Y-Files-Datasheet |
Contents: GRAVEYARD (S)-Rundling-Review: »Graveyard« |
Date: 25.11.2007 (created), 25.11.2007 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: ONLINE EMPIRE |
Status: unreleased |
Reason: double action |
Task: publish |
Comment: Nahezu zeitgleich widmeten sich Andreas und Walter der GRAVEYARD-CD. Erstplatzierter nach Photofinishentscheidung war Andreas' Review, so daß Walters Text sich mit einem Treppchen in den "Y-Files" zufriedengeben muß. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
GRAVEYARD (S) – Graveyard
TRANSUBSTANS RECORDS/RECORD HEAVEN MUSIC
Schon das Cover in seiner bunten Pracht erinnert frappant an längst vergangene Tage und demnach ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß diese Schweden, die auch optisch an jene Epoche erinnern und diesen Silberling selbst nach altehrwürdigem Vinyl aussehen lassen, auch dementsprechend klingen. GRAVEYARD haben sich mit Haut und Haar den frühen 70er Jahren verschrieben und kommen mit einer angestaubt wirkenden, aber keineswegs so klingenden Version von Retro-Rock aus dem Kreuz, der von den Ursprüngen des harten Rock, über psychedelische Sounds und schweren, heftigen Blues bis hin zu den gefühlvoll intonierten Klängen jener Zeit alles innehat, was zahlreiche Formationen dieser Generation einst den Musikliebhabern schmackhaft gemacht haben. Im Gegensatz zu ähnlich agierenden Bands der Moderne verlassen sich GRAVEYARD allerdings auf die Songs an sich, verzichten auf Solo- oder Instrumentaleskapaden und haben deswegen in den 40 Minuten Spielzeit auch insgesamt zehn Songs anzubieten. Stilecht kommt auch der Sound mit mächtiger Retro-Schlagseite aus den Boxen, die Authentizität der Band ist demnach auch diesbezüglich gegeben.
Nachdem uns zunächst eine dezente Hommage an BLACK SABBATH in Form des Openers ›Evil Ways‹ offeriert wird, ertönt danach ein schwer blues-lastiger und den Geist von CREAM und Konsorten versprühender Track mit dem Titel ›Thin Line‹ für Freudensprünge bei der Retro-Fraktion. ›Lost In Confusion‹ läßt dann gar Erinnerungen an THE DOORS aufkommen, ehe sich GRAVEYARD einem Stampfer hingeben, der den Titel ›Don't Take Us For Fools‹ trägt und den Zeitgeist von anno dunnemals auch im Text abhandelt. Von seiner feinfühligen Seite zeigt sich der Vierer dann in ›Blue Soul‹, dessen getragener Beginn gar an THE MOODY BLUES erinnert, bevor es auch hier einigermaßen zur Sache geht und Joakim Nilsson und Jonatan Ramm ihre Klampfen zum Rauchen bringen. Mit dem fast schon hardrockigen ›Submarine Blues‹ liefern die Schweden Stoff für von der neuen Scheibe enttäuschten MONSTER MAGNET-Fanatiker, bevor in ›As The Years Pass By, The Hours Bend‹ nochmals THE DOORS grüßen lassen. Statt zu bangen darf zu ›Right Is Wrong‹ der altbewährte Stehblues getanzt werden und mit dem Abschlußtrack ›Satan's Finest‹ zeigen uns GRAVEYARD noch, daß auch einst im okkulten Bereich aktive Formationen wie BLACK WIDOW in ihrem Archiv zu finden sind.
Den Schweden ist mit diesem Album ein repräsentativer Querschnitt durch die Frühzeit der härteren, schon auf den genialen Klängen verzerrter Gitarren basierender Rockmusik gelungen und auch wenn die Jungs damit nicht wirklich innovativ unterwegs sind, sollten sich nicht nur altgediente Fanatiker von derlei Klängen GRAVEYARD zu Gemüte führen.
http://www.graveyardmusic.com/
beeindruckend | 12 |