✗Bevor ich noch einen Ton von OBSCENE GESTURE vernommen hatte, stieg meine Erwartungshaltung ob der Namen der Musiker, die an dieser Band beteiligt sind, ins schier Unermeßliche. Neben Chuck Profus (d, ex-AGENT STEEL), George Robb (g, ebenfalls ex-AGENT STEEL) bestand dieses Quartett zum Zeitpunkt der Aufnahmen von »Straight Outta The Gutter« aus Vince Dennis (g, ex-STEEL PROPHET, ex-BODY COUNT) und dem in Metal-Kreisen noch unbekannten Guy Green (v, g). In der Zwischenzeit haben sich die aus dem Großraum L.A. beheimateten Amis an der Gitarre für zukünftige Aktivitäten um niemand Geringeren als Juan Garcia verstärkt, der auf unserem Photo schon zu sehen ist, wodurch die Erwartung an diese Band wohl noch ein wenig größer werden wird.

Zunächst aber einmal gibt es das vorliegende Album zu beklatschen. Über die gesamte Spielzeit gibt es hier eine amtliche Thrash-Keule, die nicht nur von der ganz alten Schule jener Stilistik geprägt ist, sondern obendrein noch viel mehr im Hardcore jener Epoche ihre Einflüsse haben dürfte. Von D.R.I. haben OBSCENE GESTURE wohl ebenso viel mit auf den Weg bekommen wie von S.O.D., aber natürlich auch von der damals in den mittleren 80er Jahren sehr aktiven Thrash Metal-Szene in und um Los Angeles. Wem zuletzt das aktuelle Werk von Steve Gaines und dessen aktueller Truppe ANGER AS ART zugesagt hat, der wird auch hier vor Freude im Dreieck hüpfen. Der Band selbst dürfte es wohl eher am Allerwertesten vorbeigehen, wer sich fortan mit OBSCENE GESTURE beschäftigt, denn der gestreckte Mittelfinger ist bei dieser Band, wie es der Name schon vermuten läßt, offenbar Programm.

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Walter Scheurer