WICHITA FALLS
Landfall
(10-Song-CD: € 10,- plus Porto & Verpackung)
Harschen, aber dennoch zumeist melodischen Heavy Metal, der durchweg kraftvoll dargeboten wird und im 90er Jahre-Thrash verankert zu sein scheint, aber trotzdem auch Reminiszenzen an die 80er aufkommen läßt, liefert uns das aus dem hohen Norden Deutschlands stammende Quartett WICHITA FALLS ab. Zwar läßt der Bandname daran denken, daß die Jungs ausschließlich gen Texas geschielt haben, um sich dort inspirieren zu lassen, musikalisch sind aber im Endeffekt dann doch nur vereinzelte Querverweise herzustellen. Soll heißen, die Jungs vermeiden es sehr gewieft, Anleihen bei PANTERA zu offensichtlich erklingen zu lassen, sondern wissen, ihre Songs immerzu mit einer eigenen Duftnote zu versehen, so daß "Landfall" zu einem überaus eigenständigen Album gedeihen konnte.
Die ursprünglich als CATEGORY V gegründete Truppe konnte zwar schon im Jahr 2007 für ihr Debut »Enter The Tornado« ganz gute Resonanzen einfahren, entschied sich aber dennoch zur Umbenennung (mit der auch eine Umbesetzung einherging) und legte dieses Album auch unter dem späteren Namen WICHITA FALLS auf. Da man trotz unzähliger neuer Songs noch immer mit Stolz auf diesen Erstling zurückblickt, bekommen wir in Form von ›Wasteland‹ einen Song davon in einer offenbar aktualisierten Form dargeboten, wobei jene Nummer im Endeffekt als eines der absoluten Highlights dieses - in Summe wirklich starken - Albums bezeichnet werden muß.
Besonders hervorzuheben gilt es für mein Dafürhalten vor allem Gitarristen Matthias "Matze" Büsing, der trotz des Umstandes, daß er allein für die Gitarren zuständig ist, keineswegs zur Kategorie der Dimebag-Klons zu zählen ist, sondern sein Spiel auch in den heftigsten Momenten immerzu mit feinen Melodien anzubieten hat. Eben diese sind es auch, die das Sahnehäubchen von »Landfall« ausmachen, denn die Melodien lassen die an sich recht heftigen Tracks erst so richtig zur Geltung kommen. Dadurch wurden einige der überaus mächtig bretternden Geräte dieser Burschen auch zu derartigen "Ohrwürmchen", die sich unmöglich wieder aus den Gehirnwindungen entfernen lassen. Allerdings stehen seine Mitstreiter Matze in nicht viel nach: So hat die Rhythmusabteilung durchweg fette Grooves im Talon, und auch Sänger Wolfram Burda ist keineswegs schwach auf der Brust. Ganz im Gegenteil, der Knabe verfügt über ein sattes, teilweise recht rauhes Organ und läßt mich vermuten, daß die Burschen ihre Band sehr wohl ganz bewußt nach einer Stadt in Texas benannt haben, denn von diesem Bundesstaat sagt man hierzulande, daß recht rauhe Sitten herrschen würden und dementsprechend deftig klingen WICHITA FALLS auch!
gen Texas bretternd |