MYSTIC CIRCLE – The Bloody Path Of God
DOCKYARD 1/SOULFOOD
Kaum eine andere deutsche Band hatte in der Vergangenheit mit ihrem Image so zu kämpfen wie die Black Metaller von MYSTIC CIRCLE. Auch durch »The Bloody Path Of God« wird sich daran nichts ändern. Schon das Cover des aktuellen Werkes ist blasphemisch-kitschig wie gehabt, wenn man sich auch getrost die Frage stellen darf, ob es wohl ein weiteres Wunder des Messias gewesen sein sollte, sich selbst mit wesentlich mehr als 32 Zähnen auszustatten. Vielleicht ist da etwas aus der Bibel nicht richtig überliefert und Jesus war tatsächlich mit einer derartigen Kauleiste ausgestattet, wer weiß?
Egal, die inzwischen als Duo mit Verstärkung (Drummer Necrodemon hat nur noch im Studio zur Verfügung gestanden und anschließend die Band verlassen) agierende Band hat sich keineswegs von ihren Wurzeln entfernt, weder musikalisch, noch was die Texte und das Image betrifft. Allerdings haben MYSTIC CIRCLE auf ihrem aktuellen Werk technisch anspruchsvollere Musik zu bieten, als man es gewohnt war. Vor allem gitarrentechnisch scheint man sich an frickeligen Zeitgenossen zu orientieren, denn immer wieder werden derlei Parts eingeflochten. Die Grundsubstanz bleibt aber nach wie vor schwärzester Metal, der zum Glück nicht mehr den hohen Kitschfaktor von »Drachenblut« aufweist, sondern wesentlich erdiger aus den Boxen kommt. Dazu passend können MYSTIC CIRCLE auch mit einer Fremdkomposition aufwarten. Die Coverversion des CELTIC FROST-Klassikers ›CIrcle Of The Tyrants‹ paßt zu dieser Band wie die ketzerische Faust aufs Christenauge.
ordentlich | 9 |