TWISTED SISTER
beim
"Rock Of Ages"-Festival 2006
Rottenburg-Seebronn, Festplatz
28.07.2006
Aller guten Dinge sind angeblich drei - und so war der Auftritt beim "Rock Of Ages" für mich das dritte Mal, daß ich TWISTED SISTER nach den Auftritten beim "Bang Your Head!!!" 2003 und 2005 sehen sollte. So sehr mich Dee Sniders Soloauftritt 2001 auch begeistert hatte, der Funke der wiedervereinigten Schwestern wollte nie so recht auf mich überspringen. Fand ich den Auftritt 2003 noch ganz in Ordnung, so war 2005 für mich hauptsächlich eine langweilige Dauerwerbesendung, die nach "Cashing In" und "Wir machen ganz viel Werbung für unser gerade noch mal eingespieltes Album und unsere Live-DVD" roch. So hielt sich meine Vorfreude auf den abermaligen Auftritt schwer in Grenzen, aber glücklicherweise hat man bei der letzten Band des Tages ja die angenehme Option, vorzeitig das Feld räumen zu können ohne eine darauffolgende Band zu versäumen.
Doch erstens kommt es anders, zweitens als Man(n) denkt - denn dieses Mal ist zumindest aus meinem Blickwinkel fast alles anders: Nicht nur, daß die Wahl des Openers ›Come Out And Play‹ schon einen Fingerzeig weg vom ewigen »Stay Hungry« bedeutet, die fünf Musiker auf der Bühne wirken zum ersten Mal, als würden sie nicht nur dort stehen, weil ihnen jemand Dollars dafür zahlt - man kann fast den Eindruck gewinnen, daß dort oben eine Band steht, der es Spaß macht, miteinander auf der Bühne zu agieren. Bei der Zusammenstellung der Setlist hat die Band glücklicherweise ebenfalls ein gutes Händchen bewiesen, und so erschallt ein guter Querschnitt durch das gesamte Schaffen von TWISTED SISTER, der bei den Anwesenden kaum einen Wunsch offenläßt.
Doch TWSITED SISTER wären nicht TWISTED SISTER, wenn man nicht einen merklichen Teil der Spielzeit für Ansagen "vergeuden" würde. Und so gibt es neben der obligatorischen Ansprache von J.J. French auch einige längere Blöcke von Frontmann Dee Snider, der über Jägermeister-Hüte diskutiert, darauf hinweist, daß es sich bei den Musikern auf der Bühne im Gegensatz zu manch anderer reformierter Band allesamt um Originalmitglieder handelt, man bei TWISTED SISTER auf die größten Hits nicht bis zum Ende der Show warten muß und last but not least mit Veranstalter Horst Odermatt die Auswirkungen einer "Strict Curfew" auf den Headliner vorne auf dem Catwalk diskutiert. Prinzipiell ja ganz nett, aber ich persönlich hätte mir stattdessen lieber noch einen Song oder zwei gewünscht.
Photo: Stefan Glas
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