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Hinter diesem vermeintlichen Newcomer verbergen sich die ehemaligen PAPERSTREET SOAP COMPANY, die nach einigen Umbesetzungen ihren Bandnamen in CUBRIC geändert haben. Das Quintett aus Landshut hat zudem nunmehr mit Anja Bräutigam eine neue Sängerin im Line-up, die durch ihre formidable Leistung bei HIDDEN TIMBRE ein Begriff in der Szene sein müßte.

Dabei ist es gerade ihr Timbre, mit dem die Dame zu beeindrucken weiß, und dieses hält sie - zu unserem Glück - auch ganz und gar nicht verborgen. Die Tracks von »Halo« kommen nämlich im Endeffekt gerade dadurch zur Wirkung. Aber es ist keineswegs so, daß man CUBRIC lediglich auf diese überaus talentierte Sängerin reduzieren darf, denn auch die Musik der Band selbst weiß zu gefallen, was nicht zuletzt an den vielschichtigen und variantenreichen Kompositionen liegt, die uns CUBRIC auf ihrem Debut über die gesamte Spielzeit von knapp einer Stunde zu Ohren kommen lassen.

Zwar wird der metallische Extremist mit dieser Band nicht unbedingt viel anfangen können, doch es soll ja auch schon vorgekommen sein, daß sich Zeitgenossen mit Vorliebe für derbste Sounds auch an eher fragilen Klängen, die von wunderbaren Damengesängen begeleitet aus den Boxen kommen, erwärmen konnten. Exakt dieses Stichwort paßt meiner Meinung nach bestens zu »Halo«, denn auch in den melancholischen Momenten vermag die Truppe, den Zuhörer mit geradezu herzerwärmenden Tönen zu erfreuen. Das ungemein melancholische ›Beautiful Disaster‹ liefert einen perfekten Einstieg ins Geschehen, in Folge gehen es CUBRIC aber sehr wohl auch einigermaßen heftiger an, wie ›Ease Of Being‹ unter Beweis stellt, eine Nummer, die mit reichlich Chartappeal ausgestattet wurde und der Band einen ähnlichen Durchbruch verschaffen könnte, wie es einst THE GATHERING oder später LACUNA COIL gelingen konnte. Allerdings sind CUBRIC durchaus eigenständig unterwegs und erinnern, stilistisch betrachtet, kaum an diese beiden Formationen.

Der Metal-Anteil kommt bei den Landshutern nämlich eher auf jene Machart aus den Boxen, wie wir ihn von Exponaten des sogenannten "Alternative Metal" kennen. Als bestes Beispiel hierfür sei das Monumentalepos ›No Tomorrow‹ angeführt, das mit dezenter TOOL-Schlagseite ausgestattet werden konnte. Durch den unter die Haut gehenden Gesang von Anja läßt mich die Nummer ein wenig an eine abermalige Liaison von Tori Amos mit Maynard James Keenan denken, mit dem Unterschied, daß TOOL die Musik dafür geliefert hätten und Tori dafür im Gegenzug allein für den Gesang verantwortlich gewesen wäre. ›No Tomorrow‹ zählt für mich jedenfalls zu einem der absoluten Highlights dieses, in Summe durchwegs beeindruckenden Werkes.

Durchhänger gibt es auf »Halo« dagegen keine zu vermelden, selbst wenn das Tempo, das zumeist sehr gemächlich ist, für mein Dafürhalten durchaus variabler gestaltet hätte werden können. Aber Anjas Gesang paßt nun mal speziell in den verträumt-melancholischen Momenten perfekt in die Vortragsweise ihrer Kollegen und läßt mich von der Intensität her immer wieder an FLOWING TEARS denken, auch wenn die SaarländerInnen doch eine ganze Ecke heftiger zu Werke gehen.

Wem für die Wintertage der ideale Soundtrack zum Relaxen am heimischen Kamin fehlt, dem sei »Halo« wärmstens empfohlen, denn der vielschichtige, wohlig arrangierte und unter die Haut gehende Mix aus melancholischem Rock und Alternative Metal von CUBRIC erzielt eine ähnliche Wirkung wie eine Packung Briketts.

http://myspace.com/cubricband

holger@even-twice.de


Walter Scheurer

CUBRIC im Überblick:
CUBRIC – Online Empire 38-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2009)
CUBRIC – News vom 26.01.2010
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