UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 39 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → RANDOM MULLET – »Infection«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

last Index next

RANDOM MULLET

Infection

(5-Song-CD-R: Gratis-Download)

Der Name dieses finnischen Septetts geistert bekanntermaßen schon seit längerer Zeit in der Szene umher, und vorliegendes Demo ist auch nicht mehr wirklich brandneu, sondern stammt bereits aus dem Jahr 2007. Allerdings hat sich erst jetzt eine Promo-Agentur auch hierzulande für RANDOM MULLET ins Zeug geschmissen, was die doch etwa längere Vorlaufzeit für »Infection« erklärt, um nun endlich auch bei uns vernommen werden zu können. Der potentielle Interessent sei allerdings schon im Vorfeld gewarnt, denn auf konventionelle Vorgangsweisen und dementsprechende Kompositionen erwartet man bei dieser Truppe vergeblich. Hinsichtlich der Tatsache, daß neben zwei Sängern und der an sich üblichen Instrumentierung auch ein Saxophonist zum Line-up zählt, ging auch ich sehr vorsichtig an das Vergnügen heran.

Die fünf Titel des aktuellen RANDOM MULLET-Demos kommen allerdings dermaßen vielschichtig aus den Boxen, daß selbst jenes - von mir nicht unbedingt geliebte - Blasinstrument nicht weiter negativ auffällt, sondern - im Gegenteil - mitunter sogar durchaus zum Hörgenuß beiträgt. Die Burschen kredenzen eine ungemein abgefahrene, zum Teil brutale dargebotene, immerzu überzeugende Melange, haben allerdings ebenso auch Elemente aus dem Jazz anzubieten, wie sie auch durch das Integrieren von eingängigen, geradezu poppigen Passagen zu beeindrucken wissen. Klingt unglaublich, ist aber in der Tat so. Direkte Vergleiche zu etwaigen Referenzformationen fallen hier schwer, wenigstens eine grobe Orientierungshilfe sollten die folgenden Bandnamen aber doch darstellen, die ich bei RANDOM MULLET - zumindest ansatzweise - als Inspirationen heraushören konnte: PAIN OF SALVATION, DREAM THEATER, MESHUGGAH, FAITN NO MORE, SENTENCED, SYSTEM OF A DOWN, QUEEN, CYNIC, PESTILENCE, ABBA und auch OPETH sind mir im Verlauf der Spielzeit desöfteren in den Sinn gekommen. Dazu kommen noch vereinzelte, ausschließlich aus dem Jazz stammende Töne, die ich aufgrund meiner Unkenntnis in diesem Genre allerdings nicht namentlich zuzuordnen imstande gewesen bin. Aber auch ohne weitere Namen sollte man sich in etwa ein grobes Bild davon machen können, was auf einen zukommt, wenn man sich aus das Abenteuer RANDOM MULLET einläßt. Für eine Eigenproduktion (meiner Einschätzung nach der letzten von RANDOM MULLET) geht auch der Sound von »Infection« in Ordnung. Es war mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen, hier soundtechnisch das Optimum herauszuholen, aber selbst in den verqueren Momenten weiß »Infection« diesbezüglich zu gefallen und besticht auch dabei durch Transparenz.

Ein Selbsttest ist allerdings unabdingbar, denn "Easy Listening" klingt definitiv anders.

http://www.randommullet.com/

randommullet@gmail.com

kreuz und quer


Walter Scheurer

 
RANDOM MULLET im Überblick:
RANDOM MULLET – Infection (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 39)
© 1989-2024 Underground Empire



last Index next

Stop This War! Support The Victims.
Button: here