WARLOCK (D) – Hellbound (Digipak-CD)
WARLOCK (D) – True As Steel (Digipak-CD)
WARLOCK (D) – Triumph And Agony (Digipak-CD)
METAL MIND/SOULFOOD
Der Traum eines jeden Metallers, der in den Achtzigern seine Teenagerzeit erleben durfte, ist in Erfüllung gegangen - mal abgesehen davon, daß er sich nichts sehnlicher als ein Rendezvous mit Doro gewünscht hatte: die Alben Nummer 2 bis 4 von WARLOCK werden dieser Tage im Digipack wiederveröffentlicht.
Nach dem '84er Debut »Burning The Witches«, mit dem sich die Düsseldorfer Combo und ihre Powerfrontelfe mit einem Paukenschlag in der Szene gemeldet hatten, folgte der Deal mit dem großen Majorlabel POLYDOR, so daß die Band nun nicht nur mittels "Nur die Hölle ist heißer"-Tangaslips als Merchandise oder der mindestens ebenso unvergessenen »You Hurt My Soul (On And On)«-Maxi in ihrer Sägezahnverpackung gepusht wurde, sondern auch eine deutlich fettere Produktion für den '85er Rundling »Hellbound« möglich war (wobei der Tontechniker allerdings deutlich zu sehr in Halleffekte verliebt war und Doro ein wenig zu kreischig singen ließ...) Davon abgesehen enthielt »Hellbound« mit Ausnahme des minimal schwächeren ›Down And Out‹ ausschließlich Kracher, wobei mit ›Out Of Control‹ der absolute Gipfel erklommen wurde. Zudem stellt ›Catch My Heart‹ zusammen mit der »Burning The Witches«-Nummer ›Without You‹ die stärkste WARLOCK-Ballade dar, während meinereiner seither bei ›Für immer‹ Zahnweh bekommt... Live könnten heuer gerne mal ›All Night‹ oder auch ›Wrathchild‹ öfter zum Zuge kommen! Wie wär's, Doro?
Doch kurze Zeit später zeigten sich erste Risse im Bandgefüge, was nicht nur darin resultierte, daß Rudy Graf ausstieg und anschließend lediglich nochmal "erblondet" bei RAGE auftauchte, während seinen Job bei WARLOCK der ehemalige STORMWIND-Gitarrist Nico Arvanitis übernahm, sondern auch darin, daß das Songmaterial für das '86er Album »True As Steel« erschreckend dünn ausfiel: Mehr als der bombenstarke Titelsong, der okaye Opener ›Mr. Gold‹ oder das sehr gute ›Fight For Rock‹ waren da kaum zu erspähen.
Anschließend sollte die Band nahezu komplett zerbrechen, so daß für Gitarrist Peter Szigeti und Bassist Frank Rittel, die beiden Amerikaner Tommy Bolan und Tommy Henriksen kamen und nun von der klassischen Besetzung nur noch Drummer Michael Eurich verblieben war. Dies führte ebenso wie die Tatsache, daß Doro nahezu die komplette neue Platte mit Produzent Joey Balin komponierte, dazu, daß »Triumph And Agony«, die letzte Scheibe unter dem Namen WARLOCK, sehr amerikanisch klang. Nichtsdestotrotz finden sich darauf etliche WARLOCK-Klassiker wie der Opener ›All We Are‹, ›I Rule The Ruins‹ oder ›Für immer‹, die große Hitsingle, die aber zugleich bei vielen Fans sehr polarisierend wirkt.
Leider bringen die METAL MIND-Digipacks keine Neuerungen, da die Bonusnummern schon auf der »Earthshaker Rock«-Compilation von 1999 standen oder eben in Form von besagter Maxisingle (nebst ›Turn It On‹ mit seinem ›Eye Of The Tiger‹-Anfang) veröffentlicht worden waren. Da die Verantwortlichen nur knappe Liner Notes verfaßt, dafür aber die Booklets quasi photofrei gestaltet haben, reihen sich leider auch die WARLOCK-Re-Releases in die endlose Liste der vergebenen METAL MIND-Chancen ein.
Anyway - wenn jetzt mal endlich »Burning The Witches«, bei dem es sich immer noch um das beste Werk von WARLOCK handelt, offiziell wiederveröffentlicht werden würde, dann wäre obiger Metallertraum endgültig komplett wahrgeworden - sofern denn auch das Candlelight-Dinner mit Doro noch klappen würde.
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© 1989-2024 Underground Empire |
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