SAXON – Call To Arms
UDR/EMI ELECTROLA
Wenn eine Band im 34. Jahr ihrer Existenz das 19. Studioalbum zu präsentieren hat, spricht das nicht nur für immense Beständigkeit, sondern sehr wohl auch für Qualität. Andernfalls würde wahrscheinlich weder die erste, schon gar aber nicht die zweite Tatsache umzusetzen gewesen sein. Im Falle von SAXON ist "Qualität" schon seit jeher garantiert, und von daher durfte man auch von ihrem neuen Album einiges erwarten. Auf »Call To Arms« zeigen sich die Herrschaften aber nicht nur in bekannter und bewährter Stärke, sondern obendrein noch mit einem gewissen Hang zur Frühgeschichte der eigenen Karriere - auch aus lyrischer Sicht, wie in ›Back In '79‹. Zudem präsentiert man uns endlich wieder einmal eine griffige Hard Rock-Schlagseite, was schon längere Zeit nicht mehr der Fall gewesen ist. Doch keine Angst, der Heavy Metal ist selbstredend immer noch dominierend und zwar in exakt jener Form, für die man diese Band seit Jahrzehnten liebt. Meiner Meinung nach hat sich der Fünfer im Vergleich zu den letzten Studioalben in Sachen Hooklines und zwingenden Momenten sogar noch ein wenig gesteigert, auch wenn Nummern wie ›Mists Of Avalon‹ an vergleichsweise unbeliebte Alben wie »Solid Ball Of Rock« oder »Destiny« denken lassen. Doch zum einen waren selbst diese Dreher gelungene, und zum anderen gibt es auf der anderen Seite ja auch astreine Metal-Epen wie ›Hammer Of The Gods‹, den Biff und Konsorten ordentlich kreisen lassen, um der "Jugend" zu zeigen, daß sie zwar sehr wohl in Würde ergraut sind, keineswegs aber ihren Pensionsantrag einreichen wollen. Im Gegenteil, denn wer nach 34 "Dienstjahren" eine astreine Hymne für die Arbeitswelt kreiert (›Ballad Of The Working Man‹ - THIN LIZZY-Gedächtnisharmoniegitarren inklusive), hat wohl noch viel vor - und sollte zudem von sämtlichen Gewerkschaftsfraktionen gehuldigt werden.
Erneut also ein feines Gerät, daß uns SAXON zu kredenzen haben, bleibt nur noch zu hoffen, daß uns diese Institution noch weitere Jahre und Alben erhaltenbleibt!
beeindruckend | 12 |