Glenn Hughes
beim
"Rock Of Ages"-Festival 2006
Rottenburg-Seebronn, Festplatz
28.07.2006
Als wir pünktlich zu Glenn Hughes gegen 18 Uhr die diversen Staus auf A8 und A81 hinter uns gelassen und bei strahlendem Sonnenschein auf dem Gelände ankamen, hieß es, daß WISHBONE ASH gerade erst angefangen hätten. Also genug Zeit, um sich erst mal mit dem Gelände und seinen Möglichkeiten vertraut zu machen. Währenddessen verdichteten sich die Wolken deutlich und es fielen auch etliche Tropfen - als "The Voice of Rock" um 19:25 Uhr nach ausgiebiger Umbaupause (endlich) die Bühne betrat, blieb es aber trocken.
Los geht es mit dem Titelsong des vorletzten Solo-Albums: ›Soul Mover‹ (2005), von Publikum freundlich empfangen. Dann gibt es den ersten Song aus ferner Vergangenheit: ›Might Just Take Your Life‹ (»Burn«, DEEP PURPLE 1973) - wesentlich mehr gefeiert, was nicht nur an der extrem hohen DEEP PURPLE-Shirt-Träger-Quote gelegen haben kann. Dann folgen zwei Songs aus dem aktuellen Album »Music For The Devine« (2006): ›Black Light‹ und ›Steppin' On‹, die kaum jemand kennt, aber das wird von geneigten Publikum noch mit Fassung getragen - schließlich will der Mann nicht nur seinen Backkatalog verkaufen.
Was folgt ist eine irgendwie seltsame (ergo: hervorragend zu diesem Mann passende) Ansage, die die Brücke von ›Global Warming‹ zur Mitsingaufforderung und Vorstellung des Gitarristen JJ Marsh schlägt. Daraufhin folgt dann aber nicht wirklich ein mitsingkompatibler Song, nämlich ausgerechnet ›Mistreated‹ (»Burn«, DEEP PURPLE 1973) - einem der wenigen DP-Songs aus der Hughes-Coverdale-Ära, die eben nicht im Duett, sondern nur von Coverdale (!) gesungen (und mit Blackmore auch nur zu zweit geschrieben) wurden. Auf den Gesang wird ein Doppelungseffekt gelegt - sehr gewöhnungsbedürftig. Na gut, wenigstens kennt die Meute den Song, was man vom folgenden ›Monkey Man‹ (wieder 2006) nicht behaupten kann. Die ebenfalls gedoppelte Ansage handelt davon, daß Mrs. Hughes deutsche Vorfahren hat - wie schön...
Richtig spannend wird es zum krönenden Abschluß: Wie sein Ex-Kollege Coverdale vier Wochen zuvor beim "Bang Your Head!!!" an fast selben Ort, beschließt nämlich auch Mister Hughes die Titelsongs der DEEP PURPLE-Alben von 1973 und 1974 zu bringen, nur in umgekehrter Reihenfolge und eben nicht als Opener: ›Stormbringer‹ und ›Burn‹. Instrumental gewinnen meiner Meinung nach eindeutig die Herren um Mister Hughes, auch wenn ich außer JJ Marsh niemanden erkenne - laut Photo-Vergleich diverser Websites müßten das Kjell Haraldsson (Keyboards/zweite Gitarre) und Sebastian Sippola (Drums) gewesen sein. Und nun kommt auch das Publikum in den hinteren Reihen in Fahrt - da kann schließlich fast jeder Rockfan zumindest die Titelzeilen mitgrölen ;-). In jedem Fall ein schlau gewählter Setabschluß!
Nur Songs von 2005/2006 und 1973/1974 - in Sachen kruder Setlistzusammenstellung dürfte Mister Hughes eindeutig die Nase vorn haben. Wem die Nase des männlichen Blondchens gehört, das da während des gesamten Sets ohne Instrument mitten auf der Bühne zwischen Drums und Keyboards rumstand, weiß ich allerdings immer noch nicht...
Photo: Stefan Glas
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
© 1989-2025 Underground Empire |