Die Briten PYTHIA verstanden es spielend, von Anfang an auf sich aufmerksam zu machen, denn ihr Promopäckchen war ein aufwendig gefaltetes, pergamentartiges Dokument im Stil einer Depesche, das ganz stilvoll sogar mit einem Wachssiegel verschlossen worden war. Nach dem Zerbrechen des selbigen kam dem - zu diesem Zeitpunkt schon definitiv neugierigen - Empfänger die Promo-CD entgegen. Auch wenn solch' eine aufwendige Verpackung keineswegs auf den musikalische Qualität des Inhalts schließen läßt, unterstreicht es doch sehr wohl, mit welchem professionellen Anspruch PYTHIA zur Sache gehen.
Den drei Songs ›Sarah‹, ›No Compromise‹ und ›Sweet Cantation‹ gelingt es dann auch umgehend zu dokumentieren, daß dieses Quintett, das sich mittlerweile mit Keyboarder Richard verstärkt hat, sehr wohl das musikalische Rückgrat hat, um in der Szene ein Ausrufezeichen zu setzen. Die Band spielt orchestral angehauchten Gothic Metal, wobei Sängerin Emily Alice sehr operesk ausgelegte Vocals einsetzt. Darüber hinaus spielt das spinnettartige Keyboard eine gravierende Rolle im Soundgefüge von PYTHIA, was im Umkehrschluß aber auch dazu führt, daß die Gitarre eine doch eher untergeordnete Rolle spielt und somit die Musik der Truppe einen gewissen poppigen Touch erhält - was ja durchaus nicht schlecht sein muß.
Fraglos hat diese Truppe schon jetzt die Ausdruckskraft, um die Blicke in ihre Richtung zu ziehen.