehen, aber ich habe die Bücher dermaßen oft verschlungen, daß sich so etwas nicht vermeiden ließ...

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

Es gibt Bücher, die lesenswert sind, es gibt Bücher, die gut sind, es gibt Bücher, die super sind, es gibt Bücher, die überragend sind, es gibt Bücher, die genial sind, es gibt Bücher, die Kult sind, und es gibt die "Per Anhalter durch die Galaxis"-Quatrologie. Vater der Idee und Verfasser dieses Überwerkes ist Douglas Adams - wie er eine solche Meisterleistung vollbracht hat, ist mir ganz einfach schleierhaft, aber manchmal gibt es eben solche Sternstunden der Menschheit! Es gibt nichts auf diesem Erdenrund, das auch nur annähernd mit diesem einmaligen Vier-Band-Opus vergleichbar ist. Es wurde inzwischen auch versucht, die Story zu verfilmen, obgleich es natürlich unmöglich ist, "Per Anhalter" bis in seine Tiefen originalgetreu auf Film umzusetzen. Diese Verfilmung lief auch bereits im deutschen Fernsehen als Serie mit mehreren Teilen von je 45 Minuten. Die Macher der Serie haben ihre Aufgabe recht gut gelöst und haben es geschafft, den Reiz der literarischen Vorlage nicht zu zerstören, wie das leider oft bei der Verfilmung von Klassikern der Fall ist, sondern haben es verstanden, die Originalität des Buches zu einem doch beachtlichen Prozentsatz herüberzubringen. Die Celluloid-Version von "Per Anhalter durch die Galaxis" läßt erahnen, wie genial, eigenwillig, gigantisch, abartig der Papierbruder ist. Natürlich ist es unmöglich, zum Beispiel die einmalige Wortkomik per Film genau zu vermitteln. Im Buch nämlich schwelgt Douglas Adams teilweise seitenlang in regelrecht verdrehten Wortspielereien. Mir ist bislang noch kein Buch untergekommen, in dem der Autor so ausgiebig, und doch so reizvoll und kurzweilig mit der Sprache jongliert. Natürlich ist nicht nur der Schreibstil erwähnenswert, sondern "Per Anhalter" hat auch die Charaktere, aus denen sich eine fantastische Story stricken läßt. Da ist zum einen der unbeholfene, teils recht trottelig anmutende Erdling Arthur Dent, der abenteuerlustige Galaxienbummler Ford Prefect, der exzentrische Pseudo-Macho, Partyhengst und Versager Zaphod Beeblebrox, der auf obskuren Wegen zum Präsident der Galaxis gewählt wurde, und schließlich als Würze die schöne holde Weiblichkeit, in Form des Erdenfrauchens Tricia McMillan, der Einfachheit halber schlicht Trillian genannt. Daß auch einige verdrehte Blechkameraden nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst: "Per Anhalter" kann da mit dem manisch depressiven, hyperintelligenten Roboter mit Namen Marvin oder dem supermodernen, mit einem unendlichen Unwahrscheinkeitdrive ausgestatteten Raumschiff namens Herz aus Gold aufwarten, das allerdings mit dem Problem behaftet ist, daß es nicht immer das tut, was seine Bediener sich gerade so vorstellen. Auch die diversen Gegenspieler, Helfer, Mitläufer, Konkurrenten sind en masse vorhanden, als da wären die grünhäutigen, durch und durch fiesen Vogonen, die mit der drittschlechtesten Dichtkunst der Galaxis glänzen können, eine Arche mit Telephondesinfizierern, Friseuren und Werbefachleuten vom Planeten Golgafrincham, die ihre Heimat verlassen mußten, weil sie glaubten, daß Golgafrincham von einer mutierten Sternenziege gefressen oder von einem Riesenschwarm zwölf Fuß großer Piranha-Bienen überfallen werden sollte, und es gibt auch Babelfische oder Mäuse - ja, vor allem Mäuse! Mysteriöse Gegenden gibt es, wie beispielsweise der sagenhafte Planet Magrathea, dessen Bewohner Luxusplaneten für finanzkräftige Kunden bauten und bei denen auch die Mäuse ein ganz besonderes Modell in Auftrag gaben, oder wie das absolut aller hinterletzte Lokal der Galaxis, Milliways, das Restaurant am Ende des Universums, in dem sich das Hauptgericht zunächst selbst zum Verzehr empfiehlt, um sich dann in der Küche (allerdings sehr human) zu erschießen und schließlich schmackhaft zubereitet auf dem Teller der Gäste landet oder den Planeten Traal, mit seinem Wahrzeichen, dem gefräßigen Plapperkäfer, der jeden gnadenlos auffrißt, außer wenn man sich bei einer Begegnung mit ihm selbst die Augen verdeckt, denn der gefräßige Plapperkäfer von Traal ist wirklich ein zum Verrücktwerden dämliches Vieh, das annimmt, wenn man es nicht sieht, daß es einem dann auch nicht sehen kann - bescheuert wie eine Bürste, aber sehr, sehr gefräßig..., und schnuckelige Accessoires, wie der Pangalaktische Donnergurgler, dessen Wirkung so ist, als werde einem mit einem riesigen Goldbarren, der in Zitronenscheiben gehüllt ist, das Gehirn aus dem Kopf gedroschen, oder der totale Durchblickstrudel, der Babelfisch, Zems oder Handtücher, um nur einige wenige zu nennen. Es kommt nämlich ständig neues Zubehör hinzu, das seine Vorgänger an Irrwitzigkeit sogar übertrifft. Aus all jenen Zutaten zaubert Douglas Adams in seinem Meisterwerk ein delikates Menü. Seine vier Bücher bilden eine Science Fiction-Story, die total unterhaltend und intelligent-blöd und absolut zum Totlachen ist und sich zugleich über alle anderen Science Fiction-Stories lustigmacht und sie gnadenlos, aber auch liebenswürdig durch den Kakao zieht. All das, was andere Werke mit teils verbissener Ernsthaftigkeit zum Thema haben, wie zum Beispiel die Frage nach der Herkunft und dem Sinn des Lebens, oder Philosophien über die Wiedergeburt, werden im "Anhalter" überzeichnet dargestellt und zu einem witzig-ironischen Teil umfunktioniert. "Per Anhalter" ist die Perfektion der Satire auf alle Zukunftsromane, beißend und genial!


Stefan Glas

KEINE PANIK!!!

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