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Split-CD-Cover

Split

Headbanger's Island

(12-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Was macht der HOUSEMASTER, wenn er mal dienstfrei hat? Urlaub, ist doch logisch. Diesen verbringt er - sollte er, wie in vorliegendem Fall, einer "von uns" sein - selbstredend bevorzugt in unserer aller Traumurlaubsdestination, dem »Headbanger's Island«.

Den Namen dieses fiktiven Urlaubsdomizils haben die venezianischen HOUSEMASTER verwendet, um einer Split-CD einen durchaus passenden Titel zu geben, denn auf dieser scheinen sie uns nicht nur ihre eigene Arbeit erneut vorstellen zu wollen, sondern ebenso die Ergebnisse ihrer "Nebenbeschäftigungen". Vorliegende Scheibe kann sogar fast als "Familienalbum" bezeichnet werden, denn sowohl bei SACRIFICATOR, als auch bei DATELESS (die bis vor kurzer Zeit noch unter dem Banner DATELESS AIM agierten) haben Mitglieder von HOUSEMASTER ihre Finger im Spiel. Einzig bei den offenbar nach unerfahrenen und veröffentlichungstechnisch unbedarften EXILIUM ist kein HOUSEMASTER mit von der Partie. Um das familiäre Erscheinungsbild zu vervollständigen, sei angemerkt, daß HOUSEMASTER/DATELESS-Gitarrist Massimo Maiocchi die Produktion übernommen hat, während der bei beiden Bands als Schlagzeuger fungierende Furio Brunella den Mix erledigte und der zweite HOUSEMASTER an der Gitarre, Jacopo Stefan, für Artwork und das Cover verantwortlich zeichnete.

Jacopo ist übrigens auch an der Leadaxt von SACRIFICATOR zu hören, die den musikalischen Reigen auf der "Insel" eröffnen dürfen. Ihr Lippenbekenntnis ›Thrash Till Death‹ ist nicht nur ein überaus passender und imposanter Opener, sondern zudem auch gleich so etwas wie die Vorgabe für das weitere Programm. Herber, aber dennoch keineswegs unmelodiöser Thrash Metal wird uns von diesem Quartett geboten. Spieltechnisch geht die Chose durchaus in Ordnung, die wirklich zwingenden Momente sind allerdings noch nicht zu entdecken. Etwas gewöhnungsbedürftig, weil irgendwie "quiekend" klingt die Stimme von Nikola "Tritze", der dafür aber durch seine eigenwillige Note auch sehr eigenständig klingt und sehr wohl Akzente setzen kann, nachzuhören vor allem in der Bandhymne ›Sacrificator‹. (9 Punkte)

DATELESS, in deren Line-up ausschließlich (aktuelle, aber auch ehemalige) Mitglieder von HOUSEMASTER zu finden sind, sind danach an der Reihe und haben die heftigsten Kompositionen dieser Split-CD anzubieten. Eher dem Death/Thrash huldigend, holzen sich die vier Jungs durch ihre drei Tracks, lassen aber dennoch melodische Riffs nicht vermissen. Vor allem Riccardo Rizzi, an sich Basser bei HOUSEMASTER, an der Gitarre und am Mikro zu hören, läßt mit seiner rauhen und leicht "gurgelnd" klingenden Stimme an Todesblei denken, gitarrentechnisch dagegen ist er aber dennoch eher im Thrash Metal beheimatet, wie das mit METALLICA-Gedächtnisriffs gesegnete ›Columbus‹ unter Beweis stellt. (10 Punkte)

Auch EXILIUM haben sich dem Thrash in Reinkultur verschrieben, klingen aber durch ihre ungestüme Vortragsweise noch ein wenig zu rumpelig, um mit der "Konkurrenz" mithalten zu können. Da wird wohl noch einiges zu tun sein im Lager dieser Band, um sich ähnlichen internationalen Respekt erarbeiten zu können wie HOUSEMASTER. Eine gesunde Basis ist aber durchaus bereits festzustellen, wie vor allem in ›Returns To Life‹ nachzuhören ist, das zudem mit sehr abgedrehtem Riffing gesegnet ist. (9 Punkte)

Zum Abschluß bitten dann die HOUSEMASTER persönlich zum Tanz und lassen uns drei Tracks ihrer letzten Scheiblette »J.B.« zu Gehör kommen. Neben dem, schwer nach der alten Schule der Bay Area tönenden Titeltrack, kommen auch das von dezent todesbleiern klingenden Gesangspassagen veredelte ›In Times Of War‹ und das "KREATOR goes Bay"-Hämmerchen ›The Hell Swallow You!‹ auf dieser Split-CD zum Einsatz und bestärken mich in meiner Meinung, es bei HOUSEMASTER mit einer überaus talentierten Thrash Metal-Formation zu tun zu haben. (12 Punkte)

»Headbanger's Island« entpuppt sich in Summe als sehr interessante Angelegenheit, die unter Beweis stellt, daß es sich bei diesen HOUSEMASTER(n) nicht nur um kompetente Musiker, sondern auch um sehr umtriebige Zeitgenossen handeln dürfte. Zudem läßt uns die Scheibe wissen, daß Venedig wesentlich mehr zu bieten hat als die übliche Touristen/Romantik-Geschichte, selbst wenn für meine Vorstellung der ultimativen musikalischen Untermalung auf der »Headbanger's Island« bislang nur die Initiatoren und "Hausmeister" zum Zug kommen würden. Bezugsquelle für die Scheibe, die im Schnitt saubere 10 Pünktchen erhält:

http://www.myspace.com/housemasterband

housemasterband@hotmail.it

Stiefelbanger auf Bangerinsel


Walter Scheurer

 
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