✗Ein atmosphärisches Intro mit gesprochenem Text, in dem uns der Titel des Albums auf intensive Art und Weise nähergebracht wird, eröffnet das zweite Demo des schweizerischen Quartetts ARCANUM. Unmittelbar anschließend steigt die Formation in ›Speed Of Light‹, eine melodiöse Uptempo-Metal-Nummer, die in etwa die Marschroute vorgibt, in welche Richtung sich diese Truppe in den gut 48 Minuten Spielzeit begeben wird, ein. ARCANUM gehen ganz in der Tradition von "klassisch" vortragenden Metal-Formationen zu Werke und haben zudem mit Gabriella eine Sängerin in ihren Reihen, deren Stimme eine imposante ist. Zu ihren Vorbildern dürfte unter anderem auch Jutta Weinhold zählen, jedenfalls erinnern die Schweizer in den eher getragenen, epischen Momenten immer wieder an ZED YAGO oder VELVET VIPER. Bridge und Refrain von ›Slayer‹ zum Beispiel lassen deutliche Erinnerungen an jene Formationen aus dem Norden Deutschlands aufkommen. Wenn es ein wenig heftiger abgeht und die Band Einflüsse aus dem guten, alten US-Metal ans Tageslicht befördert wie in ›Fight‹, darf man ARCANUM sogar mit BENEDICTUM vergleichen, deren aktuelles Album in diesem Segment wohl demnächst als Referenzobjekt genannt werden wird. In ›Force You‹ singt Gabriella dann sogar noch eine Spur aggressiver, womit sie zumindest bei mir auf offenen Türen, oder genauer gesagt Ohren, stößt. Gänsehaut pur, auch wenn man durchaus ein klein wenig Angst vor dem Mädel haben könnte, wenn sie dermaßen ins Mikro röhrt. Aber Gabriella verfügt über eine sehr variable Stimme und weiß sehr wohl, auch für Ohrenbalsam zu sorgen. Generell bin ich aber der Meinung, daß die Schweizer mit ihren härteren Nummern mehr zu beeindrucken wissen, balladeske Tracks wie ›Forever‹ kommen zwar nicht übel aus den Boxen und lassen zum Glück auch jedweden Kitsch vermissen, aber die heftigere Gangart in Kombination mit der ebenso angelegten Stimme der Frontlady kommen einfach besser zur Geltung.
Für ihr erstes Demo »Bloody Wings Of Comeback« im Jahr 2006 konnte die Band durchwegs gute Kritiken einheimsen, und daran werden sie mit »The End Is Just The Beginning« fraglos anschließen können, denn das Quartett hat schlicht und ergreifend ein rundum gelungenes Werk voll traditionell intoniertem Heavy Metal abgeliefert. Dadurch läßt sich auch das von der Formation besungene ›Secret Of My Happiness‹ locker auf die Zielgruppe ummünzen, denn ARCANUM machen den Metaller mit Hang zur Tradition definitiv glücklich.
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Walter Scheurer
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