Wenn man die richtige Frau trifft, dann kann dies das ganze Leben verändern. Auch das eines Musikers. Diese Erfahrung mußten nämlich die drei FORSAKEN (KNIGHTS)-Mucker Phil Tempel, Denis Suarsana und Jan Raddatz machen als sie auf Johanna Mott stießen: Von Johannas Stimme schwerstens berauscht, beschlossen sie, ihr bisheriges Projekt vorerst mal auf Eis zu legen und stattdessen mit der neuen Stimme unter dem Namen MIDNIGHT SYMPHONY weiterzumachen.

In stilistischer Hinsicht ist man dabei von rauhem Metal zu Gothic gewechselt, der hier und da leichte Parallelen zu NIGHTWISH erkennen läßt. Jedoch ist eine Grenzlinie zu den Finnen ganz klar zu erkennen, denn man kann in den Kompositionen die powermetallische Herkunft der drei Musiker eindeutig nachvollziehen und zudem ist im Falle MIDNIGHT SYMPHONY nicht das Keyboard die Quelle der Kreativität, sondern spielt gegenüber den Gitarren eindeutig die zweite Geige. Da MIDNIGHT SYMPHONY zudem einen angenehmen Bombast-Touch mitbringen, kann man zu der oben erwähnten NIGHTWISH-Assoziation noch eine ordentliche Kelle der Schweizer Melodic-Rock-Könige LUNATICA hinzufügen und hat eine recht präzise Vorstellung, was einen auf »My Secret« erwartet. Einziger Kritikpunkt in Sachen »My Secret« ist die abschließende Liveversion des Titeltracks, der soundtechnisch nahezu identisch wie die Studioversion klingt und bei der aber die permanent "Hey, hey, hey" skandierenden Horden im Hintergrund eher verwirrend wirken.

Da die Kompositionen von MIDNIGHT SYMPHONY erstklassig ausgefallen sind, Johanna ihre Stimme ausgesprochen gut im Griff hat und das Ganze von MAJESTY-Leader Tarek Maghary soundtechnisch hervorragend in Szene gesetzt wurde, sollten MIDNIGHT SYMPHONY die besten Chancen haben, schon bald in die erste deutsche Newcomerliga aufzusteigen.

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Stefan Glas