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FAITH – Decades Of Despair

TRANSUBSTANS RECORDS/RECORD HEAVEN MUSIC

Auch wenn die Herren Roger Johansson (Gitarre), Peter Svensson (Schlagzeug) und Christer Nilsson (Baß und Gesang) schon seit über dreißig Jahren zusammen Musik machen und FAITH nach einer mehrjährigen Pause nun auch schon wieder bald 20 Jahre in der aktuellen Besetzung existieren, ist der Formation der Durchbruch bis dato leider verwehrt geblieben.

An sich unverständlich, zumal sich die Musiker, die zudem bei schwedischen Szene-Ikonen wie MERCY oder LOCOMOTIVE BREATH aktiv waren beziehungsweise sind und sie sich bereits zu Beginn ihrer Laufbahn mit STORMBRINGER einen guten Ruf erspielen können, ein Händchen für ausgefeilte Kompositionen und Arrangements besitzen und mit »Decades Of Despair« den vierten Longplayer ihrer Karriere auftischen. Darauf enthalten ist einmal mehr eine sehr abwechslungsreiche und tiefschürfende Variante von Doom Metal zu vernehmen, die den Hörer auf der einen Seite immer wieder förmlich in einen Abgrund der Hoffnungslosigkeit manövriert, auf der anderen aber durch gekonntes Integrieren von unerwarteten wie auch überraschenden Elementen "Licht" ins Dunkel des Vortrages bringt und für Akzente sorgt. Zwar liefert die Band mit dem eröffnenden Titelsong ein düsteres Doom-Epos par excellence, doch schon im anschließenden ›Iscariot‹ läßt man BLACK SABBATH mit einer Art Spiritual verschmelzen und weiß, damit zu begeistern. An Intensität kaum zu überbieten ist dann das Duett mit einer Dame in ›Hwila‹, das durch den Gesangsbeitrag und prägnante Streicher zu einem Gänsehauterlebnis der Sonderklasse wird. In ›Ashes To Ashes‹ kommen dann gar noch Bläser zum Einsatz, wodurch die Doom-Gangart einen zwar gewöhnungsbedürftigen und eigenwilligen Swing erhält, die Band sich jedoch ein markantes Wiedererkennungsmerkmal sichert. Nicht minder originell klingt auch ›Codex Die‹, das sowohl Folk-, noch mehr jedoch verspielte ProgRock-Elemente auffährt und durch Vogel-Gezwitscher (!) eine Art World Music-Touch erhält.

Apropos "World": Mit einer eigentümlichen, stilistisch völlig aus dem Doom-Rahmen fallenden Interpretation von ›What A Wonderful World‹ beenden FAITH den Reigen und lassen dem Hörer dann mit mehr als einem Hoffnungsschimmer zurück, auch wenn er zuvor eher mit in den Abgrund gezogen wurde.

Ein aufwühlendes, aber sehr gelungenes und originelles Album!

http://www.faitharmy.com/

faith@faitharmy.com

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
FAITH im Überblick:
FAITH – Decades Of Despair (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 60)
FAITH – Online Empire 31-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2007)
unter dem ehemaligen Bandnamen STORMBRINGER (S):
STORMBRINGER (S) – Salvation Lies Within (Rundling-Review von 2006 aus Online Empire 27)
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