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COSMOSQUAD – The Morbid Tango

MARMADUKE RECORDS (Import)

Offenbar völlig befreit von jeglichen Zwängen, versteht es dieses Trio einmal mehr, mit Klängen aufzuwarten, die stilistisch nur ganz schwer zuordenbar sind. Das paßt verdammt gut zum Umstand, daß die drei bei COSMOSQUAD aktiven Musiker Jeff Kollman, Kevin Chown und Shane Gaalaas das Unternehmen als völlig freies betrachten und eben nur dann, wenn wirklich alles paßt, auch zusammentreffen, um ein Album aufzunehmen.

Diese Intention verfolgt man bereits länger und offenbar auch durchaus erfolgreich, denn die grundsätzliche Ausrichtung hat sich seit dem selbstbetitelten Debut, das vor mittlerweile 20 Jahren aufgelegt wurde, nicht wirklich etwas verändert. Zwar hat sich das erprobte und erfahrene Trio (aus der Referenzliste dieser drei Herren würde sich ein formidables Festival zusammenstellen lassen!) für dieses Werk abermals in einem Studio versammelt um die Songs einzutüten, die Lockerheit mit der zur Sache gegangen wird, unterscheidet sich aber nicht wirklich von den Live-Aufnahmen.

Von daher darf man »The Morbid Tango« wohl auch als "Live im Studio" eingespieltes Album betrachten. Es würde auch kaum verwundern, wenn zwar sehr wohl reichlich Ideen vorhanden gewesen sind, die jeweiligen Tracks aber erst vor Ort und ganz spontan fertiggestellt worden wären. Überaus abwechslungsreich, unvorhersehbar und in teils irrwitzigen Vortragsweise dargeboten, sind daher auch die Tracks ausgefallen. So gibt es unter anderem mit dem, von lässiger Eleganz eingeleiteten, eröffnenden Titelsong den wohl heftigsten Tango aller Zeit zu hören. Aber auch Jazz, Prog und knallharter Rock stehen auf dem Speiseplan, niemals jedoch puristisch, sondern nahezu ausschließlich in "fächerübergreifender" Version intoniert.

Auch dem Funk wird gefrönt, wobei das dem leider viel zu früh verstorbenen Großmeister des Genres gewidmete ›The Ballad Of Rick James‹ dermaßen zwingend ausgefallen ist, daß selbst notorische Nicht-Tänzer ganz plötzlich in Wallung geraten. Im krassen Gegensatz dazu steht das an den Schluß gestellte ›Beyond Death's Door‹ (inklusive der ›Reprise‹, die mehr oder weniger als Outro fungiert), das eindrucksvoll unter Beweis stellt, daß derlei Klänge bei entsprechender Hingabe auch ohne Gesang überaus aufwühlend sein können. Wer kann, der kann eben - und daran besteht bei COSMOSQUAD nicht der geringste Zweifel!

http://www.cosmosquad.com/

gut 11


Stefan Glas

 
COSMOSQUAD im Überblick:
COSMOSQUAD – Cosmosquad (Do It Yourself-Review von 1997 aus Y-Files)
COSMOSQUAD – The Morbid Tango (Rundling-Review von 2017 aus Online Empire 72)
COSMOSQUAD – News vom 03.11.2001
COSMOSQUAD – News vom 17.09.2008
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