AFTER ALL – This Violent Decline
DOCKYARD 1/SOULFOOD
Die Entwicklung von AFTER ALL kann sich durchaus sehen lassen. Auf ihrem mittlerweile sechsten Album haben sich die Belgier abermals weiter in Richtung Heftigkeit entwickelt und geben dabei wahrlich perfekte Figur ab. Während das 2002er Werk »Mercury Rising« noch deutlich von Klängen der NWoBHM geprägt und der Power Metal omnipräsent war, konnte schon zuletzt auf »The Vermin Breed« nachvollzogen werden, daß AFTER ALL ihre Einflüsse aus dem Speed und Thrash Metal bislang eher unterdrückt zu haben scheinen, diese jedoch schon immer vorhanden waren. »This Violent Decline« stellt eben dieses eindrucksvoll unter Beweis. Das Quintett serviert uns hier ein amtliches Brett, das einen Hauch von klassischen Sounds der Bay Area versprüht und auf dem auch mächtig Gas gegeben wird. Knapp 40 Minuten lang dauert diese Vollbedingung, die zur allgemeinen Beschwichtigung jedoch gar mit balladesken Tönen im Rausschmiß ›Second Time Around‹ beendet wird. Über die nahezu gesamte Spielzeit offerieren uns die Gitarristen Christophe Depree und Dries Van Damme feinste, teilweise von EXODUS, AGENT STEEL und FORBIDDEN inspirierte Riffs, die perfekt mit den hämmernden Rhythmen der Herren Erwin Casier (b) und Kevin Strubbe (d) harmonieren. Die Songs an sich sind trotz allem recht abwechslungsreich geworden und werden von Sänger Piet Foucroul mit seiner eigenständigen und immerzu brutal klingenden Stimme gefällig intoniert.
Da man auch mächtig Wert auf Eingängigkeit gelegt hat, bleibt der Großteil der Songs auf lange Zeit in Erinnerung. Mir beispielsweise blieb der Überhammer dieses Albums mit dem Titel ›Blackest Moon‹ seit dem Auftritt von AFTER ALL bei der 2006er Ausgabe des "Metal Dayz"-Festivals in Pratteln sehr lange in Erinnerung, auch wenn ich das Album zu jenem Zeitpunkt noch gar nicht gehört hatte.
Man kann AFTER ALL zu dieser Leistung nur gratulieren und für die Band hoffen, daß ihre langjährige und harte Arbeit im Underground nun endlich belohnt wird und es den Belgiern gelingen wird, nun endlich ihre längst verdienten Lorbeeren einfahren zu können.
super | 15 |