VICIOUS RUMORS – Warball
MASCOT RECORDS/ROUGH TRADE
Nach den eher durchwachsenen Werken »Something Burning«, »Cyberchrist« und »Sadistic Symphony«, die zwar allesamt ihre Höhepunkte hatten, aber keineswegs an die Klasse von VICIOUS RUMORS zu jenen Zeiten als der tödlich verunfallte Carl Albert noch in der Band war, heranreichten, hat sich Mastermind Geoff Thorpe offenbar darauf besonnen, daß sogenannte "moderne" Einflüsse von seiner Truppe intoniert nicht unbedingt gut bei den treuen Fans ankommen und diese Veröffentlichungen dadurch eher zu Ladenhütern werden. Ob aus geschäftstechnischen Hintergründen oder aufgrund der Tatsache, erst jetzt den adäquaten Nachfolger von Carl in Person von Tausendsassa James Rivera gefunden zu haben, soll hier nicht weiter Thema sein, da es bei Gott essentielleres zu berichten gibt.
Schon der erste Durchlauf macht klar, daß VICIOUS RUMORS mit »Warball« zu ihrer alten Stärke zurückgefunden haben. Der Titel könnte durchaus auch als Verweis auf alte Zeiten verstanden werden, schließlich war »Welcome To The Ball« eines der bisherigen Highlights in der Karriere der Truppe und konnte den "Test Of Time" bisher problemlos bestehen. Aber auch die Gegenwart zeigt, daß mit den Amis noch immer zu rechnen ist. Nicht zuletzt durch James' Wunderstimme klingt das aktuelle Werk aggressiver als sämtliche Scheiben zuvor. Auf »Warball« stimmt aber nicht nur die zweifelsfrei geniale Sangesdarbietung, auch die Songs selbst haben es in sich.
Nach einem sehr heftigen Uptempo-Banger namens ›Sonic Rebellion‹, offenbaren Geoff und sein kongenialer Partner Thaen Rasmussen, daß zweistimmige Gitarrenattacken noch immer das Zentrum einer jeder Power Metal-Scheiblette sind. Thaen wird in Zukunft die Truppe an der zweiten Axt verstärken, während der auf den Promophotos abgebildete Brad Gillis nur für den Opener, ›Immortal‹ und ›A Ghost Within‹ seine Künste beisteuerte. Apropos Line-up: Mit Dave Starr und Larry Howe konnte Geoff zwei seiner ehemaligen Mitstreiter abermals zum Mitmachen bei VICIOUS RUMORS überzeugen, ein weitere Hinweis auf einen Orientierung der Band in Richtung der eigenen Vergangenheit. Da auch Thaen und James nicht gerade Newcomer sind, verwundert die Ausrichtung von »Warball« in Richtung alter Schule hoffentlich niemanden...
Mit diesem Album ist der Band ein satter Hammer gelungen, es bliebt nur zu hoffen, daß die Truppe in dieser Konstellation auch in Zukunft zusammen bleiben kann und noch weitere Schätzchen dieser Art aus dem Ärmel zu schütteln imstande ist.
Von der Umsetzung der Songs auf den Bühnen Europas werden wir uns ohnehin in Bälde überzeugen können und auch Klassiker im neuen Line-up präsentiert werden den Fans wohl Freudentränen in die Augen treiben.
super | 15 |