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  UE-Home → History → Online Empire 45 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → MINUETUM – »Haunted Spirit«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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MINUETUM – Haunted Spirit

7HARD/H'ART

Ich kann's ja überhaupt nicht leiden, wenn ich eine Website öffne und mir ohne Vorwarnung Musik entgegenbrüllt. Und so erwischen die Griechen bei mir einen ziemlich schlechten Start, obwohl der Song ganz in Ordnung ist. Also wird tief durchgeatmet und das Debutalbum »Haunted Spirit« in Angriff genommen. Nach einem unnötigen, dankenswerter Weise recht kurzem Intro geht's mit brachialem Ummtata-Metal gleich in die Vollen. ›The Dark Half‹ drischt ultrahektisch und mit viel zu dominantem Schlagzeug auf meine Nerven ein. Zudem ist der Sound etwas schwach auf der Brust, und Sänger Dimitris Zacharopoulos kann sich gegen die Instrumente nur schwer durchsetzen. Etwas zivilisierter geht's bei ›The Tribe Is Calling‹ zur Sache, auch wenn ich Schlagzeuger Nicos Parotidis gerne ein Bein festbinden möchte, damit er seine Doublebass-Tiraden unterläßt. Ein guter Refrain, leichte Prog-Elemente und ein Malmsteen-inspiriertes Gitarrensolo erfreuen dagegen mein Herz. Auch ›Follow Us‹ kann musikalisch überzeugen, doch spätestens hier wird deutlich, daß der Sänger das schwächste Glied in der Kette ist. Immerhin, seine Stimme gefällt mir, und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. ›Key To Glory‹ fällt dann extrem ab. Gequält und bemüht arbeiten sich MINUETUM durch das Lied, aber es geht noch schlechter: ›Hero Divine‹ ist öde und wird auch durch das gute Gitarrensolo nicht gerettet. Es folgt mit ›Time To Fly‹ nun die Mucke, die dem interessierten Musikliebhaber auf der Website entgegenschallt. Abwechslungsreich und kraftvoll rocken die Griechen hier ab. Ein guter Song, doch wieder dämpfen der Gesang und vor allem die Background-/Chorvocals meine Begeisterung. Besser läuft's da beim anschließenden ›Ghost King‹. Frisch von der Leber weg musiziert man fröhlich vor sich hin und würzt das Ganze mit etwas ›Greensleeves‹. Kurz vor Schluß der beste Song des Albums: ›Into The Night‹. Zwischendurch gekonnt das Tempo verschleppend, liefert das Quintett guten Power Metal mit einem Refrain, der sich in die Gehörgänge krallt. Auf einem Album dieser Musikrichtung darf ein Song epischer Größe nicht fehlen, dachten sich wohl die Griechen und schließen ihr Debut mit dem 10-minütigen ›Eternal Twilight‹. Sechs Minuten Länge hätten allerdings voll und ganz gereicht, denn zeitweise ist es doch etwas langatmig. Zudem wird das Stück am Ende völlig uninspiriert ausgeblendet, anstatt mit einem ordentlichen Kracher einen nachhaltigen Schlußpunkt (oder sogar Höhepunkt) zu setzen.

MINUETUM haben ein solides Debut abgeliefert. Musikalisch mit ordentlichem Potential und Können ausgestattet, kann ich mir vorstellen, daß die Griechen auf dem nächsten Album noch einen draufsetzen werden. Bis dahin hat Dimitris Zacharopoulos auch Zeit, seiner Stimme den fehlenden Druck und einen Schuß Aggressivität anzutrainieren. Ich bin auf die Zukunft gespannt.

http://myspace.com/minuetum

annehmbar 7


Thomas Heyer

 
MINUETUM im Überblick:
MINUETUM – Haunted Spirit (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 45)
MINUETUM – News vom 30.05.2010
Soundcheck: MINUETUM-Album »Haunted Spirit« im "Soundcheck Heavy 130" auf Platz 37
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