Zwischen all dem Spam, der einen tagtäglich erreicht, gibt es doch immer wieder mal erfreuliche Mails: So nahm nämlich unlängst ein gewisser Thomas Heyer Kontakt mit uns auf. Dieser sollte einigen unter Euch noch ein Begriff sein und zwar nicht nur, weil er zwischenzeitlich mal fürs UNDERGROUND EMPIRE tätig war, sondern vor allem weil er der Gitarrist von WARDANCE war.

Seit damals ist viel Zeit vergangen, doch Thomas macht auch heute noch Musik - wenngleich er sich vom Teutonen-Speed doch eindeutig wegentwickelt hat: Es ist nicht schwer zu erraten, daß seine heutige musische Beschäftigung, TOM'S DINER (schätzungsweise nach dem gleichnamigen Song von Suzanne Vega benannt), kein Projekt mit professionellem Anspruch ist, sondern einfach Musik aus Spaß an der Freud' bedeutet. So basieren die Songs allesamt auf einer Akustikklampfe, während die E-Gitarre beim Ausschmücken zum Zuge kommt.

Daß mittlerweile die Prioritäten in Thomas Leben ein wenig anders als zu »Heaven Is For Sale«-Zeiten aussehen, verdeutlicht der Opener ›My Little Child‹, das zweifelsohne dem hauseigenen Nachwuchs gewidmet ist. Eben jene Nummer erinnert mich ein wenig an den Gitarren-Indie-Rock von THIEVES LIKE US, zumal Thomas hier im Duett mit seiner Partnerin Sabine singt. Bei den anderen Songs scheinen sich die beiden gesangstechnisch nach Lust und Laune abzuwechseln, denn zwei der Nummern sind jeweils einmal mit Thomas' und einmal mit Sabines Gesang verewigt.

Sicherlich ist »Tom Is Waiting At The Diner... (Part 1)« kein Werk, das einen Metaller mit der Zunge schnalzen läßt, aber es ist doch mehr als erfreulich zu sehen, daß ein Musiker von einst sein Instrument nicht in der Ecke verrotten läßt.

Stefan Glas