Nicht nur der gute, alte Thrash Metal erlebt in diesen Tage ein sensationelles Revival, so wie es aussieht, könnte in Bälde auch der melodiöse Hard Rock/Metal abermals erneut zu Ehren kommen. Derlei Sounds lassen sich in letzter Zeit jedenfalls vermehrt hören, und offenbar sind es nicht nur alteingesessene Freaks, die sich an den aktuellen Veröffentlichungen erfreuen können. Mit zu den Nutznießern könnten auch die Amis HYDROGYN zählen, deren drittes Album »Deadly Passions« die Truppe in der Kategorie "Female Fronted Metal" ganz weit nach vorne bringen könnte. Wir sprechen aber keineswegs von etwaigen Gothic-Anleihen, sondern vielmehr von einer Band, die nicht nur gesangstechnisch, sondern auch von Kompositionen her im Stile von großen Damen der Metal-Szene wie der jungen Lee Aaron oder Doro aufgeigt. Prägend ist dabei logischerweise die Stimme von Frontfräulein Julie Westlake, die mit ihrer dezent rauhen Stimme in etwa die melodiösere Version von BENEDICTUM-Frontdame Veronica Freeman darstellt. Hinsichtlich der Musik von HYDROGYN muß angemerkt werden, daß die auf dem 2006er Debutalbum »Bombshell« noch vorhandenen, dezenten Nu Metal-Einsprengsel nun vollständig verschwunden sind. Melodiöser Hard Rock der alten Schule bestimmt das Bild, wird beeindruckend dargeboten, mit feinen Soli garniert und ist zudem mit Refrains ausgestattet, die durchaus in den Arenen und Stadien dieser Welt bestens aufgehoben wären.
Abwechslungsreiche Traditionskost, basierend auf sattem und immerzu eingängigem, melodischen Hard Rock regiert diese Scheibe, dessen Nuancen und Feinheiten produktionstechnisch perfekt herausgearbeitet werden konnten und zum Schluß von der nicht minder gelungenen Gesangsleistung von Julie das Sahnehäubchen verliehen bekommen. Starproduzent Michael Wagener wird schon wissen, weshalb er von der Qualität dieser Band überzeugt ist und über diese sagt, daß sie das Zeug dazu hat, in Kürze ganz, ganz groß zu werden.