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Venedigs bekanntester HOUSEMASTER ist noch immer im Dienst und stattet uns dankenswerter Weise abermals einen Besuch ab. Das Quintett, das uns im Jahr 2007 mit »Il giudice« bereits die Ehre erwiesen hat und in der Zwischenzeit offensichtlich auch eine eher "familiäre" Split-CD mit dem Titel »Headbanger's Island« zusammen mit den Bands SACRIFICATOR (wo auch die "HOUSEMASTER" Matteo "Biff" Pierazzo (Gitarre) und Riccardo Rizzi (Baß) mit von der Partie sind), EXILIUM und DATELESS AIM (offenbar ein HOUSEMASTER-Nebenprojekt, da sich im Line-up ausschließlich Musiker dieser Band wiederfinden) aufgenommen hat, mußte in Person von Furio Buranella einen neuen Schlagzeuger (der - logischerweise - auch bei DATELESS AIM den Takt vorgibt) ins Bandgefüge integrieren, und offenbar hat sich eben jene Zusammenarbeit nachhaltig auch auf den Stil der Band ausgewirkt. Zum einen scheinen sich die Jungs seit geraumer Zeit wesentlich intensiver am Thrash Metal der Blütezeit des Genres zu orientieren als noch auf dem Vorgängeralbum, zum anderen muß angefügt werden, daß nunmehr auch die englische Sprache in den Texten tonangebend geworden ist und der "Exotenbonus" dadurch völlig außer Acht gelassen werden kann. Ob es jedoch lediglich an Schlagzeuger Furio liegt, weiß ich zwar nicht, aber Tatsache ist, daß HOUSEMASTER anno 2008 wesentlich aggressiver und brutaler aus den Boxen donnern als je zuvor. Da hat wohl jemand seinen Müll nicht korrekt entsorgt, um den "Hausmasta" dermaßen in Rage zu versetzen...

Eben jene Aggressivität steht den Burschen ungemein gut, denn das Ergebnis - ein sechs Tracks umfassender Batzen voll rohem, ungeschliffenen Thrash Metal - vermag den Zuhörer zu fesseln und Euphorie auszulösen. Die Kompositionen kommen aber dennoch mit jeder Menge an Melodien aus den Boxen geballert, was das Zuhören zu einer wahren Wonne macht. Auffällig ist zudem auch eine gewisse Neigung der Gitarristen Matteo Pierazzo und Massimo Maiochi für seinerzeit unter dem Begriff Techno-Thrash agierende Formationen. Der technische Aspekt kommt auf »J.B.« nämlich trotz aller Härte keineswegs zu kurz, und so wissen Nummern wie ›Faceless Man‹ oder ›Twisted‹ (mit EXODUS-Gedächtnis-Riff) auch diesbezüglich zu überzeugen. Aber auch der zunächst eher im unteren Tempo-Bereich angesiedelte, in Folge hinsichtlich der Spielweise sogar dezent an MEGADETH erinnernde Titeltrack erweist sich als Bringer und läßt mich mehr als nur einmal die Frage stellen, weshalb um alles auf dieser Welt diese Jungs noch immer keinen Deal in der Tasche haben?

Von der eigenen, eher Death Metal-lastigen Vergangenheit scheint lediglich der Gesang - und das nur noch sporadisch - erhaltengeblieben zu sein, denn Pierluigi Cavazzano growlt nur noch ganz selten, dafür aber sehr mächtig, aus den Boxen und lockert das Klangbild dadurch ein wenig auf, sein typischer Thrash-Gesang bleibt auf »J.B.« aber fraglos dominierend. ›The Hell Swallow You!‹ kommt als Finale in einer Art "KREATOR goes Bay Area" auf den Hörer zu und hinterläßt diesen vor einem Trümmerhaufen, um den sich wohl niemand anders besser kümmern könnte als der HOUSEMASTER persönlich, auf dessen nächsten Besuch wir uns heute schon freuen dürfen.

http://www.housemasterband.it/

oxeo@libero.it


Walter Scheurer

HOUSEMASTER im Überblick:
HOUSEMASTER – A World Below (Do It Yourself-Review von 2010 aus Online Empire 44)
HOUSEMASTER – Il giudice (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 35)
HOUSEMASTER – Online Empire 38-"Rising United"-Artikel (aus dem Jahr 2009)
siehe auch: Split-CD von HOUSEMASTER mit DATELESS, EXILIUM und SACRIFICATOR (»Headbanger's Island«)
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